Niko Praschberger und Thomas Schnellrieder analysieren den Thriller zwischen Walchsee gegen Angerberg

Unglaubliches Duell in der 20. Runde der Landesliga Ost zwischen dem SV Walchsee und dem SV Angerberg. Es ging um drei extrem wichtige Punkte im direkten Duell im Kampf gegen den Abstieg. Walchsee zeigt tolle Moral. Angerberg hadert mit dem Schiedsrichter und am Ende gewinnt Walchsee mit 5:3. Walchsee verschafft sich damit etwas Luft zur Abstiegszone, der Puffer für Angerberg nach unten bleibt bei drei Zählern, da auch Hippach in Kramsach 2:4 verliert. Auch Kufstein II verliert in Brixen – damit weiter sechs Punkte Rückstand von Kufstein II auf den rettenden Platz sechs Runden vor Schluss.

 

Unglaubliche Moral von Walchsee

Niko Praschberger, Trainer SV Walchsee: „Abstiegskampf Deluxe würde ich das Ganze nennen. Wie schon letzte Woche haben wir den Beginn komplett verschlafen. Obwohl wir von den Stärken der Angerberg genau Bescheid wussten und dies explizit angesprochen haben – lagen wir durch zwei individuelle Fehler schnell mit 0:2 hinten. Zweimal war Christoph Gschösser im 1:1 Duell Sieger und versetzte uns so einen herben Dämpfer.

Gleich anschließend verletzte sich auch noch unser Jungspund Flo Deitmar so schwer, dass wir wechseln mussten – der nächste Youngster Emre Yücel kam ins Spiel und brachte sofort frischen Wind in die Partie und hauchte mit seiner jugendlichen Unbekümmertheit unserem Spiel wieder Leben ein. Und zack – nur noch 1:2 – Florian Schwaiger - er war auch erstmals in diese Saison im Einsatz - nagelte einen Weitschuss unter den Torbalken.

Nach der Halbzeitpause war unser Bestreben ganz klar auf den zu dieser Zeit verdienten Ausgleich gerichtet, jedoch patzten wir in unserer Hintermannschaft erneut und somit stellten die Angerberger den erneuten Vorsprung durch Christoph Gschösser wieder her. Ich glaube viele Teams hätte sich bei so einem Spielverlauf wohl schon mit einem gebrauchten Tag abgefunden. Aber die Moral, die momentan in meiner Mannschaft steckt, ist derzeit einfach unser Trumpf.

Wir stellten etwas um und spielten weiter mutig nach vorne, um doch noch vielleicht Punkte mitzunehmen. Dann ging es Schlag auf Schlag - zuerst konnte Flo Widmann einen Harmanci-Freistoß zum 2:3 über die Linie drücken. Anschließend sah der Angerberg Keeper Törggler nach Schiri-Beleidigung direkt die rote Karte - ein Feldspieler musste in die Kiste. Und wieder kurz darauf vollendete Michael Schönauer einen schönen Spielzug zum umjubelten Ausgleich.

Fünfzehn standen noch auf der Anzeigetafel zu spielen und es entwickelte sich mit jeder Minute ein totaler Fight – wer wohl das nächste Tor erzielen kann. Angerberg vernebelte eine Tausenderchance und fast im Gegenzug schlenzte unser Kapitän Matthias Kapfinger den Ball in die Maschen. 4:3! Das 5:3 abermals durch den starken Widmann war dann noch das I-Tüptelchen in einer heißen Partie. Die drei Punkte waren enorm wichtig in diesem verrückten Landesliga-Spiel – Abstiegskampf pur und jetzt heißt es die kommenden sechs Spiele weiter Gas geben um unser großes Ziel „Nichtabstieg“ zu erreichen! Pauschallob für die Moral der Mannschaft“

Beste Spieler SV Walchsee: Florian Widmann (MF), Emre Yücel (ST)

Schiedsrichter hat die Partie gekippt

Thomas Schnellrieder, SV Angerberg: „Ein weiteres Sechs-Punkte-Spiel stand für den SVA am Programm. Diesmal musste man auswärts beim Tabellennachbarn Walchsee antreten. Auf dem kleinen Trainingsplatz entwickelte sich das erwartete intensive Spiel. Doch unsere Mannschaft setzte die Vorgaben vonTrainer Thomas Handle perfekt um und führte nach achtzehn Minuten bereits mit 2:0. Im Anschluss an schöne Spielzüge war Christoph Gschösser zweimal zur Stelle und brachte den SVA in Front. Das Team hatte alles im Griff, musste aber kurz vor der Pause aus einem unhaltbaren Weitschuss den Anschlusstreffer zum 1:2 hinnehmen. Auch im Abschnitt zwei war Angerberg der Chef am Platz. In der 53.Minute erhöhte abermals Christoph Gschösser mit seinem dritten Treffer an diesen Abend zum 1:3.

Die Vorentscheidung in diesem Spiel – doch leider falsch gedacht. In der 66. Minute griff nämlich Schiedsrichter Hakan Dogan, der auch – aus meiner Sicht - in der ersten Halbzeit auf beiden Seiten einige zweifelhafte Entscheidungen traf, entscheidend in die Partie ein. Bei einem Angriff der Hausherren übersah er zunächst eine klare Abseitsstellung und im Anschluss ein Tormannfoul. Der aus dieser Situation resultierende Anschlusstreffer behielt seine Anerkennung. Auf Reklamation von Torhüter Julian Torggler erhielt dieser zu allem Überdruss die rote Karte. Da sich Ersatztorhüter Muhamad Korkmaz beim Reserve-Spiel verletzte, musste mit Simon Osl ein Feldspieler ins Tor. Die neue Situation nutzte der SV Walchsee perfekt aus. In Unterzahl bekam man zuerst den Ausgleich zum 3:3. Doch auch mit einem Mann weniger war Angerberg ebenbürtig und hatte in der 85. Minute sogar die neuerliche Führung am Fuß. Doch Florian Hawel brachte den Ball nicht im Tor unter. Und mehr oder weniger im Gegenzug ging Walchsee in der 82. Minute mit 4:3 in Führung. Nun warf der SVA alles nach vorne, doch leider vergeblich. In der 94. Minute erhöhten die Hausherren noch auf 5:3. Somit war die Niederlage besiegelt. Trainer Thomas Handle war dennoch mit der Leistung der Mannschaft sehr zufrieden, haderte jedoch zur Recht mit den Schiedsrichterentscheidungen. Diesmal kann man wirklich behaupten, dass der Schiedsrichter die Partie gekippt hat. Mit dieser Niederlage zieht der SV Walchsee am SVA vorbei. Man bleibt im Tabellenkeller hängen. Kommendes Wochenende gastiert zudem noch der Tabellenführer SVG Mayrhofen im Sportzentrum – die Trauben werden sehr hoch hängen!“

 

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