Ungefährdeter Auswärtssieg: Die SU Tillmitsch siegt auswärts gegen den USV Ragnitz mit 1:3.v

Die Unterliga West ist nahezu jede Runde gespickt mit rassigen Derbys aus dem Bezirk Leibnitz. Diesmal hatte der USV Glasmetall Temmel Ragnitz die SU Fleischereimaschinen Schenk zu Gast und entpuppte sich als freundlicher Gastgeber. Die Auswärtsmannschaft zelebriert einen ungefährdeten 1:3 Erfolg in der Fremde und ließ sich feiern. Ragnitz, der Herbstmeister der Vorjahressaison, muss entgegen allen Erwartungen des Vorstandes in der hinteren Tabellenhälfte überwintern.

Das Julius-Meinl-Stadion Ragnitz war Schauplatz der Begegnung zwischen dem USV Glasmetall Ragnitz und der SU Fleischereimaschinen Schenk Tillmitsch. Trotz kühlen Temperaturen verirrten sich immerhin rund 120 Besucher in das Stadion. Für beide Mannschaften ging es um viel Prestige und Ehre, seitens der Ragnitzer hatte Trainer Luka Pekez, der noch im Vorjahr seine Fussballschuhe bei Tillmitsch schnürte, seine Elf auf Sieg eingeschworen, auf der anderen Seite ein akribisch arbeitender Coach Johann Bartl, der die letzte Herbstrunde unbedingt gewinnen wollte und trotz guter Tabellenplatzierung nicht immer besonders glücklich mit dem Auftritt seiner Spieler war. Heute mussten es die Spieler beider Teams ihren Trainern beweisen, für einige am Platz war es die letzte Chance.

Bereits nach drei Minuten gingen die Gäste in Führung.

Deshalb waren alle Beteiligten von Beginn an besonders heiß und dementsprechend motiviert. Das 0:1 fiel schon in der 3. Minute und für Tillmitsch zu einem perfekten Moment. Dominic Langbauer fiel der Ball nach einem Fehler in der Ragnitzer Abwehr vor die Füße, er zündete den Turbo und zog damit allein in Richtung Ragnitzer Schlussmann Lukas Winter. Der Torhüter eilte ihm zwar entgegen, in abgebrühter Manier schlenzte Langbauer die Kugel am Tormann vorbei, Filip Pocrnja stand an der richtigen Stelle und drückte die Kugel über die Linie. Die Gastgeber wollten hier zwar ein Abseits gesehen haben, jedoch ließ sich Schiedsrichter Alexander Tieber nicht beirren und der Treffer zählte. Trotz des Rückstandes wirkte Ragnitz jedoch nicht gestört und griff weiter an. In der 14. Minute setzte sich Dejan Kos über rechts durch, zauberte eine Maßflanke in Richtung erste Torstange und Mak Karabegovic scherzelte die Kugel über den Tillmitscher Goalie Daniel Tynnauer hinweg zum 1:1 Ausgleich. Jetzt flaute das Spiel etwas ab, Ragnitz hatte zwar leichtes Übergewicht, nennenswerte Chancen blieben aber aus. Pünktlich in der 45. Minute holte der Unparteiische die Teams in die Kabine. Es schien, dass beide Trainer ihren Spielern in der Pause gehörig die Köpfe wuschen, den zu Beginn der 2. Spielhälfte gaben beide Teams nun mächtig Gas. In der 49. Minute kamen die Gäste zu einer sehr guten Chance, ein gefährlicher Schuss von Paul Bucur wurde abgeblockt und flog somit an der rechten Torstange vorbei. Kaum drei Minuten später zischte der Ball nach einem von Amel Mujakovic gut angetragenen Schuss knapp übers Tor. In der 58. Minute schickte der Kapitän Michael Russ den Tillmitscher Flügelflitzer Dominic Langbauer mit einem traumhaften Lochpass in die Gasse, dieser wollte mit einem Haken nach rechts den herauseilenden Ragnitzer Tormann noch ausspielen, wurde aber von diesem getroffen und fiel zu Boden. Den dafür ohne Zweifel zu Recht verhängten Strafstoß verwertete Armend Spreco mit einem präzisen Schuss ins linke untere Eck zum 1:2.

Nach dem 1:2 gab Tillmitsch das Zepter nicht mehr aus der Hand.

Ab diesem Zeitpunkt verfiel das Spiel der Ragnitzer immer mehr in passives Agieren, während die Brust der Tillmitscher immer stolzgeschwellter wurde. Jetzt war der Zeitpunkt für Tillmitsch gekommen, die Gäste gaben das Spiel jetzt nicht mehr aus der Hand und dominierten nach Belieben. In der 79. Minute war es wieder Dominic Langbauer, der den Sack schon jetzt hätte zumachen können. Mutterseelenallein tauchte er vor dem Ragnitz Keeper auf, schoss diesen aber nur an und auch den Nachschuss konnte der beste Mann der Ragnitzer problemlos halten. In der 87. Minute hatte dann Armend Spreco seinen großen Auftritt. Bei  einem Solo über links war kein Gegenspieler in der Lage ihn zu stoppen, er zog ab und nach seinem perfekten Schuss von halblinks ins linke obere Kreuzeck klingelte es zum 1:3 Endstand im Kasten. Der Schlusspfiff ließ dann nicht lange auf sich warten, jedoch war das Match für einen Spieler scheinbar doch noch nicht zu Ende. So durfte sich der Ragnitzer Amel Mujakovic noch eine Ampelkarte wegen Kritik abholen und fehlt damit seiner Mannschaft in der ersten Runde im Frühjahr.

Johann Bartl

Trainer Johann Bartl ist mit dem Tabellenplatz seines Teams zufrieden.

 

RAGNITZ – TILLMITSCH  1:3 (1:1)

Torfolge: 0:1 (3. Pocrnja), 1:1 (14. Karabegovic), 1:2 (59. Spreco E.), 1:3 (87. Spreco)

Stimmen zum Spiel:

Franz Tappler, Schriftführer Ragnitz: „Am Anfang war das Spiel ausgeglichen, nach der 1:2 Führung haben wir das Spiel völlig aus der Hand gegeben. Die Ampelkarte nach Schlusspfiff passt hier noch irgendwo dazu!“

Johann Bartl, Trainer Tillmitsch: „Der Sieg war verdient, wir waren über weite Phasen des Spiels dominanter. Nach dem tollen Saisonstart hatten wir zwischenzeitlich einen Durchhänger. Darum war es wichtig, dass wir die letzten beiden Spiele gewinnen konnten!“

Spieler des Tages: Armend Spreco, Filip Pocrnja (beide Tillmitsch)

by René Dretnik

photo: Dretnik

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