Wiener Viktoria: "In dieser Situation wird man noch Punkte brauchen"

Die Wiener Viktoria gab im gesamten Saisonverlauf der Regionalliga Ost eine konstante und recht ordentliche Performance zum Besten, allein zuletzt gegen den formstarken Meister SV Stripfing setzte es ein 1:6-Debakel. Ligaportal.at hat im Rahmen der neuen regelmäßigen Berichterstattung über die Teams der Ostliga mit Kurt Castek, dem Co-Trainer der Wiener Viktoria gesprochen und dabei interessante Details unter anderem zur familiären Stimmung innerhalb der Mannschaft in Erfahrung gebracht. Außerdem wurden die verbleibenden Saisonziele thematisiert.

 

Ligaportal.at: Herr Castek, wir würden Sie den bisherigen Verlauf der Rückrunde sportlich bewerten?

Kurt Castek: Sportlich gesehen denke ich, dass man die Rückrunde mit fünf Siegen und fünf Unentschieden sowie zwei Niederlagen eigentlich sehr positiv bewerten kann, wir sind mit der Rückrunde eigentlich sehr zufrieden. Es hat natürlich immer wieder sportliche Ausfälle gegeben, aber man hat gewusst, dass der Kader sehr dünn ist, wenn dann Verletzungen und Sperren passieren, wird es immer eng, aber im Allgemeinen sind der Toni (Anm. d. Red. Trainer Toni Polster) und ich zufrieden mit der Leistung, man musste immer wieder bezüglich Kader und Aufstellung improvisieren, aber die Rückrunde ist – bis auf das kleine Debakel gegen den Meister, als wir in den letzten zehn Minuten ins offene Messer gelaufen sind – gut verlaufen. Stripfing ist natürlich verdient Meister geworden, wir gratulieren auch. Als einzigen Minuspunkt der Mannschaft kann man vielleicht die Unroutiniertheit, die wir haben, anführen, so darfst du zum Beispiel das Spiel gegen Wiener Neustadt in den letzten Minuten nicht mehr herschenken.

Ligaportal.at: Wie ist aktuell die Stimmung in der Mannschaft?

Kurt Castek: Wie jeder, der mit dem Fußball zu tun hat, weiß, war die Pandemie natürlich ein großes Problem. Wir haben nun einen Kärntner dazubekommen, der eine Stimmungskanone ist. Das hat unser Präsident Martin Hinteregger in die Wege geleitet. Die Spieler kommunizieren sehr gut miteinander, es herrscht eine sehr gute Stimmung. Die Generationen haben sich natürlich geändert, heutzutage geht so vieles über das Handy, bei uns ist es aber inzwischen wieder so, dass die Spieler in der Kantine sitzen bleiben und Karten spielen und miteinander diskutieren. Das Positive ist natürlich, dass wir ein sehr familiär geführter Verein sind.

Ligaportal.at: Was sind die Ziele für die verbleibenden Spiele?

Kurt Castek: Wir sind keine Träumer, müssen am Boden der Realität bleiben. Ich wünsche mir, dass wir noch vier bis sechs Punkte in den letzten drei Partien machen, da man wirklich nicht weiß, was mit der 2. Liga passiert. Es ist daher die Gefahr gegeben, dass vier oder fünf Teams absteigen. Normal sagt man, dass man mit 39 Punkten gerettet ist, aber in dieser Situation wird man noch Punkte brauchen.

Ligaportal.at: Ein paar Worte noch zum nächsten Gegner, welche Werte muss man hier auf den Platz bringen, damit man reüssieren kann?

Kurt Castek: Donaufeld hat eine sensationelle Saison gespielt, eine gute Performance hingelegt, sie haben eine gute sportliche Leitung, gute Spieler, hatten zuletzt aber einen Ausrutscher. Ich habe die Mannschaft aber zwei-, dreimal beobachtet, dort auch gute Freunde, kenne auch viele Spieler von ihnen. Hier gilt es, aggressiv in die Zweikämpfe zu gehen, bei uns am Kunstrasenplatz, wo wir die letzten Jahre nicht viele Niederlagen hatten, die Räume eng zu machen, die Zweikämpfe zu gewinnen und spielerische Akzente zu setzen. Sie arbeiten gut, sind ein harter Gegner. Leider haben wir unsere Chancen nicht genutzt, wir wollten im Hinblick auf den ÖFB-Cup-Platz zweitbeste Wiener Mannschaft werden, das ist uns nicht gelungen. Es wird ein hartes Spiel werden, wir wollen das letzte Heimspiel vor unserem Publikum positiv abschließen.