Foul oder nicht? Parndorf rettet Remis in Ritzing dank Strafstoß

Das Burgenlandderby und Spitzenspiel der Regionalliga Ost zwischen dem SC Ritzing und dem SC/ESV Parndorf hält was es verspricht. Zwar bekommen die Zuschauer bei dem 1:1 (0:0)-Unentschieden nur zwei Tore geboten, die Leistungen der beiden Titelkontrahenten sprechen aber für sich. Bitter für die Hausherren: Nach torloser erster Hälfte gelingt kurz nach Wiederanpfiff die Führung und erst in der Schlussminute müssen sie den Ausgleich – nach einer für Robert Hochstaffl (Sportlicher Leiter) skandalösen Elfmeterentscheidung von Schiedsrichter Thomas Paukovits – hinnehmen.

 

Viele Chancen, keine Tore

Mit reichlich Selbstvertrauen ausgestattet wird das Duell um die Tabellenführung, von beiden Seiten von Anfang an konzentriert und energisch in Angriff genommen – ohne die taktischen Vorgaben außer Acht zu lassen. Gute Torchancen auf beiden Seiten lassen folglich auf viele Treffer hoffen, der Ball will vor der Pause aber nicht über die Linie. Die besten Chancen der Hausherren resultieren aus Weitschüssen und die der Gäste aus Standards. Doch weder Miroslav Milosevic (Ritzing), noch Martin Babic (Parndorf) können ihre Möglichkeit verwerten. In einer Situation sind die Parndorfer auch nicht vom Glück verfolgt: Der Ball geht zuerst an die Stange, den Nachschuss pariert Torhüter Szabolcs Safar bravourös. Die anschließende Ecke kann zudem erst auf der Linie geklärt werden.

Rückstand und ein Mann weniger

Nach der Pause dauert es keine fünf Minuten und der Ball ist zum ersten Mal in den Maschen. Ein weiterer Weitschuss der Heimischen, diesmal von Milos Simoncic, wird für Schlussmann Stefan Krell unhaltbar abgefälscht und bringt die Mittelburgenländer in der Blitztabelle an die Spitze. Zuvor kann sich der sichere Rückhalt noch bei einem Freistoß von Milosevic auszeichnen. Kurz darauf schwächen sich die Gäste selbst. Ex-Bundesligaspieler Christian Thonhofer sieht binnen wenigen Sekunden wegen vermeintlicher Kritik zweimal Gelb (Franz Sutrich: „Ein routinierter Spieler. Das darf ihm trotz allem nicht passieren) und muss vorzeitig das Spielfeld verlassen. Die Kollegen lassen aber nicht nach und kommen daraufhin zu ihrem zweiten Aluminiumtreffer in diesem Spiel. Babic ist der Unglücksrabe. Trainer Paul Hafner setzt in der Schlussphase noch alles auf eine Karte und wechselt frische Offensivkräfte ein. Die knappe Führung der Hausherren bleibt aber vorerst bestehen.

Die spielentscheidende Szene

Die entscheidende und kontrovers wahrgenommene Situation folgt in der Schlussminute: Der Pfiff von Schiedsrichter Paukovits. „Es ist ein Skandal. Im bezahlten Profifußball haben solche Profilierungsneurotiker nichts verloren“, schimpft Hochstaffl nach dem Spiel. Der Sektionsleiter der Parndorfer hat hingegen in einigen Situationen zwar eigenartige Entscheidungen des Spielleiters wahrgenommen, „der Elfmeter in der Schlussphase, war aber zu geben“. Der Stein des Anstoßes: Ein Zupfen (oder auch nicht) am Leibchen von Felix Wendelin. Den Strafstoß verwandelt Roman Kummerer jedenfalls zum gerechten Ergebnis, in einer ausgeglichenen Partie. Die Tabellenführung wandert somit wieder zum SC/ESV Parndorf und der SC Ritzing bleibt auf dem dritten Rang. Der Erfolgslauf – mit sechs ungeschlagenen Partien – geht aber weiter.

Robert Hochstaffl (Sportlicher Leiter SC Ritzing): „Es ist ein Skandal. Im bezahlten Fußball haben solche Profilierungsneurotiker nichts verloren. Er hat argumentiert, dass am Leibchen gezogen wurde, hat aber dann den falschen die gelbe Karte gezeigt. Es war aber gar nichts in dieser Situation. Es war ein hochklassiges und taktisch geprägtes Spiel von zwei guten Mannschaften. Die Parndorfer sind tief gestanden und sind durch Standards gefährlich geworden, haben aber auch einmal an die Stange geschossen. Zweite Hälfte haben dann wir drei Großchancen gehabt.“

Franz Sutrich (Sektionsleiter SC/ESV Parndorf): „Es war ein ausgeglichenes Spiel, mit Torchancen auf beiden Seiten. Wir haben erste und zweite Hälfte auch jeweils einen Stangenschuss gehabt. Der Schiedsrichter hat in einigen Situationen zwar eigenartige Entscheidungen getroffen, der Elfmeter in der Schlussphase, war aber zu geben. Wir kennen ihn ja schon Jahre lang, die Schiedsrichterleistung war also mehr oder weniger so, wie wir sie erwartet haben.“