Abbruch und Annullierung in Österreichs Amateur-Fußballligen - USV Zederhaus bleibt Landesligist

Nach Rang fünf in der Spielzeit 2018/19 durchlebte der USV Zederhaus im Herbst der Folgesaison mehr Tiefen als Höhen. Die Ausbeute war in diesem ersten Saisonabschnitt ziemlich mager, überwinterte man mit lediglich elf Zählern auf dem ungeliebten letzten Tabellenplatz. Aufgrund der momentanen Corona-Pandemie und der nicht allzu weit hergeholten Tatsache, dass es eventuell einen Meisterschaftsabbruch mit Auf- und Absteigern geben könnte, schwebte das Damoklesschwert über den Häuptern der Lungauer. Seit gestern ist es allerdings amtlich: Alle Bewerbe in den Landesverbänden werden abgebrochen, ein Auf- und Abstiegsszenario gibt's keines. Somit bleiben die Zederhauser auch weiterhin ein Bestandteil der 2. Landesliga Süd.

 

Lukas Baier (li.) bleibt mit seinem USV Zederhaus in der 2. Landesliga Süd.

(c) Fussball-Impressionen vom Salzburger Unterhaus

 

Auch an der flächenmäßig größten Gemeinde des Lungaus geht die Corona-Krise nicht spurlos vorbei. "Es ist tragisch, wie sich das Ganze mittlerweile weltweit entwickelt hat. Das hat sich, denke ich, bei uns niemand vorstellen können", meint Gerhard Gwehenberger, der Coach des USV Zederhaus. Auf die Anordnungen der österreichischen Bundesregierung reagiert Gwehenberger mit einem Daumenzeig nach oben: "Im Vergleich mit anderen Regierungen, macht unsere das sicher gut - auch mit der nötigen Übersicht und Transparenz. Die Maßnahmen zeigen Wirkung und sind deshalb auch absolut gerechtfertigt." 

 

Kein Abstieg am grünen Tisch

Rein sportlich gesehen verlief der Herbst für den Vorjahresfünften alles andere nach Wunsch. Der Blick auf die Tabelle ein mehr als ernüchternder: 15 Spiele und elf Pünktchen bedeuteten unterm Strich die Rote Laterne. Für den Fight um den Ligaverbleib wären die Gwehenberger-Buben eigentlich gewappnet gewesen. Die Betonung liegt auf eigentlich, denn was sich vorerst als zwischenzeitliche Unterbrechung entpuppte, ist nun ein kompletter Abbruch geworden. Aus der Sicht des USV-Übungsleiters die einzig nachvollziehbare Lösung: "Ich bin davon ausgegangen, dass der Resetknopf gedrückt und im Herbst dann die neue Spielzeit mit den selbigen Teams in den jeweiligen Ligen gespielt wird." Doch auch das Worst-Case-Szenario hätten die Zederhauser, ohne groß zu meckern, akzeptiert. "Ein Abstieg wäre kein Beinbruch aber schade gewesen, weil die Mannschaft vom fußballerischen Potenzial perfekt in die 2. Landesliga passt."

 

Gwehenberger: "Leihgebühren für Spieler fallen auch ohne Spiele an"

Wann und in welcher Form es auf den diversen Salzburger Fußballplätzen weitergehen wird, steht aktuell noch in den Sternen. Der Meinung Gwehenbergers zufolge könnte es durchaus sein, dass der Ball gar erst im Frühjahr 2021 wieder rollen wird. "Es wäre natürlich nicht schön, aber die Gesundheit steht logischerweise über allem." Fakt ist jedoch, dass sich die Zederhauser Kicker bis dahin fit halten werden. "Da kein gemeinsames Training möglich ist, absolvieren unsere Spieler selbstständiges Heimtraining, hauptsächlich Lauftraining." Weil auch den Lungauern wichtige Einnahmequellen wie Eintrittsgelder und der Erlös des Ausschankes ausbleiben, hofft man diesbezüglich auf finanziellen Zuschuss. "Kosten wie zum Beispiel Leihgebühren für Spieler fallen auch ohne Spiele an. Seitens der Bundesregierung wurde dem Breitensport Hilfe zugesagt. Da hoffen wir natürlich schon auf Unterstützung."

 

 

 

Redakteur: Maximilian Winkler

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