Landesliga: Vorschau Runde 23

Die 22. Runde der Sparkassen Landesliga brachte einige Überraschungen: Der SC Raika Fürstenfeld feierte beim SC Copacabana Kalsdorf den ersten Auswärtssieg der Saison, die SV Superfund Kapfenberg Amateure verloren ihr erstes Heimspiel in der laufenden Meisterschaft und in Kalsdorf wurde nach der fünften Niederlage im Frühjahr mit Helmut Kalander ein neuer Trainer präsentiert. Auch das kommende Wochenende verspricht wieder viel Spannung und Dramatik: So kann etwa der SV Pachern mit einem Heimsieg gegen ASK mayway Köflach den Rückstand auf Leader KSV Superfund Amateure erstmals im Frühjahr auf drei Punkte reduzieren und bei der Partie TSV SPK Pöllau gegen Kalsdorf gibt es Abstiegskampf pur. Was sich sonst noch so auf den steirischen Fußballplätzen am Wochenende abspielt, erfahren Sie wie immer auf steirerliga.at.

Freitag, 6.5.2011, 19:00 Uhr

Die Maierhofer-Truppe darf sich dank einer bislang respektablen Rückrunde berechtigte Hoffnungen auf den Verbleib in der Sparkassen Landesliga machen. Mit zehn Punkten aus sieben Partien konnte man den Rückstand auf die Konkurrenten im Abstiegskampf verkürzen. Am Freitag hat der Aufsteiger den SC Kalsdorf zu Gast, die für viele überraschend selbst mittendrin statt nur dabei im Überlebenskampf stecken. Mit einem Heimsieg könnte der Aufsteiger aus der Oststeiermark punktemäßig zum ehemaligen Titelaspiranten aufschließen. Bei Pöllau muss Admir Medjedovic eine Rotsperre absitzen.

Im Süden von Graz zog man nach der Heimniederlage gegen Fürstenfeld die Reißleine und beendete das Experiment mit Spielertrainer Simon Dvorsak, nun schwingt mit Helmut Kalander ein alter Bekannter das Zepter bei Kalsdorf. Der Neo-Coach hat nicht mehr viel Zeit um die Trendwende einzuleiten und den drohenden Abstieg zu verhindern. Die Vorzeichen vor dieser Partie lassen für Kalsdorf nicht viel Positives ahnen, denn sowohl in der Auswärts- als auch in der Rückrundentabelle liegen die Mannen rund um Kapitän Rene Jurtin auf dem letzten Rang. In der Fremde reichte es bisher gar erst zu drei mickrigen Punkten.

Letztes Duell: Kalsdorf - Pöllau 4:3 (Dvorsak, zweimal Kahraman, Kadkhodaei bzw. Pöttler, Rodler, Gesslbauer)
Heimstatistik Pöllau: 5 Siege, 1 Remis, 5 Niederlagen (16:19 Tore)
Auswärtsstatistik Kalsdorf: 3 Remis, 8 Niederlagen (9:20 Tore)

Die Zrim-Truppe schaffte jüngst mit zwei Siegen in Serie die Trendwende und konnte sich so wieder etwas Luft im Abstiegskampf verschaffen. Aber noch gibt es keinen Grund sich auszuruhen, zu knapp geht es zu im Tabellenkeller. Vor allem der Auswärtssieg in Kalsdorf (der erste in dieser Saison) sollte den Südoststeirern das nötige Selbstbewusstsein sichern, um die Liga zu halten. Im heimischen Rudolf Gutmann Stadion mussten sich die Mannen rund um Kapitän Christoph Wagner (der nach einer Sperre wieder retour ist) erst einmal geschlagen geben. Besonders hervorzuheben ist hier die Defensivabteilung rund um Torhüter Michael Grassmugg, die erst sechs Gegentreffer in den Heimspielen zuließ.

Mit Irdning kommt am Freitag allerdings eine Mannschaft in die Südoststeiermark, die in der Auswärtstabelle auf dem fünften Platz rangiert. Die Elf von Trainer Andreas Schmid schaffte aus den letzten drei Spielen nur ebenso viele Punkte und könnte bei einer Niederlage von Fürstenfeld in der Tabelle überholt werden und somit den einstelligen Tabellenrang abgeben. Das wollen die Obersteirer aber mit aller Macht verhindern. In der Rückrunde holte die Schmid-Truppe mit zehn Zählern um einen mehr als der Gegner am Freitag.

Letztes Duell: Irdning - Fürstenfeld 2:0 (zweimal Schwaiger)
Heimstatistik Fürstenfeld: 5 Siege, 5 Remis, 1 Niederlage (18:6 Tore)
Auswärtsstatistik Irdning: 3 Siege, 4 Remis, 4 Niederlagen (16:16 Tore)

Die Auswärtsniederlage in Irdning war die Südsteirer wieder ein Dämpfer im Kampf um den Klassenerhalt. Vier Punkte beträgt der Rückstand auf den 13. Fehring. Aber aufgrund der bisher passablen Rückrunde darf sich die Thonhofer-Truppe durchaus noch berechtigte Hoffnungen auf einen Verbleib in der Sparkassen Landesliga machen. Mit zwei Siegen gelangen im Frühjahr bereits genauso viele wie im Herbst. Am Freitag muss aber im Römerstadion unbedingt ein Heimsieg her, denn ansonsten dürften in Wagna schön langsam die Lichter ausgehen, der Ausfall von Kapitän Philipp Hierzer (5. Gelbe) schmerzt allerdings sehr. Mit Anger hat man übrigens noch eine Rechnung offen, denn die 0:7 Auswärtsschlappe im Herbst bedeutete die höchste Saisonniederlage für Flavia.

Genau dieses Resultat dürfte der Heil-Truppe Mut machen für die 70 Kilometer lange Busreise in den Süden der Steiermark. Selbstredend war es der höchste Saisonsieg für die Oststeirer. Auswärts gab es allerdings bisher nicht viel zu holen für Anger, erst ein Sieg steht nach elf Versuchen auf der Habenseite. Auch die beiden jüngsten Auswärtsspiele verlor man in Kindberg (1:3) und Kalsdorf (0:1). Außerdem muss Trainer Michael Heil am Freitag auf Johannes Höfler und Thomas Klamminger verzichten, beide holten sich bei der Niederlage in Kindberg ihre fünfte Gelbe ab.

Letztes Duell: Anger - Flavia 7:0 (dreimal Streilhofer, Heil, Schöberl, zweimal Schmidt)
Heimstatistik Flavia: 3 Siege, 4 Remis, 4 Niederlagen (14:20 Tore)
Auswärtsstatistik Anger: 1 Sieg, 4 Remis, 6 Niederlagen (13:24 Tore)

Durch die Siege in Gleisdorf und gegen Kindberg konnte der SV Pachern den Rückstand auf die Jungfalken um fünf Punkte reduzieren. Damit scheint der Kampf um den Aufstieg in die Regionalliga Mitte wieder spannend geworden zu sein. Sollte Kapfenberg weiter schwächeln, ist es der Gerlitz-Truppe durchaus zuzutrauen den Titelfight weiterhin offen zu halten. Alles andere als ein Heimsieg gegen Schlusslicht Köflach wäre eine Sensation. Durch den zu erwartenden Heimsieg könnte man den Druck auf Leader Kapfenberg (spielt erst am Samstag in Wildon) weiter erhöhen und den Rückstand zum ersten Mal im Frühjahr auf drei Punkte verkürzen.

In der Weststeiermark hat man sich mehr oder weniger mit dem Abstieg abgefunden. Auch wenn der Rückstand auf die Konkurrenz noch nicht allzu groß erscheint, spricht auf die aktuelle Form nicht gerade für Köflach. Nur einen Punkt konnte man aus den letzten drei Runden mitnehmen, generell konnte im Frühjahr erst ein Sieg eingefahren werden. Bei einer Niederlage in Pachern, wäre der Abstieg für die Mannen rund um Kapitän Uwe Aufhauser wohl nicht mehr zu verhindern. Auch beim Hinspiel im Herbst setzte es für die Weststeirer eine 0:3 Heimniederlage.

Letztes Duell: Köflach - Pachern 0:3 (zweimal Driesner, Omerovic)
Heimstatistik Pachern: 7 Siege, 2 Remis, 2 Niederlagen (24:16 Tore)
Auswärtsstatistik Köflach: 3 Siege, 1 Remis, 7 Niederlagen (13:31 Tore)

Nach der Heimniederlage gegen Pachern rutschte Gleisdorf in der Tabelle auf den sechsten Rang ab. Im Frühjahr kommt die Mannschaft rund um Torjäger Denis Zilavec einfach nicht in Fahrt. Lediglich sieben Punkte stehen nach ebenso vielen Runden auf der Habenseite. Hauptproblem dabei sind die vielen Remis, die man sich leistet. Mit vier Punkteteilungen hat man den Wert aus dem Herbst bereits verdoppelt. Auch die Heimstärke scheint in der Winterpause verloren gegangen zu sein, die Bilanz ist zwar nach wie vor positiv, aber sie hat sich um Einiges verschlechtert. Beim Hinspiel im Herbst gab es gleich sieben Treffer zu sehen, als sich Gleisdorf in Kindberg mit 3:4 geschlagen geben musste.

Der Aufsteiger aus Kindberg führt die Rückrundentabelle sensationell an. 16 Punkte holte die Kovacic-Truppe aus den sieben Frühjahrspartien, auch in der Gesamttabelle hat man sich dadurch auf den siebten Rang verbessert. Die Niederlage in Pachern am 21. Spieltag war bislang ein einmaliger Ausrutscher. Auch durch ein Blitztor von Anger (nach 38 Sekunden) ließ man sich am vergangenen Spieltag nicht beirren und drehte die Partie, Trainer Bernd Kovacic brachte es nach dem Spiel gegenüber steirerliga.at auf den Punkt: "Ich bin hochzufrieden. Besser kann man meiner Meinung auf einen so frühen Rückstand nicht antworten. Ich bin stolz auf die Mannschaft. So kann es weitergehen."

Letztes Duell: Kindberg - Gleisdorf 4:3 (zweimal Sekic, zweimal Melek bzw. Teuschler, zweimal Zilavec)
Heimstatistik Gleisdorf: 6 Siege, 4 Remis, 1 Niederlage (22:12 Tore)
Auswärtsstatistik Kindberg: 3 Siege, 2 Remis, 6 Niederlagen (13:19 Tore)

Nach wie vor ist die Ratschnig-Truppe der beste Aufsteiger der Saison, den vierten Rang hätte man der Mannschaft aus dem Norden von Graz vor der Saison wohl kaum zugetraut. Am vergangenen Wochenende feierte man einen 5:2-Kantersieg in Fehring. Defensive ist Trumpf bei Frohnleiten, denn obwohl man mit 31 Treffern die wenigsten in der oberen Hälfte der Tabelle erzielte, punktet die Mannschaft regelmäßig. Warum ist leicht erklärt - die Defensive vor Torhüter Johannes Schwarz ließ erst 21 Gegentreffer zu - also im Schnitt weniger als einen Gegentreffer pro Spiel, mit Abstand der beste Wert der Sparkassen Landesliga. Auch gegen die Obersteirer soll die Null wieder stehen.

Das wird gegen Liezen aber schwer genug, denn vor allem das Sturmduo Daniel Haynie und Daniel Habeler ist das Vorzeigestück der Mannschaft. Für 17 Volltreifer zeigten sich die beiden in dieser Saison bereits verantwortlich. Es geht am Freitag also um den dritten Platz in der Tabelle, Trainer Gernot Stradner muss dabei auf die Dienste von Erwin Götzenauer verzichten, der eine Gelbsperre absitzen muss. Im Hinspiel im Herbst setzte sich die Mannschaft rund um Kapitän Christian Stangl mit dem knappsten aller Ergebnisse durch.

Letztes Duell: Liezen - Frohnleiten 1:0 (Haynie)
Heimstatistik Frohnleiten: 7 Siege, 3 Remis, 1 Niederlage (15:6 Tore)
Auswärtsstatistik Kindberg: 4 Siege, 3 Remis, 4 Niederlagen (13:14 Tore)

 

Samstag, 7.5.2011, 17:00 Uhr

Die Kleindienst-Truppe bleibt weiterhin die Wundertüte der Liga, auch in den drei vergangenen Runden gab es jeweils einen Sieg, ein Remis und eine Niederlage. Das Wort Konstanz kommt also anscheinend im Sprachgebrauch der Südsteirer nicht vor. Eher bescheiden viel auch die Bilanz im Frühjahr aus, erst neun Punkte holte man aus den sieben Spielen in der Rückrunde. Hauptproblem dabei die Defensive, bereits zwölf Mal schlug es im Kasten hinter Neo-Keeper Rene Glashüttner ein. Im Hinspiel im Herbst musste sich Wildon in Kapfenberg mit 2:4 geschlagen geben, dafür will man sich revanchieren. Für die Treffer soll wieder Oliver Wohlmuth sorgen, der mit 17 Toren die Schützenliste der Sparkassen Landesliga anführt.

Haben wir die Jungfalken zu früh zum Meistertitel gratuliert? Mit nur einem Punkt aus zwei Partien kann man schon von einer Mini-Krise sprechen. Vor allem die erste Heimniederlage gegen die auswärts bisher eher zahnlosen Amateure aus Gratkorn kam sehr überraschend. Noch beträgt der Vorsprung auf Verfolger Pachern sechs Punkte, eigentlich fast schon sieben wenn man das Torverhältnis mit berücksichtigt. Aber Trainer Kurt Russ sollte seine Jungfalken schnellstmöglich wieder zurück auf die Siegerstraße führen, denn wie schnell man in einen Abwärtsstrudel gerät sieht man aktuell bei der Admira in der "Heute für Morgen" Erste Liga. Verzichten müssen die Amateure am Samtag auf Christian Goller, der eine Gelbsperre absitzen muss.

Letztes Duell: Kapfenberg A. - Wildon 4:2 (Gollner, Sallahi, Pitter, Wieger bzw. Pavkovic, Wohlmuth)
Heimstatistik Wildon: 4 Siege, 4 Remis, 3 Niederlagen (17:16 Tore)
Auswärtsstatistik Kapfenberg A.: 5 Siege, 3 Remis, 3 Niederlagen (19:14 Tore)

Samstag, 7.5.2011, 17:30 Uhr

Mit dem Auswärtssieg bei den Amateuren des SV Kapfenberg sorgte die junge Rastl-Truppe für die Sensation am vergangenen Wochenende. Am Samstag werden die Rollen aber neu gemischt. Gegen den Nachzügler aus Fehring ist man auf dem heimischen Kunstrasen natürlich der Favorit. Erst eine Niederlage musste Gratkorn im Stadion der Marktgemeinde hinnehmen, sechs Siege wurden gefeiert. Im letzten Heimspiel schickte man Köflach gleich mit 7:1 nach Hause, besonders daran: sechs verschiedene Akteure trugen sich in die Schützenliste ein. Und damit wären wir schon beim größten Pluspunkt der Rastl-Elf in dieser Saison - bereits 18 verschiedene Spieler trugen sich in die Schützenliste ein, was die Mannschaft unberechenbar macht.

Eigentlich sah es im Frühjahr so aus, als ob sich die Südoststeirer unter dem neuen Trainer Manfred Wirth ins gesicherte Mittelfeld der Tabelle schieben könnten, aber zwei Niederlagen in Serie versetzte die Mannen rund um Kapitän Georg Martin Winkler (der nach Gelbsperre wieder zurück im Tor ist) wieder mitten rein in den Abstiegskampf der Liga. Die Auswärtsschwäche spricht ebenso wie der Trend nicht gerade für Fehring: erst zweimal konnte man mit drei Punkten im Gepäck die Heimreise antreten, nach sieben Spielen kehrte man mit leeren Händen heim.

Letztes Duell: Fehring - Gratkorn A. 4:1 (zweimal Prödl, Satler, Kramberger bzw. Gründler)
Heimstatistik Gratkorn A.: 6 Siege, 4 Remis, 1 Niederlage (30:12 Tore)
Auswärtsstatistik Fehring: 2 Siege, 2 Remis, 7 Niederlagen (9:20 Tore)

alle Spiele gibt es am Freitag und Samstag wie immer im Live-Ticker bzw. Superlive-Ticker

 

von Martin Löscher

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