Rückblick Herbst 2010: Teil 15: SV Pachern

Hätte man dem Umfeld des SV Pachern vor der Saison erzählt, dass die Mannschaft als Tabellenzweiter derpachern.jpgsteirischen Landesliga überwintert, hätten sehr viele höchstwahrscheinlich ungläubig den Kopf geschüttelt. Tatsache ist aber, dass die Harter 31 Punkte in der Tasche haben und damit vier Zähler hinter dem Tabellenführer von den Kapfenberg Amateuren als Ligazweiter rangieren. Damit ist die Elf von Trainer Christian Gerlitz neben Liezen mit Sicherheit die Überraschungsmannschaft der heurigen Saison, denn vor einem Jahr, also genau zum gleichen Saisonzeitpunkt wie jetzt, waren Alexander Kontra und Co mitten im Abstiegskampf. Was die Mannschaft heuer so stark macht und worin der größte Unterschied liegt, erzählt der Erfolgscoach im Gespräch mit steirerliga.at. Zudem wagt Gerlitz einen Blick in die Zukunft.

steirerliga.at: Herr Gerlitz, in wie weit haben sie vor Saisonbeginn 
mit diesem Tabellenplatz gerechnet?

Christian Gerlitz: "Gar nicht. So ehrlich muss man sein. Das, was meine Mannschaft geleistet hat, ist eine Sensation. Ich bin natürlich mehr als zufrieden. Würde ich etwas anderes sagen, wäre das vermessen und ich fehl am Platz. Die Burschen haben zwar Einiges drauf, doch damit, dass es so 'ausartet', habe ich nicht gerechnet. Da war ich aber sicher nicht der Einzige. Vor einer Saison stapelt man natürlich immer tief, denn man will die Mannschaft ja nicht unter Druck setzen. Dass es so gekommen ist, ist aber zweifellos eine tolle Sache und ich bin auch stolz auf die Leistungen der Hinrunde."

steirerliga.at: Warum wart ihr voriges Jahr bis zum Schluss im Abstiegskampf und heuer klappt es so gut?

Christian Gerlitz: "Der Klassenerhalt scheint gesichert (grinst). Da wird wohl nicht mehr viel passieren (grinst noch mehr). Jetzt im Ernst, der Hauptgrund ist mit Sicherheit der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft. Alle können sehr gut miteinander und das spiegelt sich auch auf dem Platz wider. Jeder weiß, was der andere tut. Das kommt uns natürlich zu Gute. Außerdem hat die Mannschaft, die jetzt auf dem Feld steht, vergangene Saison mehr oder weniger als Einheit den Klassenerhalt geschafft. Das schweißt zusammen. Das Kollektiv ist unser Ass. Darauf lege ich auch Wert. Es gibt keine sogenannten Stars. Dafür sorge ich persönlich. Zudem hat der Kader Qualität. Richtig ausspielen konnten wir diese aber erst, als wir in einem Lauf waren. Die individuelle Klasse ist eines, doch auch wenn Leistungsträger ausgefallen sind, konnten wir das kompensieren. Das zeigt, dass von hinten etwas nachkommt."

steirerliga.at: Würde es am Ende der Saison Platz zwei sein, wären sie dann zufrieden?

Christian Gerlitz: "Erstens glaube ich, dass das Holen des Titels ein Illusium ist, auch wenn die Mannschaft das Potential dazu hätte. Die Amateure sind für mich der Favorit und das nicht nur aufgrund des Vorsprungs. Die wären auch sehr enttäuscht, wenn sie nicht Meister werden würden. Natürlich wäre ich mit dem zweiten Platz zufrieden. Das Ziel ist ein Cup-Platz. Wir werden trotzdem alles versuchen, um so lange wie möglich an Kapfenberg dran zu bleiben. Viel wichtiger ist mir im Frühjahr aber die Weiterentwicklung.

steirerliga.at: Wie sahen bzw. sehen die Pläne für die fußballlose Zeit aus?

Christian Gerlitz: "Bei uns ist seit dem Spiel gegen Flavia Solva Pause. Bis 10. Jänner wird das auch so bleiben. Zum Trainingsstart setze ich aber eine gewisse körperliche Fitness von jedem Spieler voraus. Daher gibt es von mir auch kein Heimprogramm. Das muss in der Landesliga auch ohne Anordnung funktionieren."
 
Das Resümee von steirerliga.at-Experten Edi Tschaußnig:

"Keine Frage, der SV Pachern hat eine sehr sehr gute Herbstsaison gespielt und alle können zufrieden sein, wenn das vorgegebene Ziel der Ligaerhalt war. Der bisherige Saisonverlauf hat allerdings die Perspektiven verändert und man muss die Ziele neu definieren: Will man nochmals in Richtung Meistertitel angreifen? Dann muss man sich akribisch vorbereiten und in die Offensivkraft investieren. Oder will man sich weiter konsolidieren? Dann kann man sich den Luxus erlauben und bereits Planungen für die nächste Saison anlaufen lassen bzw. diejenigen Spieler forcieren, die die nächstjährige Aufgabe lösen sollen. Keine leichte Entscheidung für die Vereinsführung..." 

Die Bilanz nach 15 Runden der steirischen Landesliga:

Tabellenrang: 2
Punkte: 31
Erzielte Treffer: 27
Erhaltene Tore: 14
Tordifferenz: 13
Höchster Sieg: 3:0 (gegen Flavia Solva)
Höchste Niederlage: 2:5 (gegen Gleisdorf)
Torreichstes Spiel: 2:5-Niederlage gegen Gleisdorf
Heimbilanz: 5 Siege, 5 Remis, 1 Niederlage
Auswärtsbilanz: 4 Siege, 3 Remis, 1 Niederlage 
Fairplaywertung: 10. Platz (38 Punkte)
Beste Torschützen: Philipp Schenk (6 Tore)
Kartenspieler: Johannes Driesner (Rote Karte), Christoph Meier (fünf Gelbe Karten)
Zuschauerschnitt (Heim): 400

von Martin Mandl 

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