Coach von Pitztal II: „Ein vorderer Mittelfeldplatz ist möglich!“

Am letzten Juliwochenende startet auch die 2. Klasse West in die neue Saison 21/22 und ligaportal.at Tirol hat mit dem Trainer der SPG Pitztal II, Stefan Wohlfahrter, ein ausführliches Gespräch geführt. Darin spiegeln sich alle Problem des Amateurfußballs in den letzten achtzehn Monaten wieder, es gibt aber auch vom Trainer von Pitztal II sehr schöne und treffende Aussagen zum Thema Amateurfußball ganz allgemein.

 

Kaderänderungen

Stefan Wohlfarter, Trainer SPG Pitztal II: „Wir sind seit 1. Juli 2021 ein neues Trainergespann mit mir, Stefan Wohlfarter und Co Patrik Hager. Der Kader hat sich ein wenig verändert, wobei ein paar Spieler ihre Karriere beendet haben, aber auch wieder ein paar Spieler reaktiviert werden konnten. Bei den reaktivierten Spielern handelt es sich um junge Burschen, die im Nachwuchs der SPG, St. Leonhard und Flies gespielt haben und nach teilweise mehrjährigen Pausen wieder mit dem Fußballspiel anfangen wollen. Zwei Spieler werden noch neu angemeldet, da sie bisher in keinem Verein gespielt haben. Wir haben derzeit siebzehn Spieler im Kader und wir denken, dass es eine gute Mischung zwischen jungen und erfahrenen Spielern ist. Zudem werden wir abwechselnd drei Spieler der U16 immer wieder in Spielen einsetzen und bei Bedarf auch auf Reservespieler der 1. Mannschaft zugreifen dürfen.“

Vorbereitung

Stefan Wohlfarter: „Die Vorbereitungszeit war für uns - wie vermutlich für alle Mannschaften - extrem kurz. Seit meinem Amtsantritt konnten wir erst fünf Trainingseinheiten und zwei Testspiele absolvieren. Da ich die Mannschaft mit einem neuen Defensivkonzept "überrascht" habe, brauchen wir noch Zeit um die Abläufe festigen zu können. Im ersten Testspiel am 18 .7. gegen Zams 1b haben wir viel ausprobiert und dabei ist einiges daneben gegangen. Wir haben mit 9:4 verloren, aber wertvolle Erkenntnisse gewonnen. Die Abläufe konnten wir in den folgenden zwei Trainings optimieren und im Testspiel gegen Längenfeld 1b mit einer sehr guten Defensivleistung ein 0:0 herausholen. Längenfeld war ein optimaler Trainingspartner, da sie den Ball gut laufen ließen und in den Zweikämpfen alles gaben. Insgesamt war die Vorbereitung schwierig, da wir viele Absagen zu Testspielen bekamen und mit dem Cupbewerb und frühen Meisterschaftsbeginn es anderen Vereinen auch nicht mehr möglich war.“

Erwartungen

Stefan Wohlfarter: „Unsere Mannschaft ist momentan in einer sehr unterschiedlichen Verfassung, was sowohl den konditionellen Zustand als auch die Ballbehandlung angeht. Wir sind bemüht, alle Spieler möglichst schnell in einen Topzustand zu bringen und es stimmt uns zuversichtlich, dass alle Spieler topmotiviert sind und der Trainingsbesuch ausgezeichnet ist. Im letzten Testspiel haben wir gesehen, dass wir mit den starken Ligamannschaften mithalten können. Wenn uns der Verletzungsteufel verschont, sollte für uns ein vorderer Mittelfeldplatz möglich sein.“

Favoriten

Stefan Wohlfarter: „Ich kenne leider die anderen Teams zu wenig, als dass ich hier einen Faforiten benennen könnte. Zams und Längenfeld waren starke Testspielgegner, wobei Längenfeld in der Herbstrunde 2020 im Mittelfeld landete. Daher dürften wohl die letztjährigen Mannschaften, die dort in den vorderen Rängen platziert waren, auch wieder zu den Favoriten zählen. Mit der Bundesliga und der 2. Liga habe ich mich in letzter Zeit überhaupt nicht beschäftigt, sodass ich dazu auch keinen Kommentare abgeben kann.“

Corona

Stefan Wohlfarter: „Die Lockdowns haben uns Fußballvereinen viel abverlangt. Die Vereinskassa hat Schwindsucht und die Regeln ändern sich ständig und verunsichern uns alle. Auch die Zukunft scheint noch ungewiss. Wir haben unsere Mannschaften mit apps verbunden und Trainingsvorgaben mit Lauftraining und Krafggymnastik ausgegeben. Anfangs bekamen wir regelmäßig die geleisteten Ergebnisse (z.B. addidas runtastic) zurückgeschickt. Aber umso länger der lockdown dauerte, umso weniger Teilnahme mussten wir feststellen. Sollte ein neuer lockdown kommen, werden wohl viele resigniert das Handtuch werfen. Nach Ende des letzten Lockwowns waren die Spieler, vor allem die Kinder und Jugendlichen, voll Enthusiasmus. Und die Begeisterung hält noch immer an. Wir haben miterlebt, wie wichtig der soziale Kontakt für alle Menschen und ganz besonders für Fußballer ist.“

Verein

Stefan Wohlfarter: „Die SPG Pitztal betreut etwa 150 Nachwuchsfußballer zwischen fünf und sechzehn Jahren. Zudem haben wir zwei Kampfmannschaften in Meisterschaftsbewerben, die zu hundert Prozent aus Eigenbauspielern bestehen. Wir sind stolz darauf, dass alle Spieler aus Idealismus im Verein mitarbeiten und mitspielen.“

Persönliche Anliegen

Stefan Wohlfarter: „Ich finde, Fußball ist ein phantastisches Spiel mit starken körperlichen Anforderungen. Wir zeigen schon Kindern, wie sie in einem sozialen Verbund ihren Platz finden. Sie lernen schnell, dass jeder im Team seinen Beitrag leisten muss. Gute Trainer lernen ihren Schützlingen auch Fairness und Selbstbeherrschung. Fußball erfordert Disziplin, Mut, Geschicklichkeit und vor allem Verlässlichkeit. Es bilden sich dabei Freundschaften, die ein Leben lang halten, auch wenn man sich Jahre nicht sieht. Ich bin jetzt 62 und liebe Fußball noch immer wie am ersten Tag.“

 

 

 

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