Steirerliga: Spieltaganalyse: Runde 10

tschauss_edi.jpgWir haben für unser Ligaportal einen ausgewiesenen Experten des steirischen Fußballs engagiert, damit er für euch auf steirerliga.at nach jeder Runde der Sparkasse Landesliga die Spieltaganalyse vornimmt. Edmund "Edi" Tschaußnig, früher Trainer in der GAK-Akademie, in Voitsberg sowie Gleisdorf, und jetzt Auswahltrainer des steirischen Fußballverbandes, bewertet und kommentiert die Spiele in der steirischen Landesliga. Auch in der neuen Steirerliga-Saison nimmt unser Experte Edi Tschaußnig jede Runde genau unter die Lupe - diesmal aus Urlaubsgründen mit einer Woche Unterbrechung den zehnten Spieltag der Spielzeit 2012/13:

SV Raiffeisen Wildon - SC Sparkasse ELIN Weiz 3:1
steirerliga.at: Weiz tut sich gegen Wildon immer wieder schwer. Ist vor allem dieser Sieg überraschend?

Edi Tschaußnig: "Überraschend ist es deswegen, weil Weiz davor schon sehr souverän unterwegs war. Wildon hat grundsätzlich aber einen sehr starken Kader. So eine Durchmarsch ist es dann auch wieder nicht. Weiz ist klar die beste Mannschaft der Liga, man darf sich dadurch jetzt aber nicht aus der Ruhe bringen lassen. Das Potential für ein wenig Unruhe wäre durch diesen kleinen Schönheitsfehler - man hat nicht gut gespielt - nämlich gegeben. Das wäre ein Fehler. Hut ab vor der Leistung der Wildoner. Man hat gezeigt, dass man auch ohne Georg Winkler im Tor mehr als mithalten kann."

FC Zeltweg- DSC Mithlinger Fenster 1:1
steirerliga.at: Ist es nicht für den DSC in Anbetracht der Tabellensituation fast ein bisschen zu wenig, in Zeltweg 1:1 zu spielen?

Edi Tschaußnig: "So darf man das nicht sehen. Das wäre präpotent. Der DSC spielt eine gute Saison, aber jetzt gleich mit Pflichtsiegen oder verlorenen Punkten zu kommen, wäre der falsche Weg. Man soll froh sein, dass man den Punkt geholt hat. Der wurde verbucht und das passt so. Zeltweg dürfte zwar vermutlich nicht zufrieden sein, aber so ist der Fußball."

SV ADA Anger - SV Tondach Gleinstätten 1:1
steirerliga.at: Udo Kleindienst wurde über die Zeitung ausgerichtet, dass er angezählt ist. Was würdest du als Trainer in dieser Situation machen?

Edi Tschaußnig: "In dem ganz speziellen Fall kann ich natürlich nichts Genaues sagen, weil ich keinen Einblick habe. Udo selbst kann ich nur den Ratschlag geben, die Reißleine zu ziehen. Er hat sich als Trainer in der Vergangenheit einen Namen gemacht, den er sich jetzt nicht verhundsen lassen sollte. Das hat nichts mit Gleinstätten zu tun. Es passt vielleicht einfach nicht. Das gibt es immer wieder."

FC Gratkorn II - FC Jerich International Gleisdorf 09 3:1
steirerliga.at: Gleisdorf hat zum zweiten Mal in Folge verloren. Es ist ein Unlauf. Das ist unbestritten. Aber wie kommt es dazu?

Edi Tschaußnig: "Erstens einmal darf man hier nicht nur die negative Seite für Gleisdorf sehen. Man muss auch ganz klar sagen, dass Paul Steiner mit jungen Leuten umgehen kann. Genau das macht er in diesem Fall. Er motiviert die Mannschaft und alle sind aufgezucket. Das ist ein Talent - keine Frage. Was für mich klar ist, ist die Abhängigkeit von Zilavec bei Gleisdorf. Am Anfang der Saison habe ich mir wirklich gedacht, dass das heuer interessant werden könnte. Mittlerweile hat man sich eigentlich selbst aus der Schusslinie genommen. Unabhängig vom Motivationsfaktor Steiners muss die spielerische Stärke Gleisdorfs ausreichen, um Gratkorn zu schlagen."

ASK Stadtwerke Sparkasse Voitsberg - SV MM Karton Frohnleiten 1:1
steirerliga.at: Was Voitsberg zeigt, ist zu wenig, oder?

Edi Tschaußnig: "Ganz genau so ist es. Voitsberg ist der Klub, der sich wieder in den Kreis der Anwärter gehievt hat, aber leider wieder früh scheitert. Das ist leider viel zu wenig. Wenn man sich die Kaderstärke anschaut, darf man gegen Frohnleiten - ohne die Frohnleitener Leistung zu schmälern - nicht remisieren. Vor allem zu Hause nicht. Aber das wissen die Voitsberg selbst gut genug."

SC Knauf Liezen - SV Pachern 1:1
steirerliga.at: Ist der Punkt von Pacher in Liezen ein Achtungserfolg oder eigentlich nicht doch zu wenig in der derzeitigen Situation?

Edi Tschaußnig: "Du kannst grundsätzlich auf jeden Fall zufrieden sein, wenn du in Liezen ein Remis holst. Das ist keine Frage. Dennoch muss man in Pachern langsam auch der Realität ins Auge blicken. Man bräuchte jetzt noch neun Punkte aus den letzten fünf Spielen im Herbst. Dann wäre ein Basis für das Frühjahr gelegt. Man muss sich wieder einmal im Winter neu ausrichten. Das wird schwierig genug."

SVA LPS Kindberg - SC Raika Fürstenfeld 4:2
steirerliga.at: Kindberg in gewohnter Heimstärke?

Edi Tschaußnig: "Kann man sagen. Und der Sieg ist auch sehr wichtig. Die letzten Wochen waren nicht gerade erfolgreich. Für Fürstenfeld ist es auch kein Beinbruch. In Kindberg tun sich immer wieder Vereine schwer."

TUS Teschl Heiligenkreuz am Waasen - SV Licht-Loidl Lafnitz 0:1
steirerliga.at: Lafnitz hat erstmals heuer zu null gespielt. Was sagst du dazu?

Edi Tschaußnig: "Also mir macht diese Mannschaft Spaß. Natürlich ist es nicht gut, wenn du so viele Gegentore kriegst. Aber so lange du mehr schießt, als du bekommst, ist es kein Problem. Mir gefällt die Auffassung der Lafnitzer. Es geht immer nach vorne. Diesmal hat man gegen einen offensiv starken Gegner gezeigt, dass man auch anders kann. Das ist eine positive Entwicklung."

von Martin Mandl

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