„Landesliga-Clasico“: St. Anna und Gnas liefern sich meisterlichen Derby-Fight [Video]

Gleich zum Auftakt der Rückrunde der Landesliga kreuzten einander der Herbstmeister USV Weindorf St. Anna am Aigen und der erste Verfolger USV Gnas im „El Clásico der Landesliga“ die Klingen. 1550 fußballhungrige Fans ließen sich den Leckerbissen nicht entgehen und wurden angesichts der 90 überaus spannenden Minuten auch nicht enttäuscht: Während in Halbzeit eins noch Taktik das Spiel beider Mannschaften beherrschte, wurde in Abschnitt zwei das Visier voll auf Offensive ausgerichtet, wie der Endstand von 3:3 im Endeffekt zustande kam. Drei Mal ging dabei der Vize-Herbstmeister in Front, genauso oft konnten die Heimischen jeweils nach Standards für den Ausgleich sorgen. Die rassige Partie wurde von Gerd Adanitsch geleitet, an der Linie fungierten Gerhard Kressl und Gottfried Greistofer als Assistenten.

 

Taktisch geprägter erster Abschnitt mit Vorteilen für Gnas

Von Beginn an durfte man gespannt sein, wie es beide Teams angesichts der Wichtigkeit des Ausgangs dieser Partie taktisch gesehen angehen. In den Anfangsminuten geht weder der Herbstmeister noch die Kovacevic-Elf wirkliches Risiko ein, weshalb ein dahinplätscherndes Antasten unumgänglich ist. Immer wieder begehen dann aber die Hausherren mit Fortdauer der ersten Halbzeit Fehler im Mittelfeld, was den Gnasern die ein oder andere Möglichkeit eröffnet. Jedoch zählt der Abschluss von David Friedl aus Minute 36 bereits zu den Highlights bis zu diesem Zeitpunkt. Sein Abschluss geht allerdings doch deutlich über den Kasten von St. Anna’s Schlussmann Lukas Waltl. Doch diese erste Torannäherung ist der Startschuss für Kommendes, wie die Zuschauer bereits in der 39. Spielminute zu spüren bekommen: Die Gnaser kombinieren sich über die linke Flügelseite durch, im 16er schießt Raphael Kniewallner einen am Boden liegenden Heim-Akteur an der Hand an. Für Schiedsrichter Gerd Adanitsch Grund genug, um auf den Punkt zu zeigen. Matthias Schadler schiebt trocken zur Führung der Gäste ein. Das 0:1 war gleichzeitig auch der Pausenstand.

Tor USV St. Anna/A. 57

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Unglaubliches Offensivspektakel auf beiden Seiten im 2. Durchgang

Der Schwung, mit dem beide Mannschaften in die Kabinen gegangen sind, wird gleich zu Beginn von Durchgang Nummer zwei wieder aufgegriffen. Den besseren Start erwischen wieder die Gäste aus Gnas: Nach Zuspiel von der linken Seite probiert es David Friedl mal aus der Distanz. Doch sein Schuss findet nicht den gewünschten Weg ins Gehäuse. Dann werden allerdings die Heimischen stärker und übernehmen langsam aber sicher das Kommando, wie sich in Minute 57 bei einer Standard-Situation bemerkbar macht. Der Freistoß-Spezialist vom Dienst, Christoph Kobald, lässt sich aus gut 25 Metern Entfernung die Chance nicht nehmen und versenkt sehenswert zum 1:1. Doch die Gnaser zeigen sich keineswegs geschockt, im Gegenteil, denn gleich drei Minuten später gibt es den neuerlichen Führungstreffer: Über die linke Seite haben die Kovacevic-Schützlinge leichtes Spiel. Den Vollstrecker spielt David Fink, der Waltl diesmal keine Abwehrchance lässt. In der 71. Spielminute zeigt Gerd Adanitsch dann abermals auf den Punkt, diesmal bekommen allerdings die Heimischen die Gelegenheit, per Foul-Penalty den Rückstand neuerlich zu eliminieren. Christoph Kobald übernimmt den Job und vollstreckt zum 2:2: sein zweiter Treffer. Doch wieder gibt sich Gnas nicht auf und drückt auf den nächsten Treffer, welcher bereits in der 79. Minute gelingt: Ein traumhaft vorgetragener Spielzug über den rechten Flügel, in der Box nimmt sich Philipp Scheucher das Spielgerät einmal mit und hämmert dann die Kugel unhaltbar ins Kreuzeck. Ein Prachttreffer! "Und wenn man denkt, es geht nichts mehr, kommt irgendwo ein Standard her", so die Devise der Heimischen. St. Anna gibt bis zuletzt nicht auf und wird für den Einsatz in der 94. Minute belohnt: Kobald mit der hohen Freistoß-Flanke zur Mitte, wo Davor Bratic per Kopf zur Stelle ist und den 3:3-Endstand im „Landesliga-Clasico“ markiert. Es wurde das erwartete Topspiel und Derby zwischen St. Anna und Gnas, welches am Ende keinen Sieger findet. Somit bleiben die Weindorfer vorerst mit zwei Punkten Vorsprung weiter an der Tabellenspitze, während sich die Gäste allerdings auf der Lauerposition halten und bei jedem Umfaller des Herbstmeisters an die Spitze stürmen könnten.

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Dicke Luft wie hier war des Öfteren vor den beiden Toren gegeben. Der Gnaser Daniel Luttenberger-Haas wird gleich von drei St. Anna-Spielern bedrängt.

 

Stimmen zum Spiel:

"Hannes Matheuschitz (Co-Trainer St. Anna): "Wir sind immer ein Tor hinterhergelaufen, haben uns aber immer zurückgekämpft. Es war ein super Spiel mit einer tollen Kulisse bei tollen Wetterbedingungen. Wir sind mit dem 3:3-Untentschieden heute definitiv zufrieden, nachdem auch die Gnaser eine ganz starke Vorstellung gezeigt haben."

 

Andreas Zach (USV Gnas): „Tolles Derby, mit allem was sich für ein Spitzenspiel gehört, leider aus unserer Sicht mit einem falschen Ausgang, wir hätten heute als Sieger vom Platz gehen müssen. Leider war uns der Schiedsrichter heute nicht gesinnt und so konnte St. Anna aus drei Standardsituationen ein Tor machen. Wir hätten uns den Derbysieg in allen Belangen verdient und das ist sehr schade für uns. Die Jungs sind enttäuscht, weil sie alles für einen vollen Erfolg getan haben, aber leider war es unter diesen Umständen nicht möglich. Ich hatte sehr viele Gespräche mit den Spieler und Funktionären, die sehen das zwar gleich, aber das hilft uns leider nichts.“

 

Bild: Richard Purgstaller

 

geschrieben von: Antonio Perner

 

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