Rückblick Herbst 2010: Teil 7: SV ADA Anger

Ruhe bewahren ist im Sport oft gar nicht so einfach. Die Mannschaft des SV ADA Anger unter Trainer Michael Heil wurde im anger.jpgHerbst lange Zeit besonders auf die Folter gespannt. Nach vier Runden standen die Oststeirer noch immer bei null Punkten und langsam aber sicher wurde es kritisch. Heil blieb ruhig und gegen den SC Copacabana Kalsdorf platzte der Knoten und seine Mannschaft gewann vor eigenem Publikum knapp aber verdient mit 1:0. Der weitere Verlauf der Hinrunde gab dem Coach Recht. In den restlichen elf Partien holte Anger 20 Zähler und überwintert nun mit einem recht sicheren Sieben-Punkte-Polster auf die Abstiegszone auf Rang zehn. Heil wirft zusammen mit steirerliga.at einen Blick auf die ersten 15 Runden. 

steirerliga.at: Herr Heil, eigentlich könnten sie jetzt zufrieden sein, oder?

Michael Heil: "Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden. Wenn ich an den miserablen Start in die Saison denke, muss ich sogar sehr zufrieden sein. Auch wenn am Ende wahrscheinlich mehr als 20 Punkte möglich gewesen wären."

steirerliga.at: Warum hat es eigentlich so lang gedauert, bis ihre Mannschaft in Fahrt kommt?

Michael Heil: "Fairerweise muss man sagen, dass drei der vier Partien nur mit einem Tor Differenz verloren gingen. Das heißt, es war immer sehr knapp. Das knappe Ergebnis hilft aber keinem weiter. Ich glaube, dass manche es einfach zu locker genommen haben. Es ist die zweite Saison in der Landesliga und man wird nicht mehr unterschätzt. Das heißt, jeder muss 100 Prozent investieren, sonst holt man keine Punkte. Es hat eine Zeit lang gebraucht, bis das jeder verstanden hat."

steirerliga.at: Dann hat es gut geklappt oder wie?

Michael Heil: "Wichtig war vor allem, dass ich als Trainer ruhig geblieben bin. Ich weiß ja, dass die Burschen kicken können. Wir können aber nur über das Kollektiv bestehen und auf das muss sich die Mannschaft immer wieder besinnen. Dann kriegt man nicht in der letzten Minute das Tor, sondern sorgt womöglich selbst noch für die Entscheidung. Gegen Pachern ist uns das zum Beispiel gelungen, auch wenn immer Glück dazu gehört."

steirerliga.at: Wären Sie am Ende der Saison mit Platz zehn zufrieden?

Michael Heil: "So weit möchte ich nicht in Zukunft schauen. Jetzt muss die Mannschaft den Kopf frei kriegen. Bis Mitte Dezember haben sie Pause, dann gibts ein Heimprogramm. Sollte es am Ende aber wirklich der zehnte Platz sein, bin ich in jedem Fall zufrieden. Man muss am Boden bleiben."

Das Resümee von steirerliga.at-Experten Edi Tschaußnig:

"Genau genommen stieg Anger erst in Runde 5 in die heurige Landesligasaison ein, denn da gab es die ersten Punkte für die Oststeirer. Zuvor setzte es vier Niederlagen en suite. Angesichts dieses katastrophalen Fehlstarts muss man der Heil-Truppe insgesamt Respekt zollen, denn sie hat in den folgenden Partien ganz schön flott gepunktet. Ich glaube, man kann in Anger mit dieser Schadensbegrenzung durchaus "zufrieden" sein. Gelingt ihnen im Frühjahr ein besserer Start, dann traue ich dieser soliden Mannschaft eine weitere Steigerung zu." 

Die Bilanz nach 15 Runden der steirischen Landesliga:

Tabellenrang: 10
Punkte: 20
Erzielte Treffer: 27
Erhaltene Tore: 27
Tordifferenz: 0
Höchster Sieg: 7:0 (gegen Flavia Solva)
Höchste Niederlage: 0:6 (gegen Fürstenfeld)
Torreichstes Spiel: 7:0-Sieg gegen Flavia Solva
Heimbilanz: 5 Siege, kein Remis, 3 Niederlagen
Auswärtsbilanz: 1 Sieg, 2 Remis, 4 Niederlagen
Fairplaywertung: 9. Platz (37 Punkte)
Beste Torschützen: Martin Schöberl (zehn Tore)
Kartenspieler: Bernd Kulmer, Markus Streilhofer (jeweils eine rote Karte)
Zuschauerschnitt (Heim): 380

von Martin Mandl

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