Steirerliga: Spieltaganalyse: Runde 11

tschauss_edi.jpgWir haben für unser Ligaportal einen ausgewiesenen Experten des steirischen Fußballs engagiert, damit er für euch auf steirerliga.at nach jeder Runde der Sparkasse Landesliga die Spieltaganalyse vornimmt. Edmund "Edi" Tschaußnig, früher Trainer in der GAK-Akademie, in Voitsberg sowie Gleisdorf, und jetzt Auswahltrainer des steirischen Fußballverbandes, bewertet und kommentiert die Spiele in der steirischen Landesliga. Auch in der neuen Steirerliga-Saison nimmt unser Experte Edi Tschaußnig jede Runde genau unter die Lupe - diesmal den elften Spieltag der Spielzeit 2012/13:

SC Sparkasse ELIN Weiz - FC Zeltweg 0:1
steirerliga.at: Hand aufs Herz, aber hättest du dir das gedacht?

Edi Tschaußnig: "Das hätte ich mir niemals gedacht. Und ich denke, dass sich das niemand gedacht hat. Zeltweg hätte mit einem Punkt gut leben können, jetzt sind es drei geworden. Ich bin noch immer schockiert. Für Weiz ist es nur schade, weil man die Herbstmeisterschaft mit diesen zwei Niederlagen selbst aus der Hand gegeben hat. Das war nicht gut und darüber muss man sicher auch noch reden. Im Bus der Zeltweger hat jedenfalls Bombenstimmung geherrscht. So viel steht fest."

DSC Mithlinger Fenster - ASK Stadtwerke Sparkasse Voitsberg 0:2
steirerliga.at: Ist Voitsberg der Gewinner der Runde?

Edi Tschaußnig: "Das kann man wohl so sagen. Voitsberg hat sich aufgrund von Weizer Schwächeleien zurückgekämpft. Das muss man ganz klar sagen. Es war außerdem ein vor allem aufgrund der zweiten Halbzeit verdienter Sieg. Der Erfolg ist besonders hoch einzustufen, weil der DSC die Chance hatte, sich selbst in die Top-Position zu bringen. Voitsberg hat dagegen gehalten und ihre Qualität, die man zweifellos hat, ausgespielt. Das war ein erspielter Auswärtssieg."

SC Raika Fürstenfeld - SV Raiffeisen Wildon 4:1
steirerliga.at: Wildon gewinnt vor einer Woche mit 3:1 gegen Weiz, verliert jetzt gegen Fürstenfeld mit 1:4. Wie kann man dieses Ergebnis einstufen? Lässt es sich einstufen?

Edi Tschaußnig: "Es steht einmal fest, dass dieser Sieg sehr viel wert ist. Wildon hat eine gute Hinrunde gespielt bis jetzt. Wenn man gegen diese Mannschaft so deutlich gewinnt, ist das schon eine tolle Sache. Aber Fürstenfeld kann mit einer gewissen Konstanz sehr viel erreichen. Man hat mit Goger, Monschein oder auch Frieser gute junge Spieler, die immer stärker werden."

FC Jerich International Gleisdorf 09 - SV ADA Anger 0:2
steirerliga.at: Gleisdorf verliert zum dritten Mal in Folge. Ohne Worte, oder?

Edi Tschaußnig: "So einfach kann man das nicht abtun. Mir kommt es vor, als wäre es ein systematischer Fehler, der hier zum Vorschein kommt. Das ist im Moment eine Abwärtsspirale, die ich nicht verstehen kann. Wenn man wie Gleisdorf Klasse für sich beansprucht, dann muss man gegen Anger einfach gewinnen. Das ist keine Frage. Gleisdorf ist in einem Tief, muss aber auch sehr gut analysieren. Zur Tagesordnung kann man da keinesfalls übergehen."

SV MM Karton Frohnleiten - FC Gratkorn II 1:1
steirerliga.at: Beide Klubs wurden nach wenigen Runden als Abstiegskandidaten gehandelt. Was ist mittlerweile los?

Edi Tschaußnig: "Beide Teams haben sich gefangen. Das ist die Erklärung. Frohnleiten hat eine gewisse Grundqualität, die man nur ausspielen muss. Gratkorn überzeugt mit jugendlicher Unbekümmertheit und Kämpferherz. Man muss viel Arbeit verrichten, schafft es aber immer wieder zu punkten. Das ist sicher auch ein Verdienst von Trainer Pauli Steiner. Aber wie gesagt, man kann das Gleiche auch von Frohnleiten sagen. Das ist eine gute Truppe, die jedem gefährlich werden kann, sich nur nich zurücklehnen darf."

SV Pachern - TUS Teschl Heiligenkreuz am Waasen 5:1
steirerliga.at: Totgesagte leben länger. Soll uns dieser Egebnis das sagen?

Edi Tschaußnig: "Genau so ist es. Pachern hat es geschafft, sich erst wieder eine halbwegs gute Ausgangsposition zu spielen. Man hat jetzt außerdem noch vier Runden, um weitere Punkte zu holen und ich glaube, dass ihnen das womöglich auch gelingt. Was klar ist, ist die Tatsache, dass Liga so ausgeglichen ist, wie lange nicht. Auch musste meine Meinung änder. Ich dachte, dass die Rollen schnell bezogen worden sind und jetzt ist plötzlich doch wieder alles anders. Jausengegner gibt es nicht und die drei Punkte hat noch kein Team irgendwo einfach so mitgenommen."

SV Licht-Loidl Lafnitz - SVA LPS Kindberg 5:1
steirerliga.at: Dir macht Lafnitz Spaß. Offenbar machen sich die Lafnitzer aus selbst Spaß...

Edi Tschaußnig: "Lafnitz hat sich von einem Klub, den ich nicht auf der Rechnung hatte, zu einem Titelfavoriten gemausert. Das ist die Devise im Moment und es schaut so aus, als ob die Lafnitzer Weiz Paroli und vielleicht tatsächlich auch dem DSC Paroli bieten könnten. Das hätte ich mir so nicht gedacht. Lafnitz hat zwar enorme Qualtiät, aber wirklich mitspielen, hätte ich ihnen nicht zugetraut. Dafür war die Zeit für den Trainer zu kurz. Aber es schaut im Moment wirklich gut aus. Und wer weiß, vielleicht lachen die Lafnitzer schon nächste Woche von ganz oben. Das ist nicht auszuschließen."

SV Tondach Gleinstätten - SC Knauf Liezen 3:2

steirerliga.at: Gleinstätten-Trainer Udo Kleindienst hat gemeint, dass der Fußball-Gott mit ihm Spiel war. Gibt es den?

Edi Tschaußnig: "Den Fußballgott gibt es. Den muss es geben. Ansonsten schaffst du es als Trainer sowieso nicht. Ich möchte nicht wissen, welche Achterbahnfahrt Udo da in den Eindreivertelstunden durchgemacht hat und wie nah er dem Herzinfarkt war."

von Martin Mandl

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