Reinhard Hofer und Erich Trinkl von Mayrhofen analysieren den Herbst 2018 und die geplante Ligareform

Die Neuzugänge bei der SVG Mayrhofen haben im Herbst voll eingeschlagen und mit einem Punkt Vorsprung auf Ebbs und mit zwei auf Fügen konnte man den Herbstmeistertitel in der Landesliga Ost feiern. So fällt der Rückblick durch Trainer und Obmann positiv aus, beide haben aber auch zur geplanten Reform der Regionalliga West eine ganz klare Meinung – die Weichen Richtung Reform soll ja der ÖFB am 14. Dezember 2018 stellen.

 

Neuzugänge haben voll eingeschlagen

Reinhard Hofer Trainer SVG Mayrhofen: „Wir mussten, nach dem Abstieg aus der Tiroler Liga wo wir oft unter unserem Wert geschlagen wurden, mit einer stark veränderten Mannschaft - sechs Abgänge, standen drei Zugänge gegenüber - in die Saison gehen. Unser Ziel war es mit dieser neu formierten Mannschaft im vorderen Drittel mitzumischen. Die Neuzugänge Erol Sedat (Brixlegg/Rattenberg), Kirchmair Rene (Buch) und Rückkehrer Filipovic Josip (Kundl) waren "Volltreffer" integrierten sich rasend schnell und waren bereit,  in Verbindung mit den bewährten Kräften um Kapitän Christian Pendl, dieses Vorhaben anzugehen. Ebbs, Fügen und Buch, die vorausgesagten Spitzenmannschaften sind vorne, wir aber sind Herbstmeister und das ist ein Produkt einer tollen Mannschaftsleistung während der gesamten Herbstmeisterschaft!“

Verbesserungspotential und Vorbereitung

Reinhard Hofer: „Es ist immer möglich, sich zu verbessern, allerdings können meistens nur ganz kleine Schritte vorwärts gemacht werden. Diese sind von den meisten Fußballbegeisterten kaum wahrnehmbar. Eher ist ein Leistungsabfall bei nicht mehr maximalen Trainings- und Spieleinsatz zu befürchten. Übergangsperiode von vier Wochen, Vorbereitungsperiode zehn Wochen – so schaut der Plan Richtung Rückrunde aus.“

Totgespielt

Reinhard Hofer: „Ich persönlich bin absolut ein Befürworter der Reform, da die sich die Regionalliga "totgespielt" hat. Im Vorjahr waren die Salzburger Grödig und Anif unendlich weit vorne, ohne aber aufsteigen zu wollen. Wacker II, als ganz weit abgeschlagene Mannschaft, durfte in die 2.Liga. In Wahrheit haben aber auch die jeweiligen Meister ihrer Verbände keine allzu große Freude in die Regionalliga aufzusteigen, so finden sich etliche Vereine nach nur einem Jahr wieder in ihren Landesverbänden in untergeordneten Rollen wieder. Es ist also kein Wunder, wenn diese Meisterschaft als eine Art "geschützte Werkstatt" bezeichnet werden könnte. Mit der Eliteliga könnte hier wieder ein neuer Schwung in Verbindung mit viel Begeisterung der Zuschauer untermauert werden, denn die "10" rittern um zwei oder drei Plätze für die Frühjahrsmeisterschaft, wo dann wirklich jene die aufsteigen wollen aufeinandertreffen. Die Aufstiegsregelung in unserer Liga ist in Ordnung. Die Abstiegsfrage sollte überdacht werden. Ich glaube an die Umsetzung der Reform, denn bisher wurden stets Vorschläge dieser Art vom ÖFB letztendlich goutiert.“

Persönliche Anliegen

Reinhard Hofer: „Insgesamt mehr miteinander! Funktionäre, Trainer, Betreuer und Zuschauer sollten mehr Verständnis füreinander aufbringen, denn die Außendarstellung ist für uns alle, vor allem in Verbindung mit den Jugendlichen, von großer Bedeutung."

Bilanz Mayrhofen KMII, U16 und Nachwuchs

Erich Trinkl, Obmann SVG Mayrhofen: „Nach der Übernahme der Mannschaft von Andreas Binder und Friedl Fankhauser hat unsere KMII einen ordentlichen Schub gemacht. Die Mannschaft tritt trotz ihres jungen Durchschnittsalters sehr abgeklärt und gereift auf – hat aber noch Luft nach oben und da werden die Trainer bestimmt weiter daran feilen um die jungen Spieler Schritt für Schritt nach oben zu führen!

Auch die Zusammenarbeit der KMII mit der KMI aber vor allem mit der U16, welche seit diesem Jahr von Didi Leo trainiert wird, funktioniert sehr gut und hier entwickelt sich was tolles – hier muss der Verein aber vor allem die Spieler selber sich die Zeit geben um zu KMI Spielern und tollen Persönlichkeiten heran reifen.

Der Nachwuchs unter der Leitung von Sebastian Eberharter funktioniert hervorragend und die Begeisterung und Entwicklung der jungen SVG Mayrhofen Kicker könnte kaum besser sein. Es ist nur zu hoffen, dass die Trainier und die Spieler dieses Feuer beibehalten können den mit der Begeisterung und Einsatz kann nur gutes raus kommen.

Danke an Sebastian und sein Team und weiter viel Kraft im Sinne der Kinder und Jugendlichen der SVG Mayrhofen."

Verbesserungspotentiale?

Erich Trinkl: „Es gibt immer Verbesserungspotential – man muss es einfach nur sehen. Es ist aber für mich als Unternehmer sehr schwer hier viel zu bewegen, da sich die Marktgemeinde Mayrhofen leider mit der von uns gelebten Leidenschaft nicht identifizieren kann. Ich bin es gewohnt anders zu arbeiten!

Wir trainieren und spielen auf Natur- und Kunstrasenplätzen die den Anforderungen durch fast 160 Kindern und etwa 50 Jugendlichen bzw. Erwachsenen einfach nicht mehr gewachsen sind. Das Interesse für den Sport bzw. das nachhaltige Denken der Politik ist leider nicht mehr vorhanden und da ist es sehr mühsam mit den bescheidenen Gegebenheiten umzugehen.

Die SVG Mayrhofen wird weiter versuchen alles zu geben um sportlich aber auch finanziell gut aufgestellt zu sein, um den Verein und die Basis des Vereins stabil zu halten bzw. für die nächsten Generationen attraktiv zu gestalten aber alleine schaffen wir das nicht, und da erwarten wir uns von der Politik mehr aktive Zusammenarbeit. Sportlich werden wir fleißig weiter arbeiten und uns bemühen für die Zukunft das richtige zu machen!“

Wie läuft in etwa die Vorbereitung im Winter ab?

Erich Trinkl: „Die KMI sowie Teile des Nachwuchs trainieren schon wieder bzw. nehmen aktiv an Hallenturnieren teil und werden bestimmt gut vorbereitet in die Rückrunde starten."

Wie stehen sie grundsätzlich zur Reform der Regionalliga West und den damit verbundenen Aufstiegsregelungen in ihrer Liga?

Erich Trinkl: „Um den Sport und hier das Tiroler Unterhaus wieder attraktiver zu gestalten, wäre die Reform aus meiner Sicht schon längst erforderlich. Wie man in den letzten Jahren gesehen hat, ist das Interesse an der Regionalliga kaum noch da. Die Meister der Tiroler Liga wollten nur sehr übersehbar in die Regionalliga und die Meister der Regionalliga wollten auch nicht aufsteigen – vermutlich kann oder will sich dieses Unterfangen auch kaum einer leisten und daher würde ich diese Reform mehr als begrüßen.

Eine Aufwertung für das Tiroler Unterhaus und damit auch verbunden mehr Interesse von unseren Kindern am Fußball zu halten bzw. zu wecken. Mit dieser Reform könnte man die zwei Klassengesellschaft (finanziell) vernünftig trennen und für alle eine tolle Basis schaffen. Ich hoffe dass die entscheidenden Köpfe in den Präsidien der Landesverbände und des ÖFB dies schon richtig (sportlich) sehen und damit hoffe ich im Sinne des Fußballs auf ein positive Entscheidung.“

Gibt es bereits Kaderänderungen und sind welche im Winter geplant?

Erich Trinkl: „Aktuell müssen wir leider auf unseren Langzeitkapitän Martin Müller verzichten, der sich einer Hüft OP unterziehen musste und bestimmt für die Rückrunde ausfällt. Alles andere wird im Vorstand der SVG Mayrhofen in Absprache mit den Trainern noch besprochen aber große Veränderungen sind nicht angedacht.“

Veranstaltungen ihres Vereins im Winter 2018/19?

Erich Trinkl: „Wir hatten am letzten November Wochenende uns 8. SVG Intersport Bründl Nachwuchsturnier und hatten mehr als 60 Mannschaften aus ganz Tirol zu Gast.

Auch hier darf ich mich bei der gesamten Nachwuchsabteilung bedanken – die haben dies wieder sensationell gut abgehalten und das wichtigste – keines der Kinder hat sich gröber verletzt und alles gut über die Bühne gegangen! Danke auch an die vielen fleißigen Händen welche dieses Turnier wieder zu einem Fest gemacht haben!! DANKE! Die SVG Mayrhofen wir noch an Hallenturnieren teilnehmen aber große Aktivitäten sind aktuell nicht geplant.

In den kommenden Vorstandssitzungen werden die Weichen – sowohl sportlich als auch personell für die Zukunft der SVG Mayrhofen angesprochen und hoffentlich auf Schiene gebracht. Das ganze Leben ist voller Veränderungen und diese machen auch vor einem Verein nicht halt!“

Persönliche Anliegen?

Erich Trinkl: „Weiter so ein tolles Team im Verein um mich zu haben um im Sinne der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen die Basis zum Fußballspielen zu sichern. Die Leistungen der Trainer, Spieler und Funktionäre sollten mehr geschätzt werden und nicht nur wenn es gut läuft! Dann wünscht man sich natürlich Gesundheit und keine Verletzungen für alle Beteiligten und das alle immer gut nach Hause kommen!“

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