Marieke Andreas, SK Wilten: „In interner Laufchallenge 1000 km in vier Wochen den Männern vorgelegt“

Abwechslung ist gefragt im doch eher tristen Sportalltag der Amateurteams im Fußball. Das Frauenteam des SK Wilten hat in vier Wochen 1000 km abgespult, die Herren sollen das überbieten. Ansonsten hofft man - wie überall – auf den Trainingsbeginn am Platz. Anfang April 2021 steht allerdings der Osten von Österreich vor einem harten Oster-Kurzlockdown. Gerade deswegen ist aber ein optmistischer Blick in die Fußballzukunft besonders wichtig, heute mit Marieke Andreas, mit dem SK Wilten in der Tirol Liga der Frauen engagiert und mit einer beachtenswerten Vorstellung als Aufsteiger im Herbst 2020.

 

Rückblick auf den Herbst 2020 aus persönlicher Sicht und aus jener der Mannschaft?

Marieke Andreas: „Ich glaube, wir sind ganz gut durch die Hinrunde gekommen. Man darf ja nicht vergessen, dass wir erst vor kurzem aufgestiegen sind und dafür stehen wir mit zehn Punkten ganz gut da und ein Spiel fehlt ja auch noch. Natürlich waren ein paar Niederlagen dabei, die in der Höhe nicht hätten sein müssen und auch einige gegen direkte Konkurrenten, wo wir uns schon ärgern, aber auch das gehört zum Fußball dazu.“

Fußball und Corona - waren die Maßnahmen gerechtfertigt bzw. Stellungnahme zur aktuellen Situation?

Marieke Andreas: „Meiner Meinung nach hätten man die Hinrunde irgendwann - spätestens Mitte Oktober - abbrechen müssen. Die Maßnahmen konnte ich nachvollziehen und ich denke auch, dass das Ansteckungsrisiko auf dem Platz sehr gering ist, aber in Kabinen, auf der Fahrt zum Auswärtsspiel und generell beim „Drumherum“ ist der Verband meiner Meinung nach zu viel Risiko eingegangen. Ich verstehe aber auch, dass man es in so einer Krise nie allen recht machen kann.“

Wie ist die Stimmung innerhalb der Mannschaft?

Marieke Andreas: „Soweit ich das beurteilen kann ganz gut, aber das gemeinsame Training fehlt natürlich und der Teamgeist leidet schon darunter, da wir uns so lange nicht live gesehen haben.“

Wie läuft aktuell das Training ab?

Marieke Andreas: „Wir „treffen“ uns zweimal die Woche online zum freiwilligen Krafttraining, bis wir eine Perspektive haben, wann es wieder losgehen wird, dann wird es verpflichtend. Momentan wird das Training immer von einer anderen Spielerin gestaltet, damit etwas Abwechslung in die Übungen kommt. Zudem haben wir eine Laufchallenge mit der KM der Männer, wir sind in vier Wochen 1000 km im Team gelaufen und haben jetzt die Männer herausgefordert, es besser zu machen, es steht ein Kasten Bier auf dem Spiel!“

Wird die Rückrunde gespielt werden können?

Marieke Andreas: „Ich denke nicht, dass die Rückrunde normal gespielt wird. Ich rechne damit, dass die Nachtragsspiele der Hinrunde noch ausgetragen werden, damit es eine Wertung geben kann. Vielleicht gibt es noch ein paar Freundschaftsspiele, wenn es wieder wärmer wird.“

Titelfavorit in der eigenen Liga? Eigene Ziele und jener der Mannschaft?

Marieke Andreas: „Titelfavorit in der Tirol Liga der Frauen ist klar der SVI. Die haben einfach eine wahnsinnig starke Offensive, die schnell und körperlich präsent ist und sehr gut zusammenspielt. Die ist uns um die Ohren gelaufen. Unser Ziel ist der Klassenerhalt, möglichst ohne dass es unbedingt spannend werden muss!“

Wer wird in der Bundesliga Herren und Frauen Meister 20/21, wer steigt aus der 2. Liga auf?

Marieke Andreas: „Ich verfolge ehrlicherweise nur die Deutsche Bundesliga richtig, aber bei den Männern tippe ich mal auf RB Salzburg und bei den Frauen auf St. Pölten.“

Wie schneidet das Herren Nationalteam bei der EM 2021 ab und das Damen Nationalteam 2022?

Marieke Andreas: „Die Männer haben als Mannschaft schon Potential, in der Gruppe sind Nordmazedonien und die Ukraine durchaus zu schlagen, bei den Niederlanden wird es wahrscheinlich schwer, aber auch das ist an einem guten Tag möglich. Ich denke aber, dass spätestens im Viertelfinale Schluss ist. Bei den Frauen ist je nach Gruppenzusammensetzung alles möglich.“

Was liegt Dir am Herzen? Persönlich und zum Thema Fußball?

Marieke Andreas: „Ein großer Wunsch von mir ist schon in Erfüllung gegangen, Kinder und Jugendliche dürfen ja wieder trainieren, egal welche Sportart. Vielen fehlt der körperliche Ausgleich und auch sozial ist der Vereinssport immens wichtig. Ich bin Lehrerin und bekomme in der Schule mit, wie wichtig das Soziale besonders für Heranwachsende ist.“

Deine Hobbies außer Fußball?

Marieke Andreas: „Im Winter Skifahren und Rodeln, im Sommer wandern. Manchmal Yoga, im Lockdown habe ich das Puzzeln wieder für mich entdeckt, dabei höre ich Podcasts. Auch habe ich wieder angefangen mehr zu lesen.“

Idole

Marieke Andreas: „Musik? Kein/e bestimmte/r, ich höre gerne Deutsche Musik wie von Madsen, Von wegen Lisbeth, Deichkind, Kraftklub, Montreal, Seeed. Lieblingsschauspieler/in ist Eddie Redmayne und mein großes Idol Marie Curie!“

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