Rapid Wien II - Entwicklung eines jeden Spielers an erster Stelle!

"Wir haben über den gesamten Herbst wirklich eine tolle Performance abgeliefert und einen großteil unserer Spiele, wenn auch knapp aber doch, verdient gewonnen." Mächtig stolz auf seine äußerst junge Truppe ist der Trainer des SK Rapid Wien II, Zeljko Radovic, als er mir rückblickend von der, wegen Corona abgebrochenen, Regionalliga-Saison erzählt. Sein Ziel ist es junge Spieler bis zur Profimannschaft zu begleiten und ihnen das nötige Rüstzeug für die Bundesliga mitzugeben. Doch es sind viele Umstände die für eine gute Entwicklung der kommenden Stars wichtig sind. 

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Konkurrenzfähigkeit wichtig!

Trotz allem Verständnis für die Maßnahmen der Bundesregierung hätte sich der Cheftrainer Rapid´s zweiter Mannschaft gewünscht, dass die Meisterschaft nur unterbrochen und zu einem späteren Zeitpunkt noch zu Ende gespielt wird. "Wir waren wirklich in einem Flow, haben uns sehr stark präsentiert. Dann hatten wir natürlich 4-5 Wochen kein Training und die Spieler mit einem Heimprogramm ausgestattet. Bei den ersten Kleingruppentrainings hat man dann gemerkt, dass dieses Heimprogramm seinen Zweck zwar durchaus erfüllt hat, doch man sah doch einen gewissen Rückstand punkto Koordination etc.", so Radovic weiter. Trotzdem war jede Fitnesseinheit wichtig. "Für die neue Saison gilt es nicht zu 100% auf der Höhe zu sein, wie wenn man eine normale Vorbereitung hinter sich hätte, denn da geht es allen Vereinen gleich. Doch man muss absolut konkurrenzfähig sein."

Zielsetzung noch nicht klar definiert!

Auch aufgrund der aktuellen Situation im Verein ist eine klare Zielsetzung für die kommende Saison noch nicht möglich. "Dafür war noch keine Zeit und aktuell kämpft man auch mit anderen Problemen. Klare Priorität liegt in unserem Trainerteam ohnehin auf der individuellen Weiterentwicklung eines jeden Spielers. Der Kader besteht aus 18-20 Spielern, auch U18-Spieler bekommen ihre Chance. Der Vorteil daran ist, dass man mit der Philosphie des Vereins vertraut ist und so auch leichter weiß, was der jeweilige Trainer verlangt", so Radovic. Man setzt also verstärkt auf die eigene Jugend. "Wir als Trainerteam müssen jedem Spieler das Gefühl geben, dass er in der Poleposition steht, so kann man ihn ans Limit bringen und die Entwicklung bestmöglich vorantreiben. Mit der Zeit sieht man dann ohnehin, wer den nächsten Schritt gemacht hat." Auch die Atmosphäre im Kader ist laut dem Trainer ein wichtiges Puzzlestück. "Daran ist zu 70-80 Prozent der Trainer beteiligt. Das ist uns im vergangenen Jahr sehr gut gelungen. Es zählt ja auch die Art und Weise wie man die Spiele gewinnt. Und da war ein besonderer Vorteil, dass von der Bank nicht nur Impulse gekommen sind, sondern richtig positive Energie", merkt Radovic an. 

HPYBet 2. Liga kein Muss für gute Entwicklung!

In den letzten Tagen kam außerdem das Gerücht, dass bei einem Zwangsabstieg von Mattersburg und einem gleichzeitigen Verbleib von Swarovski Tirol in der Bundesliga, der freie Platz in Österreichs zweithöchster Spielklasse durch Rapid II besetzt werden könnte, auf. Für Trainer Radovic jedoch absolut kein Muss um eine positive Entwicklung der Spieler hervorzurufen. "Bestes Beispiel dafür ist ein Leo Greiml. Der war bereits letztes Jahr in der Bundesliga im Einsatz, bekam dann aber noch seine Zeit in der Regionalliga Ost und hat sich nun im Frühjahr bei den Profis zum Stammspieler entwickelt. Gleiches gilt für Yusuf Demir. Natürlich wäre die 2. Liga eine größere Plattform für die Spieler und für jeden sehr reizvoll. Auch der Niveauunterschied zu den Profis wäre dadurch ein wenig kleiner. Doch die Entwicklung hat ja nicht nur mit den Spielen zu tun und die Trainingssteuerung würde sich durch einen Aufstieg kaum ändern. Außerdem wäre der Druck, die Aufmerksamkeit die den jungen Spielern zuteil wird ungleich höher, was nicht immer ein Vorteil sein muss. So oder so blicke ich jedoch sehr optimistisch in die Zukunft", ist Zeljko Radovic von einem positiven Ausgang der kommenden Saison überzeugt.

 

Zugänge: Arben Kokollari (LA - SC Wiener Linien), Bernhard Zimmermann (MS - St. Pölten U18), Ivan Leovac (LV - ASKÖ Oedt), Moritz Oswald (ZM - AKA Rapid U18), Mark Habetler (TW - AKA Rapid U18), Tobias Hedl (MS - AKA Rapid U18), Pascal Fallmann (RV - AKA Rapid U18), Lukas Gatti (IV - AKA Rapid U18), Felix Holzhacker (LM - AKA Rapid U18)

Abgänge: Nikolas Polster (TW - LASK), Alexander Burgstaller (LV - Vereinslos), Samuel Oppong (OM - FC Marchfeld), Marco Hofer (RA - SV Leobendorf)

 

 Marco Wiedermann