Corona im Amateurbereich: War der Herbst für Judenburg eine brotlose Kunst?

Wir alle durchleben gegenwärtig aufgrund der Corona-Krise ganz schwere Zeiten. Demzufolge rückt die wichtigste Nebensache der Welt, der Fußball, verständlicherweise auch völlig in den Hintergrund. Aber den Kopf jetzt in den Sand zu stecken und sich dem Gegebenen gewissermaßen auszuliefern, wäre wohl der völlig falsche Ansatz. Aufgrunddessen ist Ligaportal.at auch in Zeiten wie diesen darum bemüht, Information zu bieten bzw. Berichte zu verfassen. Es tun sich bei den Amateurvereinen sehr viele offene Fragen auf. Vieles ist zur jetzigen Zeit auch noch gar nicht abschätzbar. Zudem steht es noch völlig in den Sternen, ob bzw. wann die Frühjahrsrunde weitergeht. Trotzdem stellte man den Vereinsvertretern, zugebenermaßen nicht einfache acht Fragen, zur aktuellen Lage bzw. wie das alles im Verein gehandelt wird. 

 

Judenburg

(Was bringt der Herbmeistertitel Rene Fischer, Kevin Klicnik & Kollegen nun wirklich?)

 

Fritz Grassl, Sektionsleiter beim FC Judenburg (OLN), zur momentanen Lage:

Was sagen Sie zur aktuellen Corona-Entwicklung?

"Die jetzige Corona-Krise ist für uns alle sicherlich nicht einfach, aber wir müssen das Beste aus der Situation machen. Jetzt gilt es zusammen zu halten und gemeinsam gegen dieses Virus zu kämpfen, um die weitere Ausbreitung so gut wie möglich zu verhindern, um in naher Zukunft wieder zu unserem gewohnten Alltag zurückfinden zu können. Wir werden sehen was die nächste Zeit bringt."

 

Sind die Maßnahmen, die die Bundesregierung trifft, gerechtfertigt?

"Meines Erachtens machen sie vollkommen das Richtige, jeder andere Schritt wäre fahrlässig. Die Maßnahmen sind mehr als notwendig um dieses Virus in den Griff zu bekommen, ansonsten würde es wahrscheinlich viel schlechter um unser Land stehen. Man muss nur einen Blick auf unsere Nachbarländer werfen, die es leider zu spät erkannt haben, um entsprechend zu handeln. Man kann nur hoffen, dass die Maßnahmen bedingt durch dieses Virus, unsere Wirtschaft nicht zu stark mitnimmt."

 

Wie gehen Sie im Verein damit um? Absolvieren alle Spieler Heimtraining? Wird das überprüft?
"Im Verein haben wir den Fußballbetrieb, nach Erhalt dieser Nachricht, sofort eingestellt. Der ganze Club geht mit der Situation recht professionell um. Aber in dieser schweren Zeit gibt es sicherlich Wichtigeres als Fußball. In unseren Reihen haben wir sehr routinierte Spieler, die wissen das man sich in so einer Zeit nicht komplett hängen lassen darf und trotzdem weiterarbeiten muss. Da wir auch nicht wissen wie es mit der Saison weitergeht, müssen wir immer bereit sein, da wir auch ein Ziel vor Augen haben. Nein, überprüft wird es nicht, der Trainer vertraut auf die Einstellung und Routine der Spieler."
 
Gibt es regelmäßig telefonischen Kontakt mit den Spielern?
"Der Trainer steht im Kontakt mit dem Kapitän. Wenn es Neuigkeiten gibt wird dieser es an die gesamte Mannschaft weiterleiten."
Werden aktuell die Spielergehälter weiter bezahlt oder gibt es eine Sonderabsprache mit den Spielern?
"In unserem Verein gibt es keine Gehälter sondern eine Aufwandentschädigung. Diese wird zurzeit nicht ausbezahlt, da für die Spieler kein Aufwand besteht. Die Spieler sind damit vollkommen einverstanden und stehen hinter dem Verein."
Gehen Sie davon aus, dass im Frühjahr gar nicht mehr gespielt wird? Wenn ja, was würde das für die Finanzen Ihres Vereins bedeuten?
"Meiner Meinung nach wird diese Saison nicht mehr fertig ausgetragen, was in unserer jetzigen Situation sicher ein Nachteil ist, da wir die erste Hälfte der Saison 2019/20 als Herbstmeister beendet haben. Aber wie schon vorhin gesagt steht die Gesundheit im Vordergrund und wir nehmen jede Entscheidung des Fussballverbandes zu Kenntnis. Natürlich haben wir gewisse Einbußen in der Sportkabine und bei den Zusehern. Das trifft einen Amateurverein immer, aber da sind wir mit Sicherheit nicht die Einzigen."
Stehen die Sponsoren in dieser schwierigen Situation weiterhin zum Verein bzw. zu ihren Zusagen?
"Wir hoffen, dass sie auch in dieser schweren wirtschaftlichen Lage hinter uns stehen, aber dazu kann ich noch keine genauere Auskunft geben."
 
Welche Maßnahmen wünschen Sie sich von der Bundesregierung, um die Vereine während bzw. nach dieser schweren Zeit zu unterstützen?
"Ich hoffe einfach, dass die getroffenen Maßnahmen auch Wirkung zeigen und auch die, die es noch etwas verharmlosen, irgendwann zu Vernuft kommen und sehen das dieses Virus sehr gefährlich ist. Wir müssen jetzt einfach alle an einem Strang ziehen und diese Zeit gemeinsam bewältigen. Der FC Stadtwerke Judenburg wünscht allen alles Gute und viel Gesundheit !! Wir hoffen das wir uns bald wieder am Rasen zu spannenden Spielen begrüßen dürfen. Sport Frei!"

 

Photo: Richard Purgstaller / by: Ligaportal/Roo

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