Spieltaganalyse Runde 6

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Wir haben für unser Ligaportal einen ausgewiesenen Experten des steirischen Fußballs engagiert, damit er für euch auf steierliga.at nach jeder Runde der Sparkasse Landesliga die Spieltaganalyse vornimmt. Edmund "Edi" Tschaußnig, früher Trainer in der GAK Akademie, in Voitsberg sowie Gleisdorf, und jetzt Auswahltrainer des steirischen Fußballverbandes, bewertet und kommentiert die Spiele in der steirischen Sparkasse Landesliga. Diesmal nimmt Edi Tschaußnig die trefferreiche sechste Landesliga-Runde für steirerliga.at unter die Lupe:
 
Vier Treffer pro Spiel! Alle Achtung, da herrschte in den Landesliga-Strafräumen diesmal absoluter Hochbetrieb. Zugleich war diesmal der erste echte Bruch in der Liga zu beobachten. Von Pachern bis Kalsdorf, also von Rang eins bis sechs, erstreckt sich das Feld derjenigen Mannschaften, die sich das Rennen um den Herbstmeistertitel untereinander ausmachen werden. Die unberechenbarste Größe stellen dabei die Amateurteams der Bundesligisten dar. Wenn die Einsermannschaft des KSV weiterhin die Amateure mit Spielern unterstützen kann, dann werden vor allem sie ein gewichtiges Wort mitzureden haben und das wollen die Kapfenberger auch, ist doch ein Fohlenteam in der Regionalliga heutzutage schon eine notwendige Ergänzung zu einer Bundesligamannschaft. 

Ja, derzeit funktionieren die Offensivabteilungen der Topteams sehr gut, aber das entscheidende Motto lautet „die Offensive gewinnt ein Spiel, die Defensive die Meisterschaft“. Wer nach hinten dicht machen und taktisch zur rechten Zeit auch ein gutes Defensivkonzept spielen kann, der steht am 5. November für ein paar Monate ganz oben.

Diese taktische Ausgewogenheit und Routine traue ich am ehesten dem SV Pachern zu. Wenn man nach sechs Runden Tabellenführer ist, obwohl man viermal auswärts antreten musste, dann hat die Mannschaft Qualität und ein entsprechendes taktisches Auftreten. Berücksichtigt man auch noch die weitere Auslosung, nach der noch alle Topteams in Pachern antreten müssen, dann stehen die Vorzeichen für die Mannen von Christian Gerlitz insgesamt sehr günstig. 

Aber Achtung! Denis Zilavec und die Begleitband des FC Gleisdorf haben wieder einmal ein fulminantes Heimspielfurioso hingelegt und Selbstvertrauen für das Schlagerspiel der kommenden Runde in Pachern getankt. Die Zuseher können sich jetzt schon auf ein tolles Match freuen.

Kalsdorf gegen Flavia Solva war ein "1-X-2-Spiel". Ich habe sehr beherzt kämpfende Flavianer gesehen, die sich mit enormer Leidenschaft gegen starke Kalsdorfer stemmten und ganz knapp am Punktgewinn dran waren. Wenn sich diese Bereitschaft in der Mannschaft hält, dann halten sich die Südsteirer im Herbst über Wasser und können/müssen im Winter kadermäßig reagieren.

Kalsdorf ist das einzige Team der Spitze, das in der Offensive Probleme hat. Man spielt Chance um Chance heraus, aber man spürt förmlich beim Zusehen die Verkrampfung der Stürmer. Wenn man diesen Knoten lösen kann, dann macht die Mannschaft einen Sprung nach vorne.

Am 6:0 des SC Liezen gegen Fürstenfeld kann ich natürlich nicht vorbei. Das ist die beste Reklame für den heimischen Fußball und am Liezener Beispiel sieht man, dass nur mutiger Offensivfußball die Zuseher ins Stadion lockt. Aus der Sicht von Fürstenfeld muss man das kollektive Blackout sofort vergessen und vollkommen beiseite stellen, so als wäre es nie passiert – damit man sich sofort auf das kommende Heimspiel gegen Kalsdorf konzentrieren kann.       

Wie gesagt, es war Einiges los in dieser Runde. Die Liga hat heuer viel zu bieten. Sie ist temporeich, überraschend und spannend wie noch nie. Von mir aus kann es so weitergehen!
 
von Edi Tschaußnig 

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