Bittere Pleite zum Auftakt – Österreich verliert im ersten Gruppenspiel gegen Ungarn mit 0:2. Nach einer guten ersten Hälfte mit zahlreichen guten Chancen, musste man Junuzovic verletzungsbedingt vorgeben und Dragovic sah Gelb-Rot. Szalai und Stieber trafen für die Ungarn. Voller Fokus jetzt auf die vielleicht schon vorentscheidende Partie gegen EM-Mitfavorit Portugal.

Es war angerichtet, 42.000 Zuschauer, volles Haus in Bordeaux. Der erste Auftritt der österreichischen Elf wurde mit Spannung und sehnsüchtig erwartet. Die Österreicher in Bestbesetzung, auch die zuletzt angeschlagenen Janko und Arnautovic waren wieder mit von der Partie. Und die Rot-Weiß-Roten starteten sofort wie aus der Pistole geschossen. Bereits in Minute 1 war es Österreichs Superstar David Alaba, der aus gut 25 Metern beherzt abzog und die Innenstange traf. Was für ein Auftakt. Es wurde sofort angepresst, vorne attackiert, man ließ die Ungarn einfach nicht ins Spiel kommen lassen. Drei Minuten später ein erstes Schüschen der Ungarn, doch Österreichs Keeper Almer hatte keine Probleme, den Ball aufzunehmen. Und es ging so weiter, Steilpass Arnautovic auf Alaba, doch sein Schuss fällt zu leicht aus und war für Ungarns-Torhüter-Legende Gabor Kiraly kein Problem. Doch dann schwenkte der Spielvorteil für gute 15 Minuten um, die Ungarn kontrollierten plötzlich das Spiel und gaben den Ball nicht her, spielte kurzzeitig gar mit Ferse und Spitze ein klassisches „Hösche“ mit den Österreichern. Gefährlich wurden die Ungarn aber nicht. Nach knapp 20 Minuten wachten die Österreicher aber wieder auf, wurde wieder früher attackiert und man fand wieder ins Spiel. So war dann die nächste Topchance abzusehen, Arnautovic „scherzlt“ weiter auf Junuzovic, doch bei seinem Schuss war Kiraly schnell unten und drehte den Ball zur Ecke. Fünf Minuten später dann die nächste „Hochprzentige“, wieder Arnautovic, diemal mit einem genialen Fersler auf Junuzovic, der schickte Arnautovic steil, doch sein Stanglpass verfehlte sowohl Janko als auch Harnik. Im Gegenzug die erste gute Möglichkeit für die Ungarn, doch Dzsudzsak zielte am langen Eck vorbei. Somit ging es mit einem torlosen Remis in die Pause. 

 

Österreich nur noch zu 10.

 

Nach dem Wechsel begannen beide Teams eher verhalten, Ungarn zog sich weiter zurück, doch die Österreicher konnten den vermehrten Ballbesitz nicht in gefährliche Aktionen ummünzen. Hingegen war es wieder Dzsudzsak, der nach 55 Minuten aus der Distanz abzog und Almer zu einer Glanzparade zwang. Dann kam es ganz bitter für die Österreicher, Mittelfeldmotor Junuzovic musste verletzungsbedingt das Feld verlassen, für ihn kam Sabitzer. Kurz darauf aber der unfassbare Nackenschlag, Hinteregger war von Kleinheisler zu weit weg, lässt ihn drehen, der legt den Ball weiter auf Szalai und der spitzelt den Ball vorbei an Almer zur 1:0-Führung – gespielt waren 60 Minuten. Und nur fünf Minuten später nahm das Unglück seinen Lauf, Dragovic wurde mit einer harten Gelb-Roten Karte vom Platz gestellt, Österreich nur noch zu 10. Danach übernahm Ungarn wieder das Kommando, hatte auch mehr Platz – Geras Schuss lenkte Almer aber noch zur Ecke. Jetzt wurde es schwer für die Österreicher, man merkte klarerweise die nummerische Unterlegenheit an. Teamchef Koller versuchte auch alles, setzte mit den Wechseln von Okotie für Janko und Schöpf für Harnik nochmals Impulse für das Offensivspiel. Doch am Spiel änderte sich wenig, Ungarn stark, auch im Ballbesitz, sie verstanden es immer wieder gut, den Ball geschickt in den eigenen Reihen zu halten. 10 Österreicher taten sich merklich schwer, da muss man nichts schön reden. Es schauten einfach keine Möglichkeiten für Rot-Weiß-Rot heraus. In Minute 87 dann der finale „Lucky Punch“ für die Ungarn, Stieber schloss einen der vielen Konter der Ungarn mit einem sehenswerten Lupfer zum vorentscheidenden 2:0 ab. Danach warf Österreich noch einmal alles nach vorne, doch lediglich Halbchancen von Schöpf und Alaba kamen dabei heraus. Am Spiel änderte sich nichts mehr und die Österreicher mussten sich im ersten Gruppenspiel gegen Ungarn mit 0:2 geschlagen geben. Der Fokus muss jetzt auf die nächste, vielleicht vorentscheidende Partie gegen EM-Mitfavorit Portugal liegen.