"Hätte mir das vorher jemand gesagt, hätte ich das sofort unterschrieben!" - Slovan-Trainer Werner im Interview!

Auf die Frage ob man mit dem Gezeigten im Herbst zufrieden sein könne, lässt der Trainer des Wiener Stadtligisten SK Slovan HAC Trachten Witzky, Gerhard Werner, keine Zweifel aufkommen. "Das lässt sich relativ einfach beantworten. Vorne war richtig gut, hinten haben wir ein bisschen zu viel zugelassen." Dass das Gründe hat, ließ Werner aber gleich wissen. Welche das sind und weshalb der Verein im Vergleich zur Vorsaison gleich mehrere Schritte vorwärts gemacht hat, erfahrt ihr im Interview.

Ligaportal: Gerhard, wenn man eure Vorsaison, die dann abgebrochen wurde, anschaut, habt ihr eine unglaubliche Steigerung in eurem Spiel erfahren. Wie konnte das innerhalb von so kurzer Zeit geschehen?

Gerhard Werner: "Das lässt sich im Prinzip ganz einfach beantworten. Wir haben unsere Spielanlage wesentlich offensiver gestaltet. Mit 36 erzielten Toren haben wir nach Donaufeld die zweitmeisten der ganzen Liga. Verantwortlich dafür ist zum einen, dass Christian Steinbacher eine Art zweiten Frühling erlebt und mit 13 Treffern die Schützenliste anführt. Zum anderen haben aber auch die jungen Spieler sehr gut ins Gefüge der Mannschaft gefunden. Tayfun Braun oder Melih Kaya sind dafür gute Beispiele."

LP: Gleichzeitig habt ihr aber auch viele Gegentore erhalten.

GW: "Ja, 30 Gegentore sind mir natürlich selber zu viel. Das liegt aber an der zuvor bereits angesprochenen offensiveren Spielausrichtung. Zum anderen haben wir, obwohl mit erfahrenen Verteidigern ausgestattet, so manche Spiele in der Defensive nicht so gearbeitet wie gewünscht. Dafür waren wir im Tor über die gesamte Herbstsaison sehr gut - Aleksandar Randjelovic hat seine Sache richtig ordentlich gemacht. Das hatten wir schon länger nicht, dass aus der eigenen Jugend ein Torwart hochgezogen werden konnte."

LP: Wie hat die Mannschaft, die ja doch noch jung ist, auf diesen erfolgreichen Herbst reagiert?

GW: "Bis auf 1 oder 2 Spiele, hatte ich nie den Eindruck, dass die Jungs nicht hungrig gewesen wären. Überheblich waren sie überhaupt nie. Klar waren sie erfolgsverwöhnt, entsprechend unzufrieden, nachdem man im letzten Drittel dann Niederlagen kassierte. Da haben wir auf mancher Schlüsselposition nicht die entsprechende Leistung gebracht und dann kannst du schnell mal verlieren. Man muss aber auch anmerken, dass wir lediglich 3 Niederlagen zu verkraften hatten. Hätte mir das vor der Saison jemand gesagt, hätte ich das sofort unterschrieben."

LP: Wie hat die Mannschaft die Niederlagen verkraftet?

GW: "Natürlich waren sie unzufrieden. Die Jungs sind sehr kritikfähig, das zeichnet eine junge Mannschaft schon aus. Wir haben die Fehler analysiert und dann entsprechend gearbeitet. Hervorheben möchte ich aber auch unsere tolle Infrastruktur. Unser Spitzenmasseur Michael Pfeiffenberger der mit seinem enormen Fachwissen und seiner Arbeit als Konditionstrainer viel dazu beigetragen hat. Außerdem habe ich nun durch Co-Trainer Peter Seher entsprechende Unterstützung im Trainerteam. Moderne Ressourcen wie Chips am Körper haben uns außerdem die Leistung jedes einzelnen Spielers besser bewerten lassen."

LP: Sehen wir uns die kommenden Wochen und Monate an. Habt ihr trotz guter Herbstsaison Bedarf neue Spieler zu holen?

GW: "Wir haben im Sommer schon sehr darauf geachtet, dass wir die Breite im Kader vergrößern. Mit Sandro Lukic-Grancic und Oliver Ikic gute Spieler bekommen. Jetzt im Winter haben wir bisher nur Denis Lacic abgeben müssen. Wenn für ihn keinen adäquaten Ersatz gibt, ist es aber auch nicht tragisch. Wir wollen aber natürlich auch immer wieder Eigenbauspieler in die Mannschaft hochziehen."

LP: Wie sehen eure Ziele im Frühjahr aus?

GW: "Wir wollen eine gute Rolle spielen, ähnlich wie im Herbst. Wir müssen realistisch sein - das Führungsduo ist nicht mehr einzuholen aber ab Platz 3 oder 4 traue ich uns eigentlich alles zu."

LP: Wann startet ihr eure Vorbereitung?

GW: "Seit dieser Woche haben die Spieler ein Heimprogramm, mit dem sie sich fit halten sollen. Ab 17. Jänner beginnt die Vorbereitung auf dem Platz. Danach haben wir bei normalem Verlauf 2 Monate Zeit, wobei das letzte Match aus dem Herbst ja noch nachgeholt werden muss. Außerdem steht auch noch ein Toto-Cup-Spiel an. Wir gehen aber sehr optimistisch in dieses Frühjahr."

LP: Alles Gute für die kommenden Aufgaben und vielen Dank für das Gespräch!

GW: "Danke sehr! Gerne!"

 

MW

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