Erste Heimpleite für Jungfalken: Gratkorns Amateure gewinnen 4:3 (mit Fotos)

kapfenberg.jpggratkorn.jpgWird es nun vielleicht doch noch einmal spannend in der steirischen Sparkassen Landesliga? Im Abschlussspiel der 22. Runde besiegten die FC PAX Gratkorn Amateure die Amateure des Kapfenberger SV Superfund im Schirmitzbüheler Waldstadion (!) mit 4:3. Die Elf von Trainer Franz Rastl fügte den Jungfalken damit die erste Heimniederlage der Saison zu. Überhaupt ist es das erste Mal heuer, dass die Kapfenberger vor eigenem Publikum Punkte abgeben mussten. Für Gratkorn trafen Kevin Maritschnegg (2x), Jakob Krall und Manuel Pöschl. Auf Seiten der Gastgeber netzten Michael Gregoritsch und Steven Lewerenz (2x). Durch den 2:1-Auswärtssieg des SV Pachern beim FC Jerich International am Freitag führen die Böhlerstädter die Tabelle jetzt "nur" mehr mit sechs Punkten Vorsprung an.

Kevin MaritschneggDie Partie begann munter, doch entgegen der Erwartungen machte Gratkorn in den ersten Minuten das Spiel. Offensiv aufgestellt (drei Stürmer), nicht wie alle anderen Mannschaften, die bei den Jungfalken zu Gast sind, dauerte es nur bis zur achten Spielminute, ehe die Gäste zum ersten Mal jubelten. Krall stand nach einer Flanke von der rechten Seite richtig und köpfte zum 1:0 ein. Dann wachte auch die Elf von Trainer Kurt Russ auf und versuchte nach vorne spielen, was auch gelang. Zwingende Torchancen kamen dabei aber nicht heraus. Im Gegenteil bei den Amateuren aus dem Norden von Graz: In Minute 24 erneut eine Flanke - diesmal aber von der linken Seite - Torwart Philipp Gröblinger konnte den Ball nur kurz abwehren und Maritschnegg war zu Stelle. Schon stand es 2:0. Die Führung ging in Ordnung, denn die Gäste waren die spielbestimmende Mannschaft.

Verdiente Führung

Dann schalteten die Gratkorner ein wenig zurück. Kapfenberg erkannte dies und in Minute 37 konnte Gregoritsch auf 1:2 verkürzen. Altmeister Herbert "Mucki" Wieger spielte den idealen Laufpass auf die Nummer 17, die trocken verwertete. Die 300 Zuseher im Waldstadion rechneten nun mit einem Sturmlauf der Hausherren und unterstützten die Mannschaft auch lautstark, doch es wollte nur wenig gelingen. Stattdessen stellte Maritschnegg Augenblicke vor dem Pausenpfiff auf 3:1. Er drückte den Ball per Kopf über die Linie. Dann pfiff Schiedsrichter Gerd Adanitsch zur Pause.

Diensthuber (G) gegen Grgic Kapfenberg kam wesentlich besser aus der Kabine und setzte die Gäste sofort unter Druck. In der 54. Spielminute wurde der Einsatz belohnt. Gregoritsch wurde im Strafraum gelegt und der Schiedsrichter zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Den Torschrei auf der Zunge, musste der KSV-Anhang diesen noch einmal hinunterschlucken, denn Gregoritsch scheiterte an Gratkorn-Schlussmann Markus Beer. Der Goalie parierte den eher schwach geschossenem Elfer.

Druckphase blieb letztlich unbelohnt

Nur vier Minuten später der nächste Angriff der Gastgeber, die zu diesem Zeitpunkt überlegen waren und Gratkorn in der eigenen Hälfte einschnürten. Lewerenz verwandelte den dabei entstandenen Freistoß direkt und es hieß nur mehr 2:3 aus Sicht der Böhlerstädter. In Minute 60 kam dann Thomas Hirschhofer für Gregoritsch. Erneut ein Hoffnungsschimmer für die Kapfenberger, traf "Hirschi" immerhin schon sieben Mal in der laufenden Saison. An diesem Abend wollte es ihm aber nicht gelingen - so viel sei verraten.

Steven Lewerenz (Mitte)Die Jungfalken fuhren in den letzten 20 Minuten einen Angriff nach dem anderen, doch es wollte zunächst kein Tor gelingen. Die Gäste machten es da wesentlich besser. In Minute 78 bewahrte Pöschl in einem Strafraum-Gestocher einen kühlen Kopf und stellte auf 4:2. Das Match schien entschieden, doch die KSV-Amateure gaben nicht auf und warfen noch einmal alles nach vorne. In der 84. Spielminute fasste sich Lewerenz ein Herz und zog aus der Distanz ab. Sein Hammer passte genau in die lange Ecke. Zwar drängten die Hausherren in den Schlussminuten noch auf den Ausgleich (Lattentreffer etc.), doch es blieb beim ganz und gar nicht unverdienten 4:3 für Gratkorn. In der letzten Minute kassierte Daniel Steiner die gelb-rote Karte.

Franz Rastl (Trainer Gratkorn Amateure): "Diese Partie war nichts für schwache Nerven. Dramatik pur, weil Kapfenberg immer wieder herangekommen ist. Vor allem die letzten 20 Minuten war fürchterlich von der Seitenlinie aus. Wie Kapfenberg da gedrückt hat, war Wahnsinn. Ich muss meiner Mannschaft aber ein großes Kompliment machen. Sie haben toll gespielt und gekämpft. Ich denke, dass Kapfenberg nicht erwartet hat, dass wir so offensiv auftreten. Das hat letztlich glaube ich auch den Unterschied ausgemacht."

beste Spieler Gratkorn: Maritschnegg, Böhmer, Beer
Formation: 4-3-3

Karl Brandl (Sektionsleiter KSV Amateure): "Wenn wir so auftreten, dann brauchen wir von der Regionalliga nicht zu reden. Wir sind in der Defensive zu sehr geschwommen."

beste Spieler Kapfenberg: Kritik
Formation: 4-4-2

von Martin Mandl 

Fotoslide und Fotos: RIPU Sportfotos

Sichere dir bis zu 100€ als Freiwette und wette auf deine Lieblingssportarten.