Stopp- und Löschtaste in der Salzburger Liga - Eugendorf bitter enttäuscht, Puch jubelt und Zell denkt über Neustart nach

Mehr als die bisher 15 absolvierten Runden wird es nicht geben. Kurz gesagt: Auch in der Salzburger Liga ist Schicht im Schacht. Ganz zum Leidwesen des USC Eugendorf, der noch vor ein paar Monaten den Gewinn des Herbstmeistertitels und der Winterkrone bejubeln durfte. Glücklich über die Saisonannullierung darf man indes im Tennengau sein: Dem Nachzügler FC Puch bleibt der Kampf um den Ligaverbleib erspart - der Klassenerhalt ist in Stein gemeißelt. Der FC Zell am See steht indes unmittelbar vor dem Aus.

 

 

Schluss, aus und vorbei - Primus Eugendorf von (Meister-)Bahn geworfen

Mit Platz sechs konnten die Eugendorfer Kicker im Spieljahr 2018/19 die eigenen Erwartungen und die, vieler Ligaexperte nicht gänzlich erfüllen. Heuer lief es für die Schützlinge von Trainer Arsim Deliu wesentlich besser: In Runde 12 krönte sich Eugendorf zum Herbstmeister, um sich drei Wochen später gar noch die Winterkrone aufzusetzen. Der Meisterschaftsabbruch ohne jegliche Wertung trifft den USC hart, tritt man nun in der Viertklassigkeit auf der Stelle. "Das ist nicht im Sinne des Sports und für uns ein Schlag ins Gesicht", stöhnt Deliu. Verfolger Adnet, der nur zwei Zähler hinter Eugendorf lag und sich auch beste Chancen auf das Meisterstück ausmalen durfte, kann der Aussage Delius viel abgewinnen, wie Trainer Thomas Schnöll bestätigt: "Die Annullierung ist ein Witz. Meiner Meinung hätte es nur Aufsteiger und keine Absteiger geben sollen." 

 

Durchatmen in Puch

In den unteren Tabellensphären ist die Stimmung nach dem ÖFB-Entscheid vom vergangenen Mittwoch wesentlich entspannter. Sorgenkind FC Puch, das lediglich fünf Herbstzähler vorweisen konnte und somit den Tabellenkeller schmückte, kann fix für die nächste Salzburger Liga-Spielzeit planen. "Natürlich sind wir über den Nicht-Abstieg froh", bläst Obmann Dr. Peter Weidisch durch. "Gerne hätten wir die Entscheidung am Rasen herbeigeführt. Ich bin überzeugt, dass wir das auch geschafft hätten." Eine lustige, selbstaufgestellte These könnte in Puch noch in vielen Jahren zur Erheiterung dienen. "Unser neuverpflichteter Stürmer Coronovic hat den Abstieg, ohne ein einziges Spiel gespielt zu haben, verhindert", scherzt Weidisch. Grundsätzlich kann der Pucher Obmann das Ergebnis der ÖFB-Videokonferenz verstehen: "Die Entscheidung, ob gespielt werden kann, konnte ja nur von der Regierung kommen und ist (leider) nachvollziehbar. Wir haben in der Salzburger Liga eine Art Abstimmung gemacht, die zu hundert Prozent so ausgegangen ist, dass es keinen Abstieg geben, aber der bis zum Abbruch Führende aufsteigen kann. Zweiteres würde ja nur Konsequenzen für die Regionalliga Salzburg haben. Das entsprach auch meiner Meinung, wobei ein Aufstieg nicht unbedingt eine rechtliche Grundlage gehabt hätte."

 

Quo vadis FC Zell?

Der FC Zell am See, finanziell schwer gebeutelt, scheint als großer Verlierer der Corona-Pandemie hervorzugehen. Dem Tabellendritten der Abbruch-Saison 2019/20 droht nach 14-jähriger Ligazugehörigkeit der Ausstieg und gleichzeitige Neustart in der 2. Klasse Süd/West. "Für uns ist es leider wirtschaftlich aber vor allem sportlich ein Super-Gau", schildert Patrick Kasper, der Sportliche Leiter der Zeller. Insider-Informationen zufolge werden die Bergstädter im Sommer sechs Stammkräfte inklusive Übungsleiter Bernhard Hanser verlieren. Für Obmann Peter Latini gibt's demnach nur zwei Optionen: "Entweder wir spielen mit einer besseren 1b-Mannschaft in der Salzburger Liga weiter oder wir gehen mit jungen Eigenbauspielern zurück in die 2. Klasse Süd/West." Zu dieser Thematik hat Kasper eine glasklare Meinung: "Ich bin für einen Neustart in der 2. Klasse. Es ergibt für mich wenig Sinn, wenn wir in der Salzburger Liga mit einer ganz jungen Mannschaft jede Woche hoch verlieren. In der 2. Klasse könnten wir den Verein wieder auf gesunde Beine stellen und mit unseren eigenen Talenten arbeiten." Anfang nächster Woche wird Zell am See seine entgüldige Entscheidung bekanntgeben. 

 

 

Wichtigste Fakten zur Abbruch-Saison 2019/20:

 

Herbstmeister und Winterkönig: USC Eugendorf

Top-Torjäger: Mario Lürzer (SC Golling) - 14 Tore

Höchster Sieg: FC Zell am See (10:0 gegen FC Puch)

Meiste erzielte Tore: SC Golling (41)

Wenigste erzielte Tore: FC Puch (12)

Meiste kassierte Tore: FC Puch (49)

Wenigste kassierte Tore: FC Zell am See (14)

Fairstes Team: UFC Altenmarkt (25 Strafpunkte)

 

 

 

Redakteur: Maximilian Winkler

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