Bad Gams lässt 10:1 überprüfen

Zugegeben, es hat schon einen etwas faden Beigeschmack, wenn eine Mannschaft im Saisonfinale überirdisch hoch verliert. Das zeigte sich kürzlich in der Regionalliga Mitte, wo der FC Wels aufgrund eines 8:0-Kantersieges des FC Pasching über die "U17" des GAK in der letzten Runde absteigen musste. Nicht um den Abstieg, aber dafür um den Meistertitel ging es vergangenes Wochenende in der 1. Klasse West A, wo Bad Gams und Stainz punktegleich an der Tabellenspitze lagen, Erstere aber aufgrund des besseren Torverhältnisses vor der letzten Runde noch voran lagen. Stainz gewann gegen Köflach II im letzten Saisonspiel nun aber mit 10:1, konnte sich dank diesem Ergebnis an Bad Gams vorbeischieben und darf über den Aufstieg in die Gebietsliga jubeln. So weit, so gut, doch die Gamser lassen das Ergebnis nun vom Verband überprüfen.

"Wir müssen das tun", sagt Trainer Franz Posch, auch wenn er nicht daran glaubt, dass der Verband gegen dieses Ergebnis etwas unternimmt. "Köflach bekommt im Durchschnitt etwas mehr als drei Tore pro Spiel und dann plötzlich zehn in einer Partie. Das schaut doch komisch aus. Wem das nicht auffällt, ist blind." Dabei wäre es noch gar nicht allein das Ergebnis, dass den Coach stutzig macht. Vor allem die Tatsache, dass man in den letzten zehn Minuten fünf Gegentreffer kassierte, stößt im auf. "Das ist einfach sehr fadenscheinig."

Kein seltenes Problem

Das Problem ziehe sich aber ohnehin durch alle Klassen. "Ich denke nur an den GAK heuer oder die Sache mit Hartberg vor drei Jahren. Das passiert immer wieder und wir können es nicht so stehen lassen", meint Posch. Der Vorwurf geht in diesem Fall aber nicht einmal so sehr an Stainz, sondern viel mehr an die Köflacher, die sich "hinrichten" ließen. "Als bevorteilter Verein kann man es noch irgendwo verstehen, aber als Kicker darf das nicht passieren." Die Gamser hätten noch eine Woche davor gegen Köflachs Zweier gespielt und taten sich sehr schwer. "Das ist keine schlechte Mannschaft."

Der Fall liegt jetzt jedenfalls beim Verband, der sich in den nächsten Tagen darum kümmern wird. "Ich rechne mit nichts, aber vielleicht ändert sich in Zukunft etwas daran. Vielleicht kann der Verband Schiedsrichter zu solch entscheidenden Spielen schicken, die alles genau beobachten." Es gehe dabei ja auch um Finanzielles. "Wir strecken uns genauso nach der Decke wie andere Vereine. Wenn man dann durch so etwas nicht aufsteigt, ist es eben sehr bitter", so Posch abschließend. "Unabhängig vom Sportlichen."

von Martin Mandl

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