Spiel der Runde - Die UVB empfängt den FC Wels

"Es ist ein richtungsweisendes und ganz wichtiges Duell", weiß Karoly Klinkovsky, Sektionsleiter des FC Wels, über die Bedeutung des Gastspiels seiner Mannschaft bei der Union Volksbank Vöcklamarkt Bescheid. Der Stoff für einen dramatischen Fußballabend ist schon vor dem Anpfiff zweifellos gegeben. So ist die Partie zwischen der zweitschwächsten Defensive gegen die schwächste Offensive der Liga auch OÖ-Derby und Kellerduell in einem. Wir haben uns im "Spiel der Runde 9" auf die Suche nach Stärken und möglichen Achillesfersen bei beiden Teams gemacht.

 

Welser Miser(i)e

Obwohl man sich bei den Welsern trotz der prekären Tabellensituation noch gelassen gibt, sprechen vor allem folgende Statistiken Bände. Inklusive der ÖFB-Cup-Vorrunde wartet man saisonübergreifende schon seit 13 Pflichtspielen auf einen Sieg. 30.4.2010 - Ein beinahe historisches Datum für die Messestädter, denn an diesem Tag gelang in Leoben mit einem 2:1 der letzte volle Auswärtserfolg in der Regionalliga. Das Siegesgefühl blieb dem Regionalliga-Urgestein in den folgenden 21 Dienstreisen immer verwehrt.

Die UVB kam im Vorjahr erst ab Runde 9 ins Rollen

Schon im Aufstiegsjahr kam die UVB zu Saisonbeginn nicht in die Gänge und schaffte am siebten Spieltag mit einem beeindruckenden 3:0-Heimerfolg über den GAK den großen Befreiungsschlag. Die siebte Runde - da war doch auch heuer was? Genau, man konnte gegen den FC Gratkorn einen 0:1-Rückstand noch in einen 2:1-Heimsieg verwandeln, um dann in der achten Runde gegen einen Klagenfurter Klub auswärts noch einmal Federn zu lassen. 2010/11 gegen die Austria, dieses Jahr gegen den SAK. Ab Runde 9 nahm der UVB-Express aber dann richtig Fahrt auf und so konnte man 12 Zähler aus den nächsten fünf Runden verbuchen.

"Es muss nur Klick machen"

Die große Hoffnung der Burits-Elf sind, obwohl es etwas widersprüchlich klingen mag, die letzten Darbietungen. So gefällt die Welsern Spielkultur zumeist sehr gut, kann man in diesem Punkt mit beinahe allen Gegnern absolut mithalten. So forderte man die Übermannschaft der Liga, den GAK, 90 Minuten lang, um sich in der Schlussphase 0:1 geschlagen zu geben. Auch gegen Austria Klagenfurt war man viel näher an einem Punktegewinn dran, als das Endergebnis von 1:4 vermuten lässt.

Bei günstigem Spielverlauf ist den Messestädtern jederzeit ein Sieg zuzutrauen, erleidet man jedoch wie zuletzt einen Rückschlag, wie zuletzt den Ausschluss gegen Gabriel Schneider, dann kippt plötzlich das gesamte Spiel des Tabellenvorletzten. Das Hauptproblem ist jedoch schon seit der letzten Saison die fehlende Durchschlagskraft. "Mit Druck geht vor dem Tor gar nichts, Es muss einfach Klick machen - wir haben viel Potential", ist Reinhard Burits von seiner Elf überzeugt. Auch Sportchef Klinkovsky weiß, dass "ganz einfach das Erfolgserlebnis fehlt. Wir befinden uns in der Sinuskurve gerade unten, doch man kommt auch wieder rauf."

Wechselhafte Vöcklamarkter

Einem ungenügenden 1:1 der Vietz-Elf gegen neun Paschinger in Runde zwei, folgte darauf ein Galaauftritt bei Vorwärts Steyr, wo man einen zweimaligen Rückstand noch in einen 4:2-Erfolg drehen konnte, um eine Woche später gegen den GAK schon nach einer Halbzeit 0:4 hinten zu liegen. Mit diesen drei Partien kann man die unkonstanten Auftritte des Tabellenzwölften am besten beschreiben. Die große Stärke der Hausruckviertler ist jedoch sicherlich die Moral. So konnte man sieben der bisherigen ergatterten acht Zähler noch nach einem Rückstand holen.

Die Vöcklamarkter können wieder auf ihren treuen und zahlreichen Anhang vertrauen, während die "Jetzt-erst-recht-Stimmung" die Gäste aus Wels besonders gefährlich macht. Legt die UVB, wie in der Vorsaison, in Runde 9 den Schalter um oder kann sich der angeschlagene Boxer aus Wels noch einmal aus den Seilen holen? Im heutigen OÖ-Derby ist alles möglich!

von Marco Wolfsberger

Auto Günther Aktion
Torschützenliste Regionalliga Mitte
Top Live-Ticker Reporter