Markus Hafner zur Nachwuchsarbeit bei Viktoria Wien

altDer SC Wiener Viktoria Sun Company ist unterwegs Richtung Stadtliga. Nicht zuletzt hat Toni Polster für große positive Dynamik gesorgt und bei den Spielen der Kampfmannschaft ist so etwas wie Fußballstimmung am Sportplatz der Wiener Viktoria zu bemerken. Unterhaus.at hat interessiert wie die Viktoria in der Nachwuchsarbeit aufgestellt ist und hat dazu den Trainer der U13, Markus Hafner, um ein Interview gebeten.

Bei Viktoria ist jeder Nachwuchskicker willkommen

Es ist nicht einfach Kinder und Jugendliche von den medialen Unterhaltungsmöglichkeiten wegzulocken und zum Fußballspiel zu bringen. Bei der Wiener Viktoria steht nicht der Leistungsgedanke oder die Spekulation im Vordergrund junge Spieler für die Kampfmannschaft aufzubauen. Markus Hafner: „Grundsätzlich möchte der SC Wiener Viktoria Sun Company allen Kindern die Möglichkeit geben Fußball zu spielen. Fußball ist ein Breitensport – bei uns wird niemand heimgeschickt weil zu wenig Talent vorhanden ist oder aus irgendwelchen anderen Gründen. Ziel ist es den Kindern den Spaß an körperlicher Betätigung bzw. Sport zu vermitteln. Der Großteil unserer Nachwuchstrainer hat schon eine recht gute Ausbildung. Viele beginnen ja auch bei mir in der U13 und da ist es natürlich notwendig professionell die technische Grundschule vermitteln zu können. Der Zulauf ist erfreulicherweise enorm – derzeit spielen 30 junge Kicker in der U13 bei der Viktoria Fußball."

Toni Polster kennen nur die Eltern

Jetzt könnte man natürlich meinen, dass Toni Polster der große Magnet ist, der die Kinder zu Viktoria bringt. Dabei darf man aber nicht den Generationswechsel vergessen. Freundschaften oder Toni Polster, warum spielen die Kinder bei der Viktoria ? Markus Hafner: „Da sind sicher beide Faktoren ausschlaggebend – die Kinder haben ja Toni Polster nicht mehr aktiv erlebt – die Eltern sind natürlich zu Recht der Meinung, dass wenn sich ein Toni Polster für einen Verein derart engagiert der Verein selbst auch ziemlich gut sein muss. Viele neue junge Kicker finden aber auch durch deren Freunde und Gesprächen in der Schule zu uns. Im Vordergrund steht die Freude am Spiel selbst – ehrgeizige Ziele gibt es natürlich auch. Das hängt aber selbstverständlich mit der aktuellen Tabellensituation der einzelnen Mannschaften zusammen. Gewinnen wollen alle – das ist natürlich klar. Im Vordergrund steht aber schon der Spaß im Training. Indikator ob es Freude macht ist natürlich die Trainingsbeteiligung die sinkt wenn das Training nicht mehr so attraktiv abgehalten wird."

Schule und Fußball

Schule und Fußball – oder ganz allgemein Sport. Ein sehr vielschichtiges Thema. Für Markus Hafner stellt sich dieser Themenbereich folgendermaßen dar: „Wie haben Spieler mit unterschiedlichsten Charakteren in der Mannschaft, die unterschiedlichste Schulen besuchen. Es gibt schon relativ viel Nachmittagsunterricht bzw. Nachmittagsbetreuung – da kommen dann die Spieler direkt von der Schule zum Fußballplatz. Die Schule ist aber nicht generell ein Hemmnis für die fußballerische Weiterentwicklung der Kicker – das hängt sehr von den Spielern selbst ab wie Schule und Fußball in Einklang gebracht wird. Es kommt aber schon vor, dass die schulischen Leistungen durch die Fußballbegeisterung leidet. Wir kommunizieren das aber ganz klar, dass die Schule wichtiger ist als Fußball und sind auch laufend mit den Eltern in Kontakt. Mir ist lieber es kommen Spieler einmal nicht zum Training weil gerade eine Schularbeit ansteht, also der Junge fehlt dann wochenlang weil ein schulischer Rückstand aufgeholt werden muss. Bei uns haben etwa 80% der Spieler Migrationshintergrund und da sind die schulischen Probleme oft gravierender da ja die sprachliche Problematik sehr oft schulische Probleme hervorruft.

Kicker mit Migrationshintergrund

Mit einem Vorurteil räumt Markus Hafner auf – heimische Spieler sind nicht weniger motiviert oder talentiert als jene mit Migrationshintergrund. Ein Faktor ist aber auch bei Viktoria, dass im Laufe der fußballerischen Ausbildung Spieler mit Migrationshintergrund prozentuell zunehmen. Markus Hafner: „Interessanterweise gibt es in der U9 noch wesentlich mehr einheimische Spieler, warum der Anteil dann in weiterer Folge sinkt, lässt sich schwer sagen. Man kann aber keinesfalls behaupten, dass die einheimischen Spieler weniger motiviert oder talentiert sind."


unterhaus.at bedankt sich herzlich für das informative Gespräch.


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von Josef Krainer

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