Spieltaganalyse Runde 12

tschauss_edi.jpgWir haben für unser Ligaportal einen ausgewiesenen Experten des steirischen Fußballs engagiert, damit er für euch auf steierliga.at nach jeder Runde der Sparkasse Landesliga die Spieltaganalyse vornimmt. Edmund "Edi" Tschaußnig, früher Trainer in der GAK Akademie, in Voitsberg sowie Gleisdorf, und jetzt Auswahltrainer des steirischen Fußballverbandes, bewertet und kommentiert die Spiele in der steirischen Sparkasse Landesliga. Diesmal nimmt unser Experte Edi Tschaußnig für steirerliga.at die zwölfte Landesliga-Runde unter die Lupe: 
 
Die „Kleinen“ fighten um jeden Millimeter. Jetzt gegen einen Tabellennachzügler spielen zu müssen ist kein Honiglecken. Es wird noch einige Überraschungen in den nächsten Partien geben und es zeichnet sich ab, dass, abgesehen von Köflach, niemand den Anschluss an das Mittelfeld verlieren wird. 

Neben Anger, Fehring und Fürstenfeld dürfen sich auch die Kapfenberger Amateure zu den Gewinnern der Runde zählen. Aus dem Gefühl heraus hätte ich vor dem Spiel eher auf die Kindberger als Derbysieger getippt, aber die jungen Kapfenberger sind voll im Rhythmus und haben auch diesen Belastungstest souverän bestanden. Kommen wir gleich zu den Spielen:

SVA Kindberg – KSV Amateure
Wie erwähnt überrascht mich die „Routine“, mit der die jungen Spieler agieren. Da spiegelt sich auch das Training mit den Profis wider, vor allem in spielerischer Hinsicht. Denn das sichere Kombinationsspiel war diesmal ausschlaggebend für den Sieg. Für mich ist das Modell der Kapfenberger ein gelungenes Beispiel für eine sinnvolle Ergänzung der Trainingsarbeit zwischen Profis und Amateuren. So profitieren beide Mannschaften auf jeweils unterschiedliche Weise. Bravo!

SC Fürstenfeld – TSV Pöllau
Sehr effizient, mit einer guten Abwehrleistung und einem souveränen Keeper, konterten sich die Fürstenfelder zum Sieg in diesem richtungweisenden Spiel. Die Brisanz des Duells zeigte sich auch in der harten Gangart beider Teams. Die Ausschlüsse und die Verwarnungen tun weh, denn gerade jetzt benötigt man jeden Mann. Wieder einmal haben die Pöllauer sehr intensiv und aufwändig gespielt, aber keinen Lohn einfahren können. Hier wartet viel Arbeit auf die Coaches. Aus der Sicht der Fürstenfelder ist noch Luft nach oben. Ich glaube, dass da noch etwas gehen könnte. Nachsatz: Wenn die Stürmer treffen...        

UFC Fehring – ASK Köflach
Da haben die Oststeirer nicht lange gefackelt. Ein Tor in der dritten Minute demoralisierte natürlich die glücklosen Köflacher. Abseits? Wenn es nicht läuft, dann kommt einfach alles zusammen. Der Abwehrchef, Joze Stropnik, avancierte mit zwei Treffern zum Matchwinner der Partie. Mit seinem bedingungslosen Einsatz an der Grenze des Erlaubten und Möglichen ist er ein sehr wertvoller Leithammel für eine junge Truppe. Nach dem Punktegewinn in Gleisdorf war das diesmal für mich ein deutliches Signal, dass Fehring wieder im Aufwind ist – und im Herbst mit einem „blauen Auge“ davonkommen wird.

SVL Flavia Solva – SV Frohnleiten
Mein Berichterstatter erzählte mir von einem Spiel mit kabarettistischem Unterhaltungswert. Selten zuvor hat er eine Mannschaft so viele Chancen so stümperhaft vergeben sehen wie es die Frohnleitner an diesem Abend vorzeigten. Sie boten eine tolle spielerische Leistung bis zum Sechzehner, aber drinnen im Strafraum wurde schlichtweg alles versemmelt. Auf den Punkt gebracht: Die Flavianer haben wieder angeschrieben, haben einen Punkt ergattert und können sich dafür bei der Ratschnig-Elf aufrichtig und herzlich bedanken.    

SV Anger – FC Gratkorn
Nichts wurde aus einem Sieg für Gratkorns Neo-Coach Franz Rastl. Die Heil-Truppe zeigte Finishqualitäten und setzte sich mit zwei späten Treffern durch. Angesichts der schwierigen Auslosung (Wildon, Pachern, Gleisdorf) hat dieser Sieg immensen Stellenwert für die Angerer. In den kommenden Spielen kann man nur mehr überraschen!

ATV Irdning – SV Wildon
Das Team von Udo Kleindienst ist für mich das Team der Stunde. Den Wildonern gelingt es derzeit perfekt, sich auf jeden Gegner einzustellen und in jedem Spielabschnitt die richtige Taktik anzuwenden. So auch an Irdning, wo man solide in der Verteidigung stand und mit Kontern das Spiel für sich entschied. Ich bin schon sehr gespannt, ob die Wildoner den Lauf prolongieren können und wo sie am Ende des Herbstes stehen werden.

SC Kalsdorf – SV Pachern
Ein gewonnener Punkt für den Tabellenführer. Kalsdorf spielte zu stereotyp nach vorne, bevorzugt mit hohen Bällen auf Manfred Hribersek, aber gerade in der Mitte stand Pachern mit defensiv sehr disziplinierten Verteidigern und Mittelfeldspielern bombensicher und ließ nichts zu. Das Mittel wäre über die Seite, in den Rücken der Verteidigung gewesen, aber den Weg dorthin fanden die Kalsdorfer an diesem Abend viel zu selten.

SC Liezen – SC Gleisdorf
Schade für die Gleisdorfer, aber momentan lässt der Kader nicht mehr zu. Es lief nicht gut und gerade in diesem Spiel fanden die Obersteirer wieder zurück auf die Erfolgsstraße. Schaffen die Liezener wieder eine konstante Heimstärke, dann könnten – und entwickeln sie ein Auswärtsrezept – dann werden sie noch an der Spitze mitreden können. „Konstanz“ ist das Thema für beide Teams, an dem sie arbeiten müssen.  
 
von Edi Tschaußnig 

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