Torreiches Match zwischen dem Wiener SK und Amstetten

Eine richtig heiße Partie bekamen die Zuschauer am Freitagabend in der Regionalliga Ost zu sehen, der Wiener SK empfing die SKU Amstetten. Die Anfangsphase wird vom Sportklub völlig verschlafen, Amstetten führte nach nicht einmal zehn Minuten mit 2:0. Langsam aber sicher wurde die Heimelf immer stärker und konnte mit einem Doppelschlag vor der Pause ausgleichen. Nach dem Seitenwechsel ging es ähnlich spannend zu, der Wiener SK holte sich erstmals die Führung, dann ging es hin und her, Amstetten glich aus und schoss das 4:3, doch dem Sportklub gelang der erneute Ausgleich und beim 4:4 blieb es nach 90 ereignisreichen Minuten dann auch.

Zwei Tore in acht Minuten

Die Schwarz-Weissen begannen wie aus der Pistole geschossen und verbuchten auch die erste Chance im Spiel. Yunes de Leon nutzte einen Stellungsfehler von Sascha Fahrngruber, traf im Abschluss aber nur das Außennetz (4.). Im Gegenzug bewiesen die Amstettner erstmals ihre Effizienz an diesem Abend. Ein Idealpass von Florian Zellhofer in die Spitze ließ Thomas Zemann alleine vor Fraisl auftauchen. Der Amstettner Sturmtank vollendete eiskalt zum 0:1 (5.).

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Zwei Minuten später bescherte ein missglückter Abstoß des WSK-Schlussmannes dem SKU Ertl Glas die nächste Topchance. Fraisl konnte seinen Fehler allerdings wieder ausmerzen und drehte den Schuss von Zemann über die Latte. Eine weitere Minute später hatten die Amstettner wieder Grund zu jubeln. Zellhofer setzte Fabian Rülling ideal in Szene, welcher aus halblinker Position vollendete (8.).

Sportklub meldet sich zurück

Der Wiener Sportklub steckte nicht zurück und kämpfte sich ins Spiel zurück. Kracher drang über links in den Strafraum, schob die Kugel aber am langen Eck vorbei (14.). Amstetten verlegte sich aufs Konterspiel und kam immer wieder gefährlich vor das Tor der Wiener. Maßflanke von Lachmayr  in den Sechzehner - Zemann stieg hoch zum Kopfball und wurde dabei gestoßen. Der Unparteiische dachte aber nicht im Entferntesten an einen Elfmeter (37.). Wenig später strich ein Schuss von Zellhofer nach gutem Solo knapp über das Tor (38.).

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Der WSK setzte seine Angriffsbemühung fort, welche kurz vor der Pause belohnt werden sollten. Lukas Grill verwertete ein Zuspiel von Rafael Pollack von der linken Seite zum Anschlusstreffer (38.). Kurz vor der Pause konnten die Dornbacher sogar noch den Ausgleichstreffer erzielen. Durch die Unentschlossenheit der Amstettner Hintermannschaft konnte Mehic unbedrängt in den Strafraum flanken. Yunes de Leon stieg am höchsten und köpfte zum 2:2 ein.

Drei Tore der Heimelf drehen die Partie

Nachdem Rülling kurz nach Seitenwechsel eine Flanke von Zellhofer knapp verpasste (47.) konnte der Sportklub erstmals einen Führungstreffer bejubeln. Pollack zog von der Strafraumgrenze aus rechter Position ab und der Ball landete hinter Affengruber im langen Eck - 3:2 (48.). Die Stimmung am Alsergrund war auf dem Höhepunkt.
Die Thonhofer-Elf brauchte ein paar Minuten um sich von diesem Schock zu erholen. Danach funktionierte das Zusammenspiel wieder und der Gegner konnte wieder unter Druck gesetzt werden. Ein Konter über Zemann und Lachmayr, aber Zellhofer setzte den Kopfball nur knapp neben die linke Stange (52.). Zwei Minuten landete ein Lachmayr-Schuss vom rechten Fünfereck im Außennetz.

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Der SKU Ertl Glas tat des dem Sportklub gleich, zeigte Moral und drehte den Rückstand binnen weniger Minuten. Martin Teurezbacher zirkelte einen Freistoß von rechts in den Strafraum. Zemann war zur Stelle und köpfte den 3:3 Ausgleich (70.). Dem nicht genug. In der 73. Spielminute gelang Zemann mit einen Heber sogar noch der 3:4 Führungstreffer. Torhüter Fraisl beendete kurz darauf die Zemann-Festspiele und rettete bei einem Außenristschuss im Strafraum unseres Stürmers souverän (74.).

Keine Elf geht als Sieger vom Platz

In den folgenden Minuten mussten Achleitner und Co. die Führung wieder aus der Hand geben. David Affengruber konnte einen Schuss nicht festhalten und im Gestocher konnte Kostic das 4:4 erzielen (78.). In den Schlussminuten vergaben die Wiener noch weitere Chancen auf den Siegestreffer. Sertan Günes konnte mit vereinten Kräfte am Torschuss im Strafraum gehindert werden und ein Kopfball von Kostic fand nicht den Weg ins Tor.

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Aufgrund der vielen vergebenen Chancen auf beiden Seiten trennten sich beide Teams mit einem gerechten Unentschieden. Beide Teams zeigten tollen Fußball und machten Werbung für die Regionalliga Ost.

Kurt Jusits (Trainer Wiener SK): "Es war schon eine tolle Kulisse, obwohl wir uns noch mehr Zuschauer erwartet haben. Nach zwei blöden Fehlern lagen wir plötzlich 0:2 zurück. Die Mannschaft hat aber Moral bewiesen und gekämpft bis zum Schluss. Es war eine unglaubliche Partie, aber trotzdem muss man sagen, dass wir in den letzten beiden Spielen vier Punkte liegen gelassen haben. Viele haben heute einfach nicht das abrufen können, was sie eigentlich drauf haben."

Thomas Hinterndorfer (stell. sportlicher Leiter SKU Amstetten): "Es war wirklich eine unglaubliche Partie, so etwas habe ich überhaupt noch nie erlebt. Für die Zuschauer war es sicherlich sehr spannend und abwechlsungsreich, als Funktionär war es schon auch nervenaufreibend. Wir haben heute gesehen, dass wir nie locker lassen dürfen und immer weiterfighten müssen. Am Ende können wir aber mit dem Punkt gut leben."

Fotos: Josef Parak