In der neunten Runde der Regionalliga Mitte trafen am Freitagabend die LASK Amateure auf den FC Hertha Wels. Obwohl vor diesem Aufeinandertreffen alles für einen Auswärtssieg der formstarken Welser sprach, konnten sich am Ende die Athletiker in einer turbulenten Partie durchsetzen. Nach zwei Platzverweisen für die Gäste, war es am Ende Marco Sulzner, der in der Nachspielzeit das entscheidende 2:1 für das Tabellenschlusslicht aus Linz erzielen konnte. Endlich konnten die LASK Amateure den zweiten Saisonsieg feiern
Nach fünf Siegen in Serie wollten die Welser auch gegen die jungen Athletiker erfolgreich sein, um weiterhin am Spitzenreiter aus Leoben dranzubleiben. Doch zunächst mussten sich die 220 Zuschauer im voestalpine-Stadion gedulden, denn die LASK Amateure machten den Gästen das Leben schwer und so entwickelte sich ein chancenarmes Spiel. Den ersten Aufreger gab es dann in der 37. Minute als LASK-Trainer Radovan Krivokapic mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen wurde. Seine Mannschaft ließ sich davon jedoch nicht verunsichern. Nur fünf Minuten später kam Armin Midzic in Folge einer Freistoßflanke an den Ball und konnte den Ball per Volley zum 1:0 im Tor unterbringen. Die Antwort der Gäste ließ aber nicht lange auf sich warten. Im direkten Gegenzug gab es einen Freistoß für die Welser und Jonas Schwaighofer zirkelte den Ball sehenswert aus etwa 24 Metern zum 1:1-Ausgleich über die Mauer (44. Minute). Mit diesem gerechten Unentschieden gingen die Mannschaften wenig später auch in die Kabinen.
Der Start in die zweite Hälfte hätte aus Sicht der Gäste dann nicht unglücklicher verlaufen können. Miroslav Cirkovic wurde nämlich nach 47 Minuten mit Gelb-Rot wieder zurück in die Kabine geschickt – eine kleinliche Entscheidung. Zunächst konnten die Welser trotz Unterzahl gut dagegenhalten. Auch wenn die zwingenden Chancen fehlten, kam die Furthner-Elf immer wieder in Umschaltsituationen, die von der aufmerksamen LASK-Defensive aber meist schon vor dem Abschluss entschärft worden sind. Generell änderte sich trotz der Welser Unterzahl wenig am Spielgeschehen, denn beide Defensiven ließen kaum Chancen zu – ähnlich zu Halbzeit eins. In der 89. Minute wurde es für die Gäste dann noch unangenehmer, denn Angelo Nenadic erhielt ebenfalls die Gelb-Rote Karte. Der Flügelspieler wurde erst in der 68. Minute eingewechselt und circa 20 Minuten später war sein Arbeitstag nach zwei Foulspielen schon wieder beendet. Kapitän Marco Sulzner (hier im Vienna-Trikot) traf zum entscheidenden 2:1
Zu allem Überfluss mussten die Welser in der dritten Minute der Nachspielzeit auch noch das 2:1 hinnehmen. Nach einer Ecke kam der Linzer Kapitän Marco Sulzner an den Ball und versenkte das Spielgerät zum entscheidenden Treffer. Danach hatten die neun Welser nichts mehr entgegenzusetzten und mussten sich so erstmals seit 2. August in der Liga wieder geschlagen geben. Damit bleibt die Furthner-Elf mit 19 Punkten auf Platz zwei, verliert aber etwas an Boden auf Spitzenreiter Leoben. Die LASK Amateure dagegen feiern einen wichtigen Heimsieg. Mit dem zweiten Saisonsieg schließen sie in der Tabelle zu einer großen Gruppe auf – fünf Mannschaften bei sieben Punkten.
Reinhard Furthner (Trainer FC Hertha Wels): „In Summe sind wir heute nie an unser Leistungslevel gekommen. Der Gegner hat es gegen den Ball sehr gut gemacht und wir haben im Gegensatz zu den letzten Wochen nicht diese Dynamik und diese Lösungen auf den Platz gebracht. Man muss ehrlich sein, dass es für uns dann schwierig war in der zweiten Halbzeit, nachdem Miroslav Cirkovic für sein zweites Foul ausgeschlossen wurde, obwohl er selbst einiges mehr hat einstecken müssen. Ich kritisiere Schiedsrichter normal nicht, aber heute war es für uns sehr schwierig. Am Ende wäre ein Unentschieden das gerechte Ergebnis gewesen, aber heute haben wir leider diese bittere Pille schlucken müssen. Dennoch wissen wir welche Qualität wir haben und mit diesem Wissen werden wir auch weiter arbeiten."
Fotos: RIPU und Dostal