Retourkutsche der anderen Art: Mühlbach stibitzt Dreier aus Berndorf

Die unverhoffte Spielabsage des 1. Landesliga-Vorspiels der beiden Reservemannschaften schmeckte dem SC Mühlbach/Pzg. überhaupt nicht. Die "Rache" folgte auf dem Fuß, revanchierten sich die Oberpinzgauer beim USV 1960 Berndorf mit einem hart erkämpften 1:0-Sieg der "Ersten". "Irgendwie auch gerecht", vermeldete ein verärgerter Mühlbach-Sektionsleiter Andreas Hochwimmer.

 

(c) Fussball-Impressionen vom Salzburger Unterhaus (ARCHIVFOTO)

 

Tonangebenden Hausherren fehlte der nötige Geschmacksverstärker

Weil der Platz in Berndorf unter Wasser gestanden hatte, wurde kurzerhand das Reservespiel abgeblasen. "Im Endeffekt war der Platz in einem Top-Zustand. Ich glaube, dass wir heuer noch nie auf so einen guten Platz gespielt haben", zeigte sich Mühlbach-Sektionsleiter Andreas Hochwimmer wahrlich not-amused. "Wir waren schon eine Stunde lang unterwegs. Und in Zeiten von Corona ist das nicht so nett, wenn du mit einem großen Bus gefüllt mit zwei Mannschaften plötzlich diese Nachricht erfährst und vor Ort dann ganz andere Zustände siehst." Für Herbert Kohlbacher, dem Sportlichen Leiter der Berndorfer, war die Spielabsage unumgänglich: "Wir sind über den Platz gegangen und kann nur sagen, dass er nicht gut ausgesehen hat. Und eine Partie vier Stunden vor Anpiff abzusagen, sollte eigentlich reichen. Wir wollten ja auch spielen - so ist es ja nicht." Das Hauptprogramm konnte indes problemlos über die Bühne gebracht werden. In einer intensiv geführten Partie machten die Hausherren von Beginn an den eindeutig besseren Eindruck. "Ich hab's bei Henndorf schon gesagt. Das Gleiche gilt für Berndorf: Eine spielerisch wahnsinnig starke Truppe, bei der es völlig unverständlich ist, dass sie in der Tabelle so weit hinten platziert ist", gab's von Hochwimmer für die Berndorfer Skills den Daumen nach oben. Obwohl die Flachgauer viel mehr vom Spiel hatten, verstanden es die Mühlbacher, permanent dagegenzuhalten. "Außer Halbchancen haben wir in der ersten Halbzeit nicht viel zugelassen. Defensiv sind wir richtig gut gestanden", so Hochwimmer weiter. Dem konnte sich Kohlbacher nur anschließen: "Bis zum Sechzehner war es gut, danach hat der Abschluss gefehlt."

 

Kaserer, Mühlbachs harter Knochen, schockte Berndorf spät

Nach einem torlosen ersten Spielabschnitt erhöhten die Berndorfer nach dem Wiederbeginn die Umdrehungsfrequenz. Bei zwei Top-Chancen der Graf-Männer hatten die Oberpinzgauer mächtig Glück: Sowohl Mangelberger als auch Rösslhuber versemmelten vielversprechende Aktionen. "Die müssen eigentlich drin sein", schnaufte Hochwimmer tief durch. Nachdem Gäste-Boy Schneider bei einem der wenigen Mühlbacher Offensivmomente die nötige Abgebrühtheit fehlte und zeitgleich der Heimelf schön langsam die Zeit davonlief, malte sich der SCM bereits berechtigterweise einen Punktgewinn aus. "Mit dem 0:0 wären wir absolut zufrieden gewesen", verriet Hochwimmer, für den es an diesem Fußballnachmittag schließlich noch besser kam: Ausgerechnet Martin Kaserer, der verletzungsbedingt gestern gar nicht am Papier hätte stehen sollen, glückte tief in der Nachspielzeit der Lucky Punch - 0:1 (93.). "Der hat mit einem gerissenen und einem eingerissenen Band gespielt. Ein echtes Vorbild", rang Hochwimmer nach Worten. Für Kohlbacher trat indes der Super-GAU ein, stand mit seinen Burschen trotz hoher Dominanz am Ende mit leeren Händen da: "Wenn du die Chancen vorne nicht machst, kriegst du sie hinten. Natürlich nicht schön, aber so ist Fußball."

 

 

 USV 1960 Berndorf  0:1 (0:0)  SC Mühlbach/Pzg. 

Berndorf, SR: Cetin Yorulmaz

 

Torfolge: 0:1 Martin Kaserer (93.)

 

Die Besten bei Mühlbach/Pzg.: Martin Kaserer (ST), Roland Ranggetiner (IV), Martin Rainer (IV), Daniel Rieder (LV)

 

 

 

Redakteur: Maximilian Winkler

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