Spannung bis zum Schluss: Dobl egalisiert einen 0:3 Rückstand gegen Lannach und holt noch das Remis.

Zum 23. mal trafen die beiden Mannschaften SV Internorm Lannach und SV Tiba Austria Dobl aufeinander. Bei der letzten Begegnung der beiden Teams setzte sich Dobl mit 3:1 auswärts durch. Die bisherige Meisterschaft in der Unterliga West verlief für beide Teams durchwachsen. Lannach startete sehr stark und holte zwei Siege aus den ersten beiden Spielen, das waren aber auch die letzten in dieser Saison. Der SV Dobl überraschte mit Siegen gegen stärkere Gegner, musste dann aber wieder gegen schwächere Kontrahenten Haare lassen. In der letzten Runde konnten beide Mannschaften ihre Spiele nicht gewinnen und waren somit heiß auf einen Sieg. Die Besucher konnten somit ein spannendes Derby erwarten und wurden auch bis zum Schluss nicht enttäuscht. Das Spiel endete mit einer 3:3 Punkteteilung, wobei die Gastgeber mit einer 3:0 Führung in die Halbzeit gingen. Als Schiedsrichter der Partie war Johann Gruber im Einsatz.

Weismaier

Sensationelles Comeback: Dominik Weismaier mit einem Tor und einem Assist

Lannach ging mit einem 3:0 Vorsprung in die Halbzeitpause

Derbys haben vieler Orts schon Fussballgeschichte geschrieben und haben nicht umsonst eigene Gesetze. Auch dieses Aufeinandertreffen der beiden Rivalen wird irgendwann einmal in einer Chronik zu finden sein. Die Gastgeber mussten einmal mehr mit einer kompletten Rumpftruppe auflaufen, Coach Hannes Höller musste zehn Stammspieler vorgeben und daher nahezu mit einer B-Mannschaft auflaufen. Gästecoach Klaus Fuch musste wiederum  auf die beiden gesperrten Spieler Christoph Stangl und Daniel Hubmann verzichten. Von Beginn war die Taktik der beiden Teams klar, Lannach versuchte es mit Ballbesitzfussball und Dobl stand wie gewohnt sehr tief und versuchte mit langen Bällen die Stürmerreihe einzusetzen. Bereits nach sieben Minuten durften die Lannacher Fans zum ersten mal jubeln. Christian Weber stellte nach einer Ballverlagerung von links nach rechts auf 1:0 für die Heimmannschaft. In der 12. Minute setzte sich der reaktivierte Dominik Weissmann stark durch spielte den Ball auf Aleksander Kramberger und der Stürmer erhöhte auf 2:0. Mit der Führung im Rücken agierten die Heimischen zwar immer stärker, die Auswärtigen gaben aber das Spiel noch nicht auf und kamen ihrerseits auch zu tollen Möglichkeiten. In der 25. Minute haute Paul Lackner einen Schuss übers Tor und kurz darauf stand Sandro Hofer gefährlich vor dem Tor der Lannacher. Anstatt mit links traf er den Ball aber mit dem rechten Fuss und so blieb auch diese Chance ungenützt und der Spielstand unverändert. Jetz waren die Lannacher wieder am Zug, kurz vor dem Halbzeitpfiff erzielte Dominik Weissmann per Kopf das 3:0. Ein unglaubliches Comeback für den Aussenbahnspieler, dies war sein erstes Meisterschaftspiel seit einem Jahr. Pünktlich nach 45 Minuten holte der Unparteiische die beiden Mannschaften in die Kabine. Nach dem Wiederanpfiff waren sich die Fans auf den Rängen schon einig, dass die Gastgeber dieses Spiel nicht mehr aus der Hand geben würden. Jedoch hatten sie die Rechnung ohne den SV Dobl gemacht, der jetzt trotz Rückstandes versuchte das Spiel zu machen. Jetzt ging im Stadion richtig die Post ab, beide Teams versemmelten in den nächsten 20 Minuten einige Tormöglichkeiten, wobei Lannach die besseren hatte. In der 68. Minute traf ein Stanglpass den Lannacher Sascha Schwab derart unglücklich, dass der Ball von ihm ins eigene Tor sprang und das Zwischenergebnis auf 3:1 korrigierte. In Minute 82 setzte der Dobler Michael Ebner nach einem Wechselpass von links auf rechts den Ball aus 20 Metern ins lange Eck und erzielte den 2:3 Anschlusstreffer. Es ging nur mehr acht Minuten und Lannach wollte natürlich den Sieg heimspielen. In der 89. Minute wurde der Dobler Mladen Hasija wegen einer Schwalbe, die Dobler reklamierten lautstark - es half aber nichts, mit der Ampelkarte vom Platz verwiesen. Der Schiedsrichter zeigte jetzt aufgrund einiger Spielunterbrechungen vier MInuten Nachspielzeit an, ein Fluch für Lannach, wie sich später noch zeigen sollte. Jetzt warfen die Gäste alles nach vor, sogar Torhüter Moritz Primus war im gegnerischen Strafraum anzutreffen und schaltete sich dort auch spielentscheidend ein.

Dobls Schlussmann Moritz Primus gab in der Nachspielzeit den entscheidenden Assist zum 3:3 Ausgleich

In der letzten Minute der Nachspielzeit gelangte ein Ball zu ihm, er spielte in irgendwie weiter und Alen Ploj versenkte das Spielgerät im Netz. Jetzt pfiff der Schiedsrichter ab und am Ende konnten nur die Gäste jubeln, sie vollbrachten das Kunststück einen 0:3 Rückstand aufzuholen und in der allerletzten Spielsekunde zu egalisieren. Bitter für die Gastgeber, anstatt eines sicher geglaubten Sieges mussten sie die Punkte jetzt teilen. In der nächsten Runde reist Lannach nach Ragnitz und Dobl empfängt St. Veit.

 

SV INTERNORM LANNACH - SV TIBA AUSTRIA DOBL 3:3 (3:0)

Torfolge: 1:0 (7. Weber), 2:0 (12. Kramberger), 3:0 (45. Weismaier), 3:1 (68. Schwab ET), 3:2 (82. Ebner), 3:3 (94. Ploj)

Sportplatz Lannach; 200 Besucher; Gruber

 

Aufstellung:

SV Internorm Lannach: Mario Konrad - Christian Weber, Philipp Wolf, Hannes Höller, Florian Tretnjak (72. Marco Bretterklieber), Sascha Schwab - Marcel Grinschgl, Dominik Weismaier (90. Boban Vasov), MA Bernd Hold (K) - Darijo Biscan, Aleksander Kramberger

SV TIBA Austria Dobl: Moritz Sebastian Primus - Michael Weimüller, Gabriel Maier, Alexander Maier - David Lang, Mladen Hasija (K), Michael Manfred Ebner - Alen Ploj, Sandro Hofer, Julius Ortner, Paul Lackner (76. Lukas Friedl)

 
Stimmen zum Spiel:

Hannes Höller, Trainer Lannach:

"Uns haben heute zehn Spieler gefehlt. Ich weiss nicht, ob irgendein Verein das kompensieren könnte. Wir haben heute leider viele hochkarätige Chancen nicht genützt. Dobl hat aus keiner Chance das 1:3 gemacht und mit viel Glück auf Gottes Erden und dem letzten Schuss das 3:3. Ich gratuliere Dobl zum Punkt, aber wenn sie ehrlich bleiben, wissen sie das sie gegen das letzte Aufgebot mit sehr viel Glück einen Punkt geholt haben. Das Auftreten meiner Mannschaft war heute aufgrund der Personalsituation einfach unglaublich, ich liebe den Charakter dieses Teams."

Klaus Fuchs, Trainer Dobl:

"So ist Fussball, anstatt 4:0 stand es plötzlich 3:1. Wir haben nie aufgegeben und am Schluss alles nach vor geworfen. Die Moral war großartig, wir sind jetzt nach einem Monat endlich auch mal belohnt worden."

 

Beste Spieler: Aleksander Kramberger, Dominik Weismaier (Lannach), Sandro Hofer (Dobl)

 

by René Dretnik

 

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