Doppelpack von Erl in der Nachspielzeit kostet Leader Brixlegg die ersten Punkte!

Unglaubliche Moral hat das Team der SVG MHM Erl in der siebenten Runde der Bezirksliga Ost auswärts gegen den Tabellenführer SPG Brixlegg/Rattenberg bewiesen. Die SPG sah mit einer 2:0 Führung schon wie der Sieger aus – es wäre der siebente Erfolg in Serie gewesen. Aber Christoph Schwaiger trifft in der 94. und 98. Minute für Erl – 2:2 am Ende. Bad Häring gewinnt in Niederndorf 6:0 und hat damit nur mehr einen Punkt Rückstand auf Brixlegg. Wildschönau gegen Kössen wurde coronabedingt auf den 14. September 2021, Ankick 19:30 Uhr, verschoben.

 

Spielanalyse Brixlegg vs. Erl von Mario Träger aus der Sicht von Erl

Trainer Christoph Waldner und Co-Trainer Didi Maurberger waren vor dem Spiel beim Spitzenreiter SPG Brixlegg/Rattenberg nicht zu beneiden, denn gleich sieben Akteure fehlten im Kader der SVG MHM Erl und zu allem Überfluss signalisierte auch Stammtorwart Patrick Schaffer bei der Aufwärmphase ein "geht nicht". So wurde der sechzehnjährige Patrick Enzi ins kalte Wasser geworfen, in seinem Jahrgang allerdings einer der besten Goalies in Tirol und nicht ohne Grund auch im Kader der U18-Akademie, was sich auch im Spiel noch zeigen sollte.

Die SVG MHM Erl begann das Spiel recht ruhig, man ließ den Ball in der von Hermann Achorner angeführten Defensive gut laufen und ergab sich in der Hälfte vom Spitzenreiter eine Pressingsituation, agierte man auch dort recht mutig. Das schmeckte dem Tabellenführer in der ersten Viertelstunde überhaupt nicht und so wunderte man sich auch nicht, als Thomas Schwaighofer in der 10. Minute, nach einem langen Einwurf von Alexander Jungmann, plötzlich frei zum Kopfball kam. Da hätte Erl durchaus auch in Führung gehen können. Gleiches in der 18.Minute, als Josef Wieser einen feinen Angriff einleitete. Semeon Stuckenberger marschierte die Linie runter und seine Flanke fand den lauernden Florian Pichler. Hätte der Verteidiger da nicht "Hand am Körper" von Florian Pichler angelegt, vielleicht wäre der Ball im langen Eck eingeschlagen. Die Gastgeber deuteten auch immer wieder an, was man leisten kann wenn sich Räume ergeben. In der 25. Minute verlor die SVG MHM Erl den Ball kurz nach der Mittellinie. Der Tabellenführer schaltete blitzschnell um, nutzte den Raum auf dem Flügel und als Alex Jungmann und auch Hermann Achorner den Flachpass ins Zentrum nicht blocken konnten, schlug Torjäger Maximilian Moser eiskalt zu, ließ Patrick Enzi keine Chance. Mit der Führung im Rücken spielte Brixlegg/Rattenberg nun einige Minuten richtig stark und beschäftigte die Defensive um Goalie Patrick Enzi, Hermann Achorner und Fabian Kiermaier. In der 28. Minute hätte auch das 2:0 fallen müssen, wieder war man knackig vor das Tor von Erl gelangt, doch Goalie Patrick Enzi reagierte beim Abschluss mit einem "brutalen Reflex" und wehrte den Ball zur Ecke ab. Danach bekam das Spiel eine andere Note, denn plötzlich wurden einige Zweikämpfe etwas rustikaler geführt und andere Zweikämpfe waren wiederum eher von viel Theatralik geprägt.  Der Spielfluss ging dadurch verloren und so blieb es zur Pause beim 1:0 für den Tabellenführer.

In der zweiten Halbzeit gab es auch immer wieder diese "Hahnenkämpfe" zu bewundern, nur der junge Schiedsrichter schien noch in Urlaubslaune zu verweilen und trabte entspannt zu den Geschehnissen, zeigte allerdings hier und da auch einmal den gelben Karton. Die Hektik bekam in der 55.Minute weitere Nahrung als Hermann Achorner einen Ball abschirmte, im Strafraum von Erl aber zu Fall kam, der Schiedsrichter dennoch kein Foul sah. So stand die SPG Brixlegg/Rattenberg alleine vor dem Tor von Patrick Enzi. Doch der sechzehnjährige reagierte zweimal überragend und wehrte die Schüsse aus kurzer Distanz mit starken Paraden ab, ein dritter Schuss aus der Distanz wurde aus dem Strafraum befördert. Das war lange Zeit das letzte wirkliche Highlight vor den Toren, denn man verlegte die Duelle wieder eher zwischen den Strafräumen. In der 83. Minute prallte Tom Schwaiger dann unmittelbar vor dem Strafraum der SPG mit einem Verteidiger zusammen. Der Spieler der SPG verletzte sich am Rücken und musste mit der Trage vom Platz geführt werden. Schon an dieser Stelle gute Besserung, denn solche Bilder braucht es nicht! Die SPG hatte das Wechselkontingent allerdings schon aufgebraucht und musste ab diesem Moment zu zehnt agieren. Die SVG MHM Erl witterte die Chance und so beorderte man Hermann Achorner nun nach vorne, um dort mit seiner Regionalliga-Erfahrung nochmal für Gefahr zu sorgen. In der 92.Minute setzte der Tabellenführer aber einen seiner Konter und am Ende schob Renato Jandzik den Ball zum umjubelten 2:0 in die Maschen. Die Zuschauer waren sich sicher, die Messe ist jetzt gelesen, der Drops gelutscht, der achte Sieg in Folge fixiert. Doch noch waren ja ein paar Minuten auf der Uhr und noch trieben Christoph Waldner, Hermann Achorner und Capitano Christoph Schwaiger die Jungs aus Erl nach vorne. In der 94.Minute gab es deshalb auch noch eine Ecke. Hermann Achorner trat den Ball vor das Tor und die seltsame Flugbahn des Leders verursachte am Ende eine zu kurze Abwehr. So rollte der Ball exakt in den Lauf von Christoph Schwaiger, es folgte ein Schuss ins rechte Eck und zack hieß es nur noch 2:1. Nun wollte die SVG MHM Erl mehr, die Zeit für ein oder zwei Angriffe war ja noch auf der Uhr. Und in der 98.Minute gab es deshalb noch eine Ecke. Wieder "flatterte" der Ball in den Strafaum, wieder wehrte man das Leder zu kurz ab, tja und wieder lauerte da Capitano Christoph Schwaiger. Diesmal traf Christoph Schwaiger den Ball aber nicht mit dieser Wucht und dennoch schlug das Leder ein, Erl stellte auf 2:2. Es spielten sich auf und neben dem Platz irre Bilder ab und als kurz danach der Abpfiff ertönte, feierte man auf Erler Seite munter weiter.

Erl Coach Christoph Waldner: "Es war aufgrund der Tore in der Nachspielzeit ein glückliches Unentschieden für uns, doch vom Spielverlauf sicher nicht unverdient. Meiner Mannschaft muss ich ein Kompliment für den Willen und die Leidenschaft machen, welche wir über 98 Minuten investiert haben. Die Zuschauer haben wahrlich ein packendes Spiel gesehen."
Erl Co-Trainer Didi Maurberger: "Oft möchte man solche Spiele als Trainer nicht erleben, denn dann wird man nicht alt. Im Ernst: Die Mannschaft hat ein irres Spiel abgeliefert. Nach dem 0:2 waren wir trotz einer guten Leistung eigentlich erledigt und dann steht die Mannschaft so auf. Es war einfach saustark!"

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