FC Sans Papier: Mit großen Schritten in Richtung 1. Klasse

Der FC Sans Papier - Die Bunten zählt mittlerweile seit eingen Jahren zu einem fixen Bestandteil der 2. Klasse. Es ist daher nicht verwunderlich, dass der Aufstieg in die 1. Klasse das erklärte große Ziel des Vereins ist. Dieser hätte eigentlich schon in der Vorsaison gelingen können, doch leider machte der Corona bedingte Abbruch dem Vorhaben von Sans Papier einen Strich durch die Rechnung. Nach der Hinrunde der neuen Saison liegt der Verein nun auf dem aussichtsreichen 2. Tabellenplatz, drei Punkte hinter dem Tabellenführer Eintracht Wien. Wie die Hinrunde analysiert wird, welche Ziele man sich für das Frühjahr und darüber hinaus setzt und was den Verein abseits des Platzes auszeichnet, darüber sprach ich mit Vorstandsmitglied Mag. Simone Prenner.

 "Wir konnten im Herbst 8 von 9 Spielen gewinnen, lediglich gegen Tabellenführer Eintracht Wien mussten wir uns knapp 0:1 geschlagen geben. Wir sind daher mit der Hinrunde sehr zufrieden." analysiert Prenner die Hinrunde. Man befinde sich mit dem Tabellenführer auf Augenhöhe, der Meistertitel sei absolut greifbar und weiterhin das große Ziel des Vereins. "Wir spielen ja in der Rückrunde nochmals gegeneinander, mit einem Sieg können wir punktemäßig gleichziehen, es ist daher noch lange nichts entschieden." gibt sich Prenner, die starke Frau im Verein, kämpferisch. 

Mittelfristiges Ziel Oberliga

Der sehr realistische Aufstieg in die 1. Klasse soll nicht das Ende der Fahnenstange sein. "Auch wenn das aus finanzieller Sicht ein schwieriges Unterfangen ist, haben wir das Ziel, mittelfristig in die Oberliga aufzusteigen."  Man sei sich zwar bewusst, dass das noch ein weiter Weg sei, mit dem großartigen Ehrgeiz der Mannschaft und des Trainers sei das aber durchaus möglich. Klassische Transfers, für die Ablösezahlungen getätigt werden, gebe es beim FC Sans Papier keine. "Unsere Spieler kommen ausschließlich über Mundpropaganda und Bekanntschaften einzelner Spieler zu uns." erläutert Prenner die Transferstrategie.

Großes soziales Engangement abseits des Platzes

Die Spieler seien alle hochmotiviert und wollen jedes Spiel gewinnen, der sportliche Erfolg sei aber längst nicht alles, was den Verein ausmache. "Wir setzen uns gegen Rassismus, gegen die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe oder ihrer Religion ein. Der Breitensport Fußball ermöglicht es uns, mit diesen wichtigen Themen ein großes, öffentliches Publikum zu erreichen. Darüber hinaus fördert die Ausübung eines Mannschaftssports wie Fußball natürlich den Zusammenhalt und die Integration in die Gesellschaft." Gerade für junge Asylwerber, die zum Nichts-Tun verdammt seien, habe die Ausübung eines Mannschaftssports einen ganz besonderen Stellenwert, so die studierte Soziologin.

Corona-Pause wird sich bemerkbar machen

Auch wenn die Maßnahmen der Bundesregierung schmerzhaft seien, habe und werde man sich an alle Vorgaben halten. "Natürlich ist die aktuelle Situation extrem demotivierend für die Spieler, wobei wir noch das große Glück in der 2. Klasse hatten, dass wir die Hinrunde fertig spielen durften. Eigentlich hatten wir für den Winter ein Hallentraining vorgesehen, das natürlich nicht stattfinden kann." Die körperlichen Auswirkungen der Zwanagspause werde man - wie schon nach dem 1. Lockdown - spüren und sehen. " Wenn man gewohnt ist, regelmäßig Sport zu betreiben und das dann von heute auf morgen wegfällt, dann reagiert der Körper natürlich.". Indes versuche der Trainer alles, um die Spieler aktuell bei Laune zu halten. "Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. Der Trainer versucht auf digitalem Wege die Spieler zu erreichen und zu Kräftigungsübungen zu Hause zu ermuntern." Das Mannschaftstraining am Sportplatz könne das aber natürlich keinesfalls ersetzen. 

 

Alexander Kögler

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