Steirerliga-Spieltaganalyse: Runde 17

tschauss_edi.jpgWir haben für unser Ligaportal einen ausgewiesenen Experten des steirischen Fußballs engagiert, damit er für euch auf steirerliga.at nach jeder Runde der Sparkasse Landesliga die Spieltaganalyse vornimmt. Edmund "Edi" Tschaußnig, früher Trainer in der GAK-Akademie, in Voitsberg sowie Gleisdorf, und jetzt Auswahltrainer des steirischen Fußballverbandes, bewertet und kommentiert die Spiele in der steirischen Landesliga. Dieses Mal nimmt unser Experte Edi Tschaußnig für steirerliga.at die 17. Runde genau unter die Lupe:

SC Raika Fürstenfeld - SC Knauf Liezen 0:1
steirerliga.at: Vor einer Woche haben wir noch gesagt, dass die Fürstenfeld-Niederlage ein Ausrutscher war. Warum hat man jetzt wieder verloren? Darf man die vielen Verletzten als Ausrede gelten lassen? 

Edi Tschaußnig: "Man muss erstens einmal sagen, dass es das Schicksal gnädig meint mit Fürstenfeld. Wenn sie Pech hätten, wären sie jetzt schon sechs bzw. sieben Punkte hinter Weiz und Kalsdorf. Durch die Umfaller der Großen ist der Rückstand gleich geblieben. Trotzdem muss man jetzt langsam fragen, was im Frühjahr anders ist als im Herbst. Man sollte sich vielleicht nicht mehr damit befassen, wer verletzt ist und wer nicht. Wenn du Meister werden willst, braucht der Kader Breite."

SV Raiffeisen Wildon - SV ADA Anger 1:2
steirerliga.at: Anger-Trainer Michael Heil hat mir am Samstag in schon leicht erheitertem Zustand gesagt, dass seine Mannschaft in dieser Form meisterschaftstauglich wäre. Was meint er damit?

Edi Tschaußnig: "Das kann ich nicht beantworten. Fakt ist aber, dass sich Anger und Kindberg mit Rang fünf und sechs auf hervorragenden Plätzen befinden. Der Unterschied zu den Top-Vier ist, dass diese Vereine bereits Druck haben. Anger kann befreit aufspielen. Das ist eine wunderbare Situation. Wer weiß, was die nächsten Wochen bringen."

SC Sparkasse ELIN Weiz - FC Jerich International Gleisdorf 09 1:4
steirerliga.at: Kann ein Traumtor und ein Patzer vom Torwart eine Mannschaft wie Weiz derartig verunsichern, dass man eine Partie nicht mehr herumreißen kann?

Edi Tschaußnig: "Die Sache mit dem Torhüter ist sensibel. Das steht außer Frage. Ich würde das Ergebnis aber gar nicht so sehr auf Weiz aufmachen. Ich denke, dass in Gleisdorf inzwischen einfach wieder eine tolle Stimmung herrscht und ein Denis Zilavec scheinbar wieder Normalform hat. Diese beiden Dinge zusammen haben hier entschieden. Das es natürlich nicht ideal ist, wenn eine Mannschaft wie Weiz so leicht außer Tritt gerät, versteht sich aber von selbst."

SC Raiffeisen Mürzhofen/Allerheiligen - SVA LPS Kindberg 1:1
steirerliga.at: Wer Bernd Kovacic kennt, weiß, dass er ein erfolgsorientierter Mensch ist. Ist dieses Remis in Mürzhofen dann nicht eigentlich sogar zu wenig?

Edi Tschaußnig: "Aus Sicht von Kindberg ist das Remis gegen das Tabellenschlusslicht zu wenig. Das stimmt sicher. Bernd Kovacic ist kein Caritas-Mensch und ich bin mir sicher, dass er sich sogar sehr geärgert hat, dass nichts aus dem 2:1 wurde. Auch Mürzhofen wird nicht ganz zufrieden sein, allerdings zufriedener als Kindberg. Man hat angeschrieben. Das ist wichtig."

FC Diesel Kino Großklein - SV Licht Loidl Lafnitz 0:0
steirerliga.at: Gibt es da nicht eine Regel, die besagt, dass man zu Hause gewinnen soll, wenn man unten feststeckt?

Edi Tschaußnig: "Absolut gibt es diese Regal und Trainer Stefan Dörner weiß das auch. Was aber noch mehr Warnung sein muss, dass man im Frühjahr noch kein Tor geschossen hat. Dörner wird die beiden Spiele aber richtig analysieren und die richtigen Schlüsse daraus ziehen."

ATV Joiner Irdning - SC Copacabana Kalsdorf 3:1
steirerliga.at: Was ist da passiert? Als Aufstiegskandidat sollte man bei einem Abstiegskandidaten nicht verlieren, oder? 

Edi Tschaußnig: "Da gibt es keine Diskussion. Aber ich sage, dass sich Irdning mit den Tugenden Kampf und Einsatz die drei Punkte verdient hat. Kalsdorf hat in den beiden Frühjahresspielen zwei Seiten gezeigt - eine sehr gute und eine schlechte. Dass in Kalsdorf alle Spieler Fußball spielen können, ist auch klar. Allerdings weiß man jetzt hoffentlich auch, dass es kein Selbstläufer wird."

SV Pachern - ASK Stadtwerke Sparkasse Voitsberg 2:1
steirerliga.at: Pachern entwickelt sich zum Favoritenschreck.... 

Edi Tschaußnig: "Es schaut wirklich so aus. Es scheint so, als hätte man in Pachern wieder das richtige Umfeld gefunden. Das zeigt sich auch im Spiel der Mannschaft. Man ist geordneter und kontrollierter. Das hat im Herbst oft gefehlt. Kompliment nach Pachern - Voitsberg muss man auch erst einmal schlagen."

SV MM Karton Frohnleiten - FC Gratkorn II 0:0
steirerliga.at: Ein Spiel ohne Höhepunkte - nur zwei Rote Karten. Was gibt es dazu zu sagen?

Edi Tschaußnig: "Also wenn in einem Spiel die zwei Roten Karten die einzigen Höhepunkte sind, muss man darüber nicht mehr viele Worte verlieren. Genau das mache ich auch"

von Martin Mandl

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