Überraschung! Leoben gewinnt in Pasching

pasching_big.jpgleoben_big.jpgAm 23. Spieltag der Regionalliga Mitte empfing der FC Superfund Pasching den DSV Leoben. Für beide Vereine stand bei dieser Begegnung viel auf dem Spiel. Einerseits konnten sich die Hausherrn keinen weiteren Rückschlag im Kampf um einen möglichen Aufstiegsplatz leisten, andererseits benötigten die Gäste aus der Steiermark jeden Punkt im Kampf gegen den Abstieg. Paschings Trainer Rudolf Geir warnte vor dem Spiel in einem Interview auf ooeliga.at zwar vor dem Kontrahenten aus der Steiermark, legte aber dennoch die Marschroute für seine Elf klar fest, in dem er, nach der Niederlage von letzter Woche in St. Florian, einen vollen Erfolg einforderte.

Auftakt nach Maß
Der DSV Leoben wollte dieses Vorhaben natürlich verhindern und setzte sich vom Anpfiff an mit allen zur Verfügung stehenden Mittel zur Wehr. Die Einsatzbereitschaft der Elf von Trainer Gregor Pötscher sollte auch prompt belohnt werden. Bereits in der 3. Minute versenkte Rexhe Bytyci einen Schuss aus rund 16m genau im Kreuzeck. Der Torjäger erzielte seinen bereits 16. Treffer in dieser Saison und was für einen noch dazu.

Der FC Superfund Pasching versuchte auf diesen frühen Rückstand sofort eine Antwort zu geben. Jedoch fand man zunächst kein wirksames Mittel um die gut sortierte Gästeabwehr auszuhebeln. Die Leobener wiederum versteckten sich auch nach der raschen Führung nicht und konterten gefährlich. Sehr viel ging bei den Donawitzern über die rechte Seite, die mit Rinnhofer und Schöpf besetzt war.

Gefährliche Standards

In der 14. Minute dann die nächste Großchance im Spiel und wieder hatten sie die Gäste aus Leoben. Nach einem Corner konnte die Paschinger Verteidigung den Ball nicht entscheidend weg bringen und so kam dieser noch einmal gefährlich vors Tor. Die Möglichkeit zum zweiten Treffer in dieser Begegnung vergab jedoch der aufgerückte Verteidiger Marco Micelli, der das Spielgerät aus nächster Nähe nicht im Gehäuse unterbringen konnte.

Das auch Pasching aus Standards Gefahr erzeugen kann, bewies Alexander Schriebl, dessen Freistoss in Minute 18 die Hintermannschaft des DSV Leoben in Bedrängnis brachte. Mit etwas Ballglück konnten die Gäste aber auch diese Situation klären.
Nur wenig später fanden die Mannen von Trainer Geir erstmals auch aus den Spiel heraus eine gute Gelegenheit vor. Diese konnte Roman Hintersteiner jedoch nicht nützen, der nach einer Flanke aus dem Halbfeld, halblinks im Strafraum frei zum Torabschluss kam. Den möglichen Ausgleich verhinderte aber Leobens herausgeeilter Torhüter Christian Petrovcic mit einem Reflex. Insgesamt hatte der FC Superfund Pasching aber Mühe in den ersten 30 Minuten gute Chancen zu kreieren. Im Spielaufbau herrschte einfach zu viel Leerlauf für die aber stets bemühten Hausherrn.

Riesenchance vergeben
Wie es gehen könnte zeigten die Paschinger in der 41. Minute auf. Nach genialem Zuspiel von Christian Mayrleb, lief dessen Sturmpartner Peter Orosz alleine auf Gästekeeper Petrovcic zu, welchen er elegant umkurvte, danach jedoch das leere Tor aus ein paar Metern Entfernung verfehlte. Ein Kunststück, dass man nicht alle Tage sieht. Da diese 200-prozentige Torchance nicht genutzt werden konnte blieb es beim 0:1, was zugleich auch den Halbzeitstand bedeutete.

Umstellungen zur Pause
Nachdem Pasching Trainer Geir, nach der gezeigten Leistung in Halbzeit eins, mit dem Spiel seiner Mannschaft nicht zufrieden sein konnte, stellte er um. Einerseits gab es personelle Änderungen, in dem Davorin Kablar und „Unglücksrabe“ Peter Orosz in der Kabine blieben, andererseits wurde auch das Spielsystem in ein 3-5-2 umgewandelt. Neu in die Partie kamen Harrison Kennedy, der sich sogleich ins defensive Mittelfeld der Paschinger einordnete und für den Angriff der erst 18-jährige Adem Sanli.

Aus dem erwarteten Sturmlauf wurde aber zunächst nichts. Der DSV Leoben blieb seiner Linie treu und verteidigte geschickt und vorne wirbelte der stets gefährliche Rexhe Bytyci die gegnerische Abwehr durcheinander. In Minute 61 nahm auch Leobens Trainer Pötscher den ersten Wechsel vor. Für Mark Schranz, kam der junge Marco Pigneter ins Spiel. Mit seiner Mannschaft konnte der Coach der Donawitzer auch im zweiten Durchgang zufrieden sein. So fanden zunächst auch die Gäste die besseren Möglichkeiten vor, um ihren Vorsprung sogar noch auszubauen.

Paschinger Lebenszeichen
Beim FC Pasching hingegen lief bis zur 66. Minute nichts zusammen. Dann zeigte man aber einmal, dass man auch zu schönem Kombinationsfussball in der Lage ist. Die gute Aktion wurde von Christian Mayrleb eingeleitet, welcher diese auch abschloss. Sein Drehschuss mit rechts aus 11m ging aber am Tor vorbei.

Geir-Elf schwächt sich selbst
In der 74. Minute erschwerte Oliver Stadlbauer die Bemühungen seiner Teamkameraden noch den Ausgleich zu erzielen zusätzlich, in dem er von Schiedsrichter Hannes Schellander die Ampelkarte sah. Die erste gelbe Karte hatte sich der Paschingspieler  durch eine zu heftige Reklamation mit anschließenden Ballwegschießen abgeholt. Nur wenige Minuten später hätte sich das Kräfteverhältnis beider Teams beinahe wieder ausgeglichen. Doch der bis zu diesem Zeitpunkt stark spielende Bytyci wurde nach seinem bösen Foul an Dennis Mimm, nur mit Gelb bestraft.

Leoben macht den Sack zu
In der 79. Minute dann die vermeintliche Vorentscheidung in diesem Spiel. Nach einer Flanke von rechts köpft Christian Ritzmaier aus wenigen Metern Entfernung zum 0:2 ein. Dieser Treffer bedeutete für den Leobener Angreifer zwar erst seinen zweiten Torerfolg in der ganzen Saison, jedoch war dieses Tor dafür umso wichtiger. Der DSV Leoben war somit auf dem besten Weg seinen ersten vollen Erfolg im Jahr 2011 zu feiern. Durch den Torerfolg zusätzlich moralisch gestärkt und mit einem Mann mehr auf dem Feld kontrollierten die Gäste das Geschehen in den letzten Minuten und konnten so den verdienten Sieg sicher nach Hause spielen.

Für den FC Superfund Pasching könnte diese Heimniederlage bereits das Ende aller Träume von einem möglichen Aufstiegsplatz bedeuten. Das man seine Chancen gerade beim bis vor dieser Runde auswärtsschwächsten Team der Liga begräbt, hätten wohl nur die wenigsten gedacht. Der DSV Leoben hingegen setzte seinen Aufwärtstrend von letzter Woche fort und verschaffte sich mit diesem sensationellen Sieg wieder Luft im Abstiegskampf.

Rudolf Geir (Trainer des FC Superfund Pasching)
„Ich bin maßlos enttäuscht von meiner Mannschaft. Das war heute einfach zu wenig, vor allem in anbetracht der Ansprüche die wir an uns Stellen. Wenn man das leere Tor nicht trifft und sich auch ansonsten nicht gut präsentiert, dann ist das im Rennen um einen Relegationsplatz einfach zu wenig. Ich werde jetzt an den Anstand der Spieler appellieren, damit wir uns wenigstens noch würdig aus dieser Saison verabschieden.“

Aufstellung: 4 – 4 – 2
Bester Spieler: Keiner

Gregor Pötscher (Trainer des DSV Leoben)
„Ich freue mich natürlich sehr über diesen Sieg. Das schnelle Traumtor von Rexhe Bytyci hat uns natürlich beflügelt und uns sehr geholfen. Danach haben wir gut dagegengehalten, jedoch unsere Konterchancen nicht konsequent genug fertig gespielt. Bei der Chance von Orosz vor der Halbzeit benötigten wir das Glück, das wir uns zuvor verdient hatten, um nicht den Ausgleich zu kassieren. Durch den Treffer von Ritzmaier war dieses Spiel dann entschieden. In den nächsten Wochen geht’s jetzt für uns aber so richtig los im Kampf gegen den Abstieg. Stehen doch nun Begegnungen mit Mannschaften vor der Tür, die ebenfalls unten drin stehen."

Aufstellung: 4 - 4 - 2
Bester Spieler: Rexhe Bytyci

von Michael Obrecht

Fotoslide: RIPU-Sportfotos

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