'20/21-Ligadominator Kuchl groovt sich auf die neue Saison ein - Helmlinger: "Gut, dass es keine Absteiger geben wird"

Im annullierten Spieljahr 2020/21 führte für die übrigen neun Regionalligisten kein Weg am SV Kuchl vorbei. Die Tennengauer, die im Laufe des Grunddurchgangs 28 von möglichen 36 Punkten holten, wussten auf allen Linien zu überzeugen. Wie der Klub mit dem neuerlichen Abbruch im österreichischen Amateurfußball umgeht und wie die Aussichten für die kommende Saison sind, erklärten Christian Seidl (sportlicher Leiter), Trainer Mario Helmlinger und Sebastian Wimmer (Klubobmann) im Gespräch mit Ligaportal...

 

Saisonaus unumgänglich 

Obwohl die zweitplatzierte Salzburger Austria zwei Partien mehr in den Knochen hatte, lag der SV Kuchl punktegleich, aber mit dem besseren Torverhältnis an der Spitze der Regionalliga Salzburg. Quasi wie im Märchen, wurde der einzige Tennengauer Vertreter in der höchsten Salzburger Amateurliga einige Monate davor doch noch von akuten Abstiegsnöten geplagt. Dass man nun zurück an den Start geholt wurde, ist für Seidl, trotz des sportlichen Höhenfluges, eine logische Konsequenz: "Eine Fortführung der Saison war nicht mehr möglich, der Abbruch die einzig richtige Entscheidung." Selbst die Vorbereitungszeit auf die neue Spielzeit ruft bei Kuchls sportlichem Leiter Zähneknirschen hervor: "Auch die ist schon kurz bemessen." Apropos neue Saison: Diese wurde für den SVK mit dem gestrigen Trainingsauftakt bereits eingeläutet. Die ersten Testspiele sind für Mitte Juni angesetzt. Übungsleiter Helmlinger weiß: "Wegen Corona bleiben viele Fragen weiter offen, deshalb ist es schwierig, da wirklich was mittel- und längerfristiges zu planen. Die kommende Saison wird zu einer Lotterie werden. Gut, dass es keine Absteiger geben wird."

 

Abgänge nicht "eins zu eins" kompensierbar

Schon während der Winterpause wurde bekannt, dass Klubjuwel Matthias Seidl ab Sommer ins Profigeschäft einsteigen und zum Zweitligaklub Blau-Weiß Linz wechseln wird. Darüber hinaus steht mit Constantin Resch (Hallwang), Maximilian Seiwald (Ausbildung in Wien), Manuel Wallinger (St. Johann), Noah Zinic (Golling) und Adrian Vurbic (Karrierepause) ein weiteres Quintett nicht mehr zur Verfügung. "Wir werden unsere Abgänge nicht eins zu eins ersetzen können", sagt Seidl, der mit Raphael Fritzenwallner (Altenmarkt), Namik Ustamujic und Ben Leitensdorfer (beide Golling) zumindest drei Neuverpflichtungen vermelden konnte. "Für die kommende Saison und als Vorbereitung der Saison 22/23 passt es vorerst. Der ein oder andere talentierte Nachwuchsspieler wird noch dazustoßen." Ebenfalls neu: Ex-Golling-Coach Philip Buck, der bei den Kuchlern ab sofort die Rolle des Co- und Athletiktrainers übernimmt.

 

Kuchls Grundgerüst weiterhin stabil

Indes lässt sich bezüglich Nachwuchsbereich dreimal auf Holz klopfen, denn trotz der langen Pause sind dort keine gröberen Probleme entstanden. Ganz im Gegenteil, wie Seidl erklärt: "Diesbezüglich ist der SV Kuchl gut aufgestellt. Wir haben einen guten Zulauf und stoßen da eher langsam an die Kapazitätsgrenzen. Zudem wurden wichtige Schritte und Kooperationen für die weitere Entwicklung eingeleitet und umgesetzt. Die Nachwuchstrainer haben während der gesamten Pandemiezeit hervorragende Arbeit geleistet, mit den Spielern laufend Kontakt gehalten und mit ihnen bestmöglich trainiert, sodass kaum Abgänge zu verzeichnen sind." Somit kann und wird Kuchl alles daran setzen, die Vereinsphilosophie von der U7 bis zur Kampfmannschaft weiterzuführen und zu leben. "In diesem Rahmen erwarten und erhoffen wir uns eine weiterhin positive Entwicklung des gesamten Vereins, unabhängig von einzelnen, eventuell gar durch Corona bedingte, negative Resultate der Kampfmannschaft oder anderen Teams", fügt Helmlinger hinzu.

 

Seidl: "Hoffen auf eine rasche Rückkehr zur Normalität"

Dass die Corona-Krise den SVK zwar nicht umgefahren, aber jedenfalls angefahren hat, gibt Seidl offen zu: "Sie hat uns bis jetzt doch sehr viel abverlangt. Die Maßnahmen und ständigen Änderungen waren in dieser Saison sehr herausfordernd umzusetzen, auch die begeleitende permanente Ungewissheit hat ein strukturiertes Arbeiten definitiv erschwert. Das scheint auch weiterhin noch für einige Zeit so zu bleiben. Wir hoffen da auf pragmatische Lösungen und eine rasche Rückkehr zur Normalität." Grundsätzlich herrscht zu Bund und Land aus Kuchler Sicht eine gewisse Ambivalenz: "Die finanzielle Unterstützung war wichtig und sehr hilfreich. Unser Wunsch nach einem deutlich schnellerem Zulassen von Trainings und Spielen mit Körperkontakt vor allem im Nachwuchsbereich wurde jedoch nicht erfüllt", so Obmann Sebastian Wimmer final.

 

 

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