Für die Zukunft des Amateursports - Planungsszenarien dringend notwendig!

"Aktuell lässt man uns, den gesamten Amateur- und Vereinssport, sehr in der Luft hängen. Langsam wird es richtig schwierig!" David Krapf-Günther, seines Zeichens Vize-Präsident des Regionalligisten Wiener Sport-Club, sieht die vergangenen Wochen und Monate und auch noch die vor uns liegende Zeit als äußerst schwierig an. "Für den Seelenfrieden eines jeden Vereinssportlers, eines jeden Mitarbeiters und auch für uns als Verantwortliche, ist diese Phase eine sehr aufreibende. Langsam brauchen wir für jede Annahme ein gewisses Szenario, um langsam auch für die kommende Saison, so gut es auch nur irgendwie geht, planen zu können." Die aktuelle Saison ist für Krapf-Günther ohnehin bereits unwiederruflich verloren.

Einige Planungssteps vorangetrieben!

In der aktuell sehr unsicheren Zeit wollte man beim Tabellenführer der dritthöchsten Liga Österreichs schon für wieder ruhigere Zeiten planen. "Wir wollten die Wochen und Monate jetzt natürlich so gut es geht nützen. Zum einen um für die kommende Saison zu planen, da will man ja nicht überrascht werden. Wir haben mit einzelnen Spielern auch schon Erstgespräche geführt, natürlich unter Einhaltung aller Präventionsmaßnahmen. Denn trotz aller Schwierigkeiten wollen wir den sportlichen Fortschritt, den wir nun seit Jahren vorantreiben, nicht so einfach einbüßen. Bis Mitte/Ende April ist es daher unser Ziel den "Stamm" zusammenzuhaben." Für den Vizepräsidenten des WSC ist jedoch auch noch ein ganz anderes Thema relevant. "Der Neustart und davor warne ich eindringlich, wird wohl eine richtig große Herausforderung und das nicht einmal nur in sportlicher Hinsicht, denn wie sehr sich diese Krise auf die Anzahl der Fußballer auswirkt lässt sich jetzt sowieso noch nicht beziffern. Wir müssen bereits jetzt Gespräche mit aktuellen und auch möglichen Sponsoren für die Zukunft führen. Eine alles andere als leichte Sache, sind doch viele ebenfalls schwer von der Krise gebeutelt", sieht Krapf-Günther wirtschaftlich ein großes Dilemma. 

Vorfinanzierung ein großes Problem!

Problem an der jetzigen Situation sei aber speziell, dass man einige Monate vorfinanzieren müsse und das bei quasi keinen oder nur sehr geringen Einnahmen. "Die Förderung für das 4. Quartal 2020 konnte erst jetzt im März beantragt werden und wir wissen auch noch gar nicht ob es solche Förderungen auch in Zukunft noch geben wird. Bei allem Verständnis für die Maßnahmen und Einschränkungen, muss es für Vereine möglich sein, zumindest ein wenig in die Zukunft planen zu können. Wir haben ebenfalls Mitarbeiter, die wiederum Familien hinter sich stehen haben. Da hängen Existenzen dran", appelliert Krapf-Günther an die Verantwortlichen. 

2-3 Szenarien!

"Die Vereine befinden sich im Überlebenskampf, können sich also nicht auch noch darum kümmern, mit den Verbands- und Ligaverantwortlichen gemeinsam Konzepte zu erarbeiten. Wir sind aber schon bereit mit Rat zur Seite zu stehen. Für uns wäre es einfach unheimlich wichtig, sich auf 2-3 Szenarien vorbereiten zu können. Sei es das Thema um den Auf- und Absteiger oder eine mögliche Planung hinsichtlich der finanziellen Rahmenbedingungen. 

Keine Neuigkeiten bei Stadionsanierung!

Im Jahr 2020 wurde die Stadionsanierung des Wiener Sport-Club groß angekündigt, im Dezember dann jedoch auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt (siehe auch Wiener Sport-Club - Stadionsanierung verzögert sich!). Auch im Frühjahr 2021 habe sich diesbezüglich noch nichts geändert. "Phase 1 ist abgeschlossen, Phase 2 hat jedoch noch nicht begonnen. Die Baubranche arbeitet gerade in ihrer Höchstauslastung, da ist es für Vereine natürlich schwer, Fortschritte zu erwirken. Außerdem lebt man ja von der Preisverhandlung und nachdem wir seit knapp 20 Jahren um eine Sanierung kämpfen kommt es auf die paar Monate Verzögerung auch nicht mehr an. Da stehen entsprechende Mehrkosten nicht für die zeitliche Verzögerung", so Krapf-Günther zum großen Vereinsprojekt.