Ein Vorstadt-Kicker kennt die Messestädter bestens

altaltMan nennt solche Partien immer gerne richtungsweisend und wahrlich das OÖ-Derby zwischen dem FC Wels und dem FC Pasching wird dieser Bezeichnung durchaus gerecht. Mit einem Heimerfolg könnte sich die Burits-Elf nicht nur einen ordentlichen Abstand zur Abstiegszone erarbeiten, sondern auch die zuletzt nach dem Heimsieg gegen den SAK augekeimte Hoffnung in Pasching ersticken. Gewinnen jedoch die Paschinger könnte aus den zu Beginn scheinbar schon leeren Dosen ein doch noch mit Red Bull angetriebene Siegesorkan werden. Ein Mann schnürte schon für beide Vereine die Schussstiefel und kennt somit beide Seiten nur allzu gut - Paschings Zaubermaus Christoph Prandstätter. Der 22-jährige Student sprach mit liga3.at über schöne Zeiten in Wels, ruhende Freunschaften, erste Schritte, Reini "Beinhart" Burits und das extrem wichtige Derby am Samstag.

 

Die erste Regionalliga-Station als "geile Zeit"

"Es war eine geile Zeit", so heißt nicht nur ein bekannter Song aus Deutschland, sondern genauso lauten auch die ersten Worte von Christoph Prandstätter, wenn er auf sein kurzes aber schönes halbes Jahr (Sommer 2010 - Winter 2010) in der Messestadt zurückblickt: "Wir waren eine super Truppe dazumals. Mit einigen Spielern von damals wie Daniel Neuhold, der seine Karriere aber schon CP2beendet hat, bin ich heute noch Kontakt", so der Paschinger Mittelfeldmann, der damals seine erste Station in der Regionalliga beging: "Es war natürlich eine Umstellung als ich von den LASK Juniors aus der OÖ-Liga nach Wels gewechselt bin. Doch von routinierten Spielern wie dem jetzigen Kapitän Andi Feichtinger habe ich sehr viel für meine weitere Laufbahn lernen und mitnehmen können."

Mit Beginn des Jahres 2011 brach der 22-Jährige dennoch seine Zelte in Wels ab. Warum das? "Ich habe mich dann für eine Lehramtsstudium in Wien entschieden und mir somit auch einen neuen Verein in Wien suchen müssen. Außerdem hat mein damaliger Trainer Yahya Genc, der menschlich schwer in Ordnung ist, ein sehr defensives System gespielt, welches meinem relativ offensiven Spiel nicht unbedingt entgegengekommen ist. Daher war der Wechsel nach Simmering in die Wiener Stadtliga naheliegend." Trotz der relativen kurzen Zeit in Wels, ist das erneute Aufeinandertreffen am kommenden Samstag nicht nur aufgrund der prekären Ausgangssituation ein besonderes für den Wirtschaft-und-Recht-Studenten: "Es ist immer ein ganz spezielles Gefühl, wenn ich nach Wels zurückkomme und den Platz betrete. Doch am Samstag es kein Platz für Sentimentalitäten. Uns steht ein schwieriges Spiel ins Haus, in welchem wir unbedingt bestehen müssen."

 

Tritt Prandstätter in die Fußstapfen von Paul Scharner?

"Der Sieg gegen den SAK hat uns viel Auftrieb gegeben und wir haben uns von Spiel zu Spiel sukzessive verbessert. Doch wir wissen ganz genau, dass die Welser eine starke, eingeschworene Truppe sind, die noch dazu die Spielphilosophie von Reini 'Beinhart' Burits schon verinnerlicht hat", so der Ex-Messestadt-Kicker, der Wels-Coach Burits die Bezeichnung verpasst hat, weil dieser seiner Linie immer treu bleibt und immer das schöne Spiel im Vordergrund sieht. "Ich erwarte einen harten Kampf, doch unser Trainer Gerald Baumgartner hat uns perfekt aCPuf diese wichtige Partie eingestellt und die gesamte Mannschaft hart an sich gearbeitet, um für die beiden Schlüsselpartien gegen Wels und in der kommenden Woche gegen die LASK Juniors hundertprozentig gerüstet zu sein. Wir wollen eine Serie starten, um das Abstiegsgespenst so schnell wie möglich zu vertreiben."

Zuletzt konnte der feine Techniker nur bedingt bei der Mission Klassenerhalt mithelfen, da er nach einer im Match gegen Vöcklamarkt erlittenen Brustkorbprellung zur Pause ausgewechselt wurde und seither auf der Bank Platz nehmen muss: "Ich hoffe, dass ich bald wieder von Beginn an mitwirken kann. Ich versuche in jedem Training mein bestes zu geben und mich wieder in die Mannschaft zu spielen, um ihr in den entscheidenden Spielen helfen zu können." Ein Grund mehr den offensivstarken Mittelfeldakteur das Vertrauen am Samstag zu schenken, ist das ungeschriebene Gesetz, dass Spieler besonders gerne gegen ihren Ex-Klub treffen. Man nehme Paul Scharner der vor etwas mehr als zwei Wochen gegen seinen Ex-Klub Wigan traf oder Deni Alar der im Rapid-Dress mit einem Doppelpack seinen langjährigen Arbeitsgeber Kapfenberg abschoss: "Das wäre natürlich ein Traum, wenn ich ausgerechnet in so einem wichtigen Match treffen kann. Auf den Torjubel würde ich nicht - wie Scharner gegen Wigan - verzichten, da ich mich voll mit meinem neuen Verein in Pasching identifiziere und die Freundschaft mit den Welsern für die 90 Minuten am Samstag ruhen wird."

 

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von Marco Wolfsberger