Wahnsinn pur - Nachlese zum dramatischen Duell zwischen Erl und Ried/Kaltenbach

Der Titelkampf in der Bezirksliga Ost hat sich auf ein Duell zwischen Schlitters und Erl reduziert. Der 8:1-Kantersieg von Schlitters gegen Stans hat Stans den Anschluss an die grüne Zone gekostet. SVG MHM Erl hat in einer dramatischen Partie in der 17. Runde die immer stärker werdenden Kicker des SV Ried/Kaltenbach mit 3:2 niedergerungen. Schlitters spielt in der kommenden Runde am 22.4.2023 um 18 Uhr in Oberlangkampfen, Erl am 23.4. um 15 Uhr in Niederndorf und Stans empfängt am 22.4. um 17 Uhr das Team von Fügen II.

 

Geduld und einen langen Atem – Analyse von Mario Träger aus der Sicht von Erl

Der Tabellenzweite siegte gegen den SV Ried/Kaltenbach mit 3:2. Doch der Weg zu diesem Ergebnis war dramatisch und nichts für schwache Nerven.

Dabei begann die Partie zunächst so, wie man es eigentlich erwarten konnte. Die SVG MHM Erl übernahm das Kommando, wollte sich vom ersten Nicht-Aufstiegsplatz auf neun Punkte absetzen. Kevin Wildauer hätte in der 4. Minute dieses Vorhaben auch unterstreichen können, scheiterte aber alleine vor dem Tor am Goalie des SV Ried/Kaltenbach. Auch im weiteren Verlauf war man die bessere Mannschaft, aber vor dem Tor fehlte der letzte Wille oder der letzte Pass kam einfach nicht an. In der 17. Minute gab es für die Gäste einen Freistoß in Höhe der Mittellinie. Der Ball wurde in Richtung Strafraum von Erl geschlagen, wo Andreas Eberwein zum Kopfball hochstieg und das Leder unglücklich zum 0:1 ins eigene Tor lenkte. Der Tabellenzweite war danach geschockt, brauchte seine Zeit, um wieder in den gewohnten Rhythmus zu kommen, doch bis zur Pause waren lediglich zwei Halbchancen zu verbuchen. Pausenstand: 0:1

Auch in der zweiten Halbzeit lief es zunächst ähnlich. Erl stellte die dominantere Mannschaft, aber zwingend sah das vor dem Tor noch nicht aus. In der 60. Minute kam Torjäger und Spielertrainer Christoph Waldner ins Spiel und Sekunden später hatten die Zuschauer schon in die Arme in die Luft gerissen, doch Goalie Lukas Schiestl fischte einen satten Waldner-Kopfball ins untere Eck von der Linie. Eine unglaubliche Parade. Die SVG MHM Erl versuchte alles, rannte verbissen an, erkämpfte sich Ecke um Ecke, Freistoß um Freistoß, der Ball wollte einfach nicht ins Tor. In der 83. Minute wehrte Ried/Kaltenbach eine weitere Flanke ab. Markus Moser brachte das Leder per Fallrückzieher wieder vor das Tor. Dort stieg Thomas Schwaighofer hoch, köpfte das Spielgerät auf das Tor, und für den schon geschlagenen Torwart rettete ein Spieler per Hand auf der Linie, es gab die Rote Karte und einen Strafstoß für Erl. Eine Angelegenheit für "Capitano" Christoph Schwaiger, der den Ball auch sicher zum 1:1 ins Netz jagte. 180 Sekunden später tobte die Tribüne, denn Christoph Waldner vollstreckte die herrliche Vorarbeit von Sebastian Maier zum 2:1 und man glaubte damit schon am Ziel des Tages angekommen zu sein. Doch es gab eine satte Nachspielzeit und diese war nichts für schwache Nerven. In der 96. Minute verlor die SVG MHM Erl den Ball in der Vorwärtsbewegung und da die Zuteilung in der Defensive auch nicht stimmte, konnte Lukas Knauer den umjubelten 2:2-Ausgleich erzielen. Auf der Tribüne war man geschockt, entsetzt, die Euphorie des sicheren Sieges hatte einen wahren Dämpfer erlitten. Doch noch war ja Zeit auf der Uhr und so marschierte Thomas Schwaiger in der 98. Minute in Richtung Tor der Gäste und wurde gefoult. Martin Schwaiger, der Spezialist für solche Fälle, brachte den Freistoß entsprechend scharf vor das Tor. Dort löste sich Andreas Eberwein von seinen Widersachern und drückte den Ball mit letzter Kraft ins Netz, stellte auf 3:2 für den Tabellenzweiten. Auf und neben dem Platz spielten sich jetzt unbeschreibliche Szenen ab, denn da fast gleichzeitig der Schlusspfiff erfolgte, gab es kein Halten mehr. 

Erl-Trainer Christoph Waldner nach dem Spiel: "Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle, was da in den letzten dreißig Minuten passiert ist. Ich ziehe den Hut vor meiner Mannschaft, wie man mit dem späten Ausgleich umgegangen ist, wie man auch entsprechend reagiert hat. Das war ja Wahnsinn pur."

 

Sichere dir bis zu 100€ als Freiwette und wette auf deine Lieblingssportarten.