Steirisches Unterhaus: Dominanz von 4 Teams war brotlose Kunst!

Was allerorts befürchtet wurde, wurde am Mittwoch bei der ÖFB-Präsidiumssitzung bestätigt. Österreichs Amateurfußball wurde von der Regionalliga abwärts gecancelt. Was heißt, dass die Spielzeit 19/20 bzw. der bereits vollständig absolvierte Herbst-Durchgang annulliert wurde. Gleichzeitig wurde verlautbart, dass es weder Auf- noch Absteiger gibt. „Des einen Leid, des anderen Freud“: Während die im Titelkampf befindlichen Mannschaften nun durch die Finger schauen, gibt es etliche Teams, die aufgrund der Corona-Epidemie noch einmal von der Schaufel gesprungen sind. Im Steirischen Amateur-Fußball gibt es vier Mannschaften, die es ganz besonders hart trifft. Bis zu 11 Punkte war der Vorsprung nach dem Herbst 2019. Letztendlich aber schaute man durch die Zurückstellung auf Null durch die Finger. Wie bewerten die betroffenen Clubs das „Eingreifen der höheren Macht“? Ligaportal.at hat bei den betroffenen Vereinen nachgefragt:

 

Hannes

(Werndorf-Trainer Hannes Reinmayr war verständlicherweise nicht einverstanden mit der Entscheidung, alles bisher Erbrachte auf Null zu stellen)

 

SV MM-Karton Frohnleiten (OLM):

(10-Punkte-Vorsprung auf Köflach)

Spieler-Trainer Patrick Wolf: "Wir sind mit diesem Beschluss ganz und gar nicht einverstanden. Irgendwie hat man den Eindruck, der Verband geht den Weg des geringsten Widerstands. So zählen die abstiegsgefährdeten Clubs zu den "Gewinnern". Wir mit einem Riesenvorsprung fallen hingegen durch den Rost. Da hätte es mit Sicherheit bessere Lösungen gegeben. Die Hoffnung besteht, dass es nun im Sommer weitergeht. Mit welcher Mannschaft wird sich weisen."

 

SK Fliesen Garber Werndorf (ULM):

(11-Punkte-Vorsprung auf Unterpremstätten)

Trainer Hannes Reinmayr: "Wir sind angesichts dieser voraussehbaren Lösung sehr unentspannt. Es hätte wohl auch Varianten gegeben, dass der gegebene Vorsprung mit entsprechenden Bonuspunkten belohnt hätten werden können. Was das Kraut nicht fett gemacht hätte. Aber zumindest wäre der Eindruck vom Tisch gewesen, dass man sich um die Amateurligen nicht wirklich kümmert. Es bleiben etliche Fragen offen: Was passiert mit dem Nachwuchs-Fußball? Werden die Schiri-Kosten vom Herbst retourniert? Was passiert mit den bereits getätigten Gagen? Zudem fehlt bezüglich der neuen Saison eine Perspektive, die aber dringend vonnöten wäre."

 

ESV Mürzzuschlag (ULNA):

(7-Punkte-Vorsprung auf Pruggern)

Sportlicher Leiter Helmut Hähnel: "Es war die für erwartete Abstimmung. Die einfachste Lösung wurde gesucht und auch recht zügig gefunden. Für uns ist das natürlich eine ganz bittere Geschichte. Wir haben uns im Winter noch zusätzlich verstärkt, um endlich das "Ziel-Oberliga" zu realisieren. So bleibt uns, der Verein begeht heuer sein 70-Jahr-Jubiläum, unterm Strich nur das lange Gesicht. Wie es nun weitergeht bleibt abzuwarten. Aber zurzeit deutet doch vieles darauf hin, dass es vor dem Frühjahr 2021 kein Kicken im Amateurbereich gibt.

 

SV Schermann Erdbau-Wirtschaft Rohrbach (ULO):

(10-Punkte-Vorsprung auf Hartberg/Umgebung)

Sektionsleiter Michael Halwachs: "Für uns war diese Entscheidung ein Schlag in die Magengrube. War doch für unsere 70-Jahr-Feier soweit alles angerichtet für den Oberliga-Aufstieg. Wir waren voll in der Vorbereitung bzw. wurde der Kader noch punktuell verstärkt. Wir müssen uns nun im Vorstand beraten, um weitere Schritte einzuleiten. Wenn es im kommenden Herbst nichts wird mit dem Meisterschaftsstart, wäre mein Vorschlag, im Frühjahr 2021 den Herbst 2019 fertigzuspielen."

 

Photo: Richard Purgstaller / by: Ligaportal/Roo

 

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