Eurasya würde sich auch über österreichische Spieler freuen

Nachdem man die letzten drei Spielzeiten allesamt als 3. beendet hatte, wollte man im Sommer 2020 einen neuen Versuch in Richtung Aufstieg in die Oberliga starten. Es ist daher nicht überraschend, dass man bei Eurasya mit dem aktuellen Tabellenplatz nicht vollends zufrieden ist. Mit 14 Punkten und Platz 6 liegt der Verein doch unter den Erwartungen.

 

„Wir konnten in Spielen wie gegen Gartenstadt und SKV Syrien Union Wien unsere Überlegenheit nicht in Punkte ummünzen.“ erinnert sich Trainer Mustafa Perier an diese beiden unnötigen Niederlagen. Der Aufstieg in die Oberliga sei zwar ein Ziel des Vereins, ein Verbleib in der 1. Klasse hingegen sei aber kein Beinbruch. Der Verein wolle in erster Linie einen sozialen und gesellschaftlichen Beitrag zur erfolgreichen Integration von jungen Migranten leisten. "Wir bieten jungen Menschen, die einen Sprachkurs besuchen die Möglichkeit, sich sportlich zu betätigen. Dabei ist die Herkunft nicht von von zentraler Bedeutung. Wir hatten bereits Spieler aus so ziemlich allen Ländern der Welt in unseren Reihen." erklärt Trainer Perier die Vereinsphilosophie. Perier, dem das Zusammenwirken der Menschen unterschiedlicher Herkunft ein zentrales Anliegen ist, sieht hier noch viel Verbesserungspotential. "Wir erkennen, dass gerade im Amateurfußball die Nationen eher untereinander bleiben und eine Durchmischung eher selten der Fall ist. Das führt dann eher dazu, dass die Vorbehalte verschärft werden, anstatt sie auszuräumen." Perier habe schon so gut wie jede Nation in seiner Mannschaft vertreten gehabt, nur eine fehle da noch. "Wir hatten groteskerweise noch nie einen Österreicher in unseren Reihen. Das finde ich eigentlich extrem schade. Ich würde mich riesig freuen, wenn sich das demnächst ändern würde."

Mannschaft auf den Sommer vorbereiten

Die Mannschaft werde im Winter punktuell verstärkt. "Wir stehen mit ein paar Spielern in guten Gesprächen, können aber noch keine Namen nennen, da noch nichts fixiert ist." Eine spezielle Zielsetzung für das Frühjahr gäbe es nicht. "Wir haben keine bestimmten Ziele für das Frühjahr, weil ich denke, dass es kein Frühjahr geben wird." Aufgrund der Corona-Pandemie glaubt Perier nicht,, dass es vor April los gehen werde. "Wenn alles gut verläuft, können wir gerade mal die Hinrunde fertig spielen, damit die Meisterschaft gewertet werden kann." Er möchte daher die Zeit im Frühjahr nutzen, um eine schlagkräftige Truppe für den Sommer zu formieren. Der Verein möchte dann in der Saison 2021/22 erneut einen Angriff auf die "Mission Meitsertitel" starten und in die Oberliga aufsteigen, dort sei aber das Ende der Fahnenstange erreicht. "Wir können mit unseren Strukturen in der Oberliga sicherlich mithalten, mehr ist aber nicht möglich. Wenn ich sehe, wieviel Geld auch schon zum Teil in der 1. Klasse für Ablösen bezahlt wird, ist das furchterregend. Da wollen und können wir nicht mitziehen." 

Ambivalenter Zugang zu Corona-Maßnahmen

Die Unterbrechung der Meisterschaft im Herbst sei jedenfalls richtig gewesen. "Ich habe in meiner Familie selbst Risikopatienten und ich verstehe, dass man alles unternehmen muss, um die Gesundheit der Menschen zu schützen." Er verstehe jedoch nicht, dass die Maßnahmen nicht für alle Bereiche gelten. "Es kann mir niemand erklären, dass beim Fußballspielen ein höheres Infektionsrisiko besteht, als beim Eislaufen oder Ski fahren, da fühlt man sich als Fußballer oder Fußballtrainer natürlich benachteiligt." 

 

Alexander Kögler

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