Für Anger war nichts zu holen

Zu Hause hui, auswärts pfui: So könnte man überspitzt die derzeitigen Heim- bzw. Auswärtspartien des SV ADA Anger beschreiben. Auch am Freitagabend setzte es eine Niederlage für die Elf von Trainer Michael Heil. Diesmal war der SVA LPS Kindberg eine Nummer zu groß für die Oststeirer. Am Ende hieß 3:1 aus Sicht der Mürztaler, für die Markus Stockreiter, Drazan Sekic und Bostjan Znuderl trafen und die auch als verdienter Sieger vom Platz gingen, nachdem man schon mit 0:1 zurück lag.

Dabei starteten die Gastgeber quasi mit einem 0:1-Rückstand in die Partie. Mit dem ersten Angriff - genau nach 38 Sekunden - flankte Johannes Höfler von der linken Seite in die Mitte, doch der Ball riss derartig ab, dass er sich hinter Kindberg-Schlussmann Michael Kautschitz ins Tor senkte. Die Hausherren zeigten sich wenig davon beeindruckt, die Gäste schalteten unverständlicher einen Gang zurück und trauten sich in Folge wenig. Die Partie zuerst noch ausgeglichen, wurde die Mannschaft von Trainer Bernd Kovacic stärker und fuhr immer wieder gefährliche Angriffe. Das Tor zum Ausgleich, das nicht lange auf sich warten ließ (15. Spielminute), war dann aber ein wenig glücklich. Der Schuss von Markus Stockreiter wurde abgefälscht und war daher unhaltbar für Goalie Martin Bauernhofer.

Wie von der Tarantel gestochen, machte Kindberg auch weiterhin Parite. Anger wirkte unsicher und zeigte laut Heil zu viel Respekt. Der einsetzende Regen, der immer stärker wurde, machte die Oststeirer nicht unbedingt selbstsicherer in ihren Aktionen. Es dauerte bis zur 41. Minute, ehe Kindberg zum Ausgleich traf. Nach einer herrlichen Kombination über mehrere Stationen legt Bostjan Znuderl, der von Kovacic die letzte Chance, um sich zu beweisen, bekam, ideal auf Drazan Sekic ab und der netzte zur verdienten Führung. Dann schickte Schiedsrichter Werner Harrer die beiden Teams in die Halbzeitpause.

Die Kindberger kamen besser aus der Kabine und zogen sofort weiterhin ihr Spiel auf. Anger versuchte den Ball mit hohen Bällen zu klären, doch fast immer war ein SVA-Akteur zur Stelle und prüfte Bauernhofer. Anger kam in Halbzeit überhaupt nicht mehr ins Spiel. Fairerweise ist anzuführen, dass die Gästen mit Bernd Kulmer und Markus Streilhofer zwei Stützen vorgeben mussten. Dazu kam auch noch der frühe Ausfall (Wechsel in der 25. Minute) von Marco Heil, der sich eine Zerrung zuzog. Er wurde doch Michael Kreimer ersetzt.

Doch zurück zum Spiel, dass ganz klar Kindberg beherrschte. Immer wieder machte Bauernhofer gute Chancen der Gastgeber zunicht. Die besten Möglichkeiten hatten Peter Markus Deutscher und Markus Stockreiter, die aber alleine auf Bauernhofer zulaufend am Goalie scheiterten. Unter anderem ging auch ein Eckball von Stockreiter an die Stange. Für die Entscheidung, Anger hatte ohnehin wenig entgegen zu setzen, sorgte Znuderl. Er wurde in der 86. Minute ideal bedient und schloss trocken zum 3:1 ab.

Michael Heil (Trainer Anger): "Ich bin enttäuscht davon, wie meine Mannschaft auswärts auftritt. Das werden wir auch morgen beim Training besprechen. Wir haben auswärts einfach viel zu viel Respekt vor dem Gegner und spielen dadurch um mindestens eine Klasse schlechter als zu Hause. Das kann nicht sein. Das war die schlechteste Partie meiner Mannschaft in dieser Saison."

Bernd Kovacic (Trainer Kindberg): "Ich bin hochzufrieden. Besser kann man meiner Meinung auf einen so frühen Rückstand nicht antworten. Ich bin stolz auf die Mannschaft. So kann es weitergehen."

beste Spieler Kindberg: Stockreiter, Sekic, Deutscher
Formation: 4-4-1

beste Spieler Anger: am ehesten Bauernhofer
Formation: 4-4-2

von Martin Mandl 

Fotoslide und Fotos: Martin Mandl

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