Nach den ersten Runden dieser Hinserie schien klar, wer hinter Westligist Saalfelden die Nr. 2 der Pinzgauer Hackordnung ist. Der TSU Bramberg stand im Spitzenfeld, der FC Zell am See lag am Tabellenende der Salzburger Liga. Wenige Wochen später hat sich alles gedreht. Die Oberpinzgauer haben die letzten drei Partien verloren. Die Bezirkshauptstädter konnten seit fünf Spieltagen nicht bezwungen werden. Im direkten Duell setzten sich beide Trends fort. Die heimische Zaisberger-Elf machte keine Gefangenen. Mit einem 3:0-Sieg überholte man die TSU-Auswahl und machte einen großen Schritt Richtung obere Tabellenhälfte. Aus dieser haben sich die Mannen von Chefcoach Bernhard Hanser vorerst verabschiedet. Übrigens: Jetzt Trainingslager buchen!
Die Bramberger starten gut. Sie können ansatzweise starke Aktionen aber nicht fertigspielen. Über gefährliche Standards bauen die Hausherren zunehmend Druck auf. Dieser entlädt sich beinahe erstmals nach rund 20 Minuten. Martin Hartl setzt einen Kopfball an die Torumrandung. Nach diesem Startsignal übernehmen die Zaisberger-Mannen immer stärker das Kommando. Die Führung gelingt kurz vor der Pause. Robi Kajic trifft nach einem Standard aus kurzer Distanz. Der Ball ist dabei ewig in der Luft. Die Bramberger Hintermannschaft schläft. In Durchgang zwei führen die Hausherren recht bald die Entscheidung herbei. Danijel Tosic steckt nach feiner Finte für Philipp Zehentmayr durch, der die Kugel in Minute 57 ins lange Eck versenkt. Sechs Minuten später erzielt Assistgeber Danijel Tosic das 3:0. Er profitiert von einem Fehler des in der Halbzeit für seinen muskulär bedienten Ersatzmann Hubert Maier eingewechselten Bramberg-Einsers Tamas Kozma, der einen Ball per Fuß klären will, ihn aber nur rasiert. In der letzten halben Stunde trudelt das Spiel aus. Beide vergeben noch Chancen. Es bleibt beim 3:0-Heimsieg des FC Zell am See.
Helmut Zaisberger, Trainer FC Zell am See:
"Ein hochverdienter Sieg! Die ersten 20 Minuten waren ausgeglichen. Bramberg ist wie erwartet sehr bissig und aggressiv aufgetreten. Ab dem Stangenkopfball ist das Spiel aber in unsere Richtung gelaufen. Wir hätten zur Pause 2:0 führen müssen. Mit etwas mehr Killerinstinkt hätten wir am Ende sogar höher gewinnen können, doch wir wollen nicht unbescheiden sein. Ein 3:0 im Derby hätte ich vorher mit Handkuss genommen. Wir haben hochkonzentriert und sehr kompakt gespielt. So stelle ich mir das vor. Ein Pauschallob an die Mannschaft!
Martin Innerhofer, Sportlicher Leiter TSU Bramberg:
"Über 90 Minuten ist der Sieg auch in der Höhe verdient. Wir haben ambitioniert und gut begonnen, hatten anfangs ein leichtes Übergewicht. Wir haben aber bei vielversprechenden Ballgewinnen immer die falsche Entscheidung getroffen. Mit jeder Minute hat Zell das Spiel besser in den Griff bekommen. Die Führung hat sich bei den Standards schon abgezeichnet. Da waren sie brandgefährlich. Sie haben uns dann vor eigenem Publikum ausgekontert. Bei uns hatte nur David Nindl Normalform. Ansonsten war das unterirdisch."
Geschrieben von Lukas Kollnberger
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