"Bin mit Spiel zufrieden, mit Ergebnis nicht" - Grödigs Bojceski trauert Derbysieg gegen Anif nach

Da der USK Anif zum SV Grödig nur drei Kilometer auf sich nehmen musste, fühlte sich das Gastspiel fast wie ein Heimspiel an. In diesem prestigeträchtigen Nachbarschaftsduell wurde sich in den vergangenen Jahren nie etwas geschenkt. Zwar hatten die Anifer in der Abschlusstabelle meist die Nase vorne, doch gerade in der letzten Spielzeit bissen sie sich gegen die Grödiger die Zähne aus: Im Hinspiel unterlag der USK auswärts mit 0:2, rund sieben Monate später musste man sich auf heimischem Geviert mit einem 3:3-Unentschieden begnügen. Heute kamen die knapp 300 Zuseher vor allem in den ersten 45 Minuten voll auf ihre Kosten. Beide Mannschaften boten ein wahres Fußball-Spektakel, in dem am Ende sechs Treffer fielen und die Punkte fast brüderlich geteilt wurden. 

 

 

Interessante, torreiche erste Halbzeit

Den Grödigern glückte ein Blitzstart. Schon nach 40 gespielten Sekunden durften die Heimischen das 1:0 bejubeln: Beim Entschärfen eines Kadrija-Stanglers krachten Anif-Keeper Josef Stadlbauer und einer seiner Abwehrmänner so blöd zusammen, dass der Ball Kadrija wieder vor die Füße sprang und dieser locker einschob (1.). In Minute 11 schlugen die Gäste jedoch zurück: Bei einer Standardsituation vergaßen die Bojceski-Buben auf Christoph Gruber, der seelenruhig per Kopf auf 1:1 stellte. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit boten beide Vereine einen offenen Schlagabtauch, bei dem permanent versucht wurde, so viele spielerische Akzente wie möglich zu setzen. "Da waren ein paar richtig gute Aktionen dabei. Also wirklich gut zum Anschauen", amüsierte sich Grödigs Trainer Miroslav Bojceski köstlich. Die Zuseher, für die sich jeder einzelne Cent der Eintrittskarte gelohnt hatte, mussten nicht lange auf den nächsten Treffer warten. In Minute 20 konnte Stadlbauer einen Erdogan-Distanzschuss entschärfen, sein Abpraller fiel jedoch Petrit Nika vor die Füße, der die neuerliche Führung des SVG markierte - 2:1. Postwendend hieß es aber 2:2: Anif-Kapo Rene Zia spazierte förmlich in Richtung Heim-Gehäuse, zog ab und traf haargenau ins Schwarze (23.). "Niemand hat Zia attackiert", murrte Bojceski. Quasi im Einklang mit dem Halbzeitpfiff von Referee Florian Jäger gingen die Gastgeber zum dritten Mal an diesem Fußballvormittag in Front: Nach einem Eckball stieg Valdrin Kadrija am höchsten und nickte zum 3:2 ein (45.). "Es war die wohl beste erste Halbzeit in dieser Saison von uns", freute sich Bojceski.

 

Grödiger Kicker ließen nach

In den zweiten 45 Minuten konnten die Hausherren nicht mehr an die Leistung des ersten Durchgangs anknüpfen. "Wir haben den Anifern viele Räume im Mittelfeld überlassen. Generell waren wir einfach nicht mehr in der Lage, dem Gegner das Spiel zu erschweren", erklärte Bojceski. Somit erlangte der USK immer mehr und mehr Oberwasser, was sich schließlich kurz vor dem Beginn der Schlussviertelstunde auch in Zahlen auswirkte: Abermals wurde Rene Zia freigespielt, der mit einem platzierten Schuss ins rechte untere Eck erfolgreich war - 3:3 (73.). In der 80. Spielminute verzogen die Heim-Anhänger ihre Mimen, als der angeschlagene Doppeltorschütze Valdrin Kadrija vom Feld musste. "Reine Vorsichtsmaßnahme", beruhigte Bojceski. In der allerletzten Minute wären die Grödiger beinahe zum vierten Mal in die Siegerstraße eingebogen, doch Joker Matthias Finder vergab den Matchball. "Mit dem Spiel bin ich zufrieden, mit dem Ergebnis allerdings nicht. Wir haben die Punkte heute leichtfertig liegengelassen. Wenn man zuhause drei Tore schießt, sollte man die Partie eigentlich gewinnen", sprach Bojceski von zwei verlorenen Zählern.

 

Die Besten: Valdrin Kadrija (ST); Rene Zia (ZM).

 

 

 

Redakteur: Maximilian Winkler

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