Das Fanbündnis "Unsere Kurve" hat die geplante Reform des Fußball-Europacups ab 2024 kritisiert und starke Anpassungen gefordert. "Wir sagen klar und deutlich: Die Reform darf nicht auf Kosten der nationalen Ligen gehen", schrieb das Bündnis am Donnerstag in einer Stellungnahme: "Ein integrer Wettbewerb – national und international – muss das gemeinsame Ziel sein." Deshalb forderten die Fans die Deutsche Fußball Liga (DFL), den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und die Klubvertreter zum Handeln auf.

Die Champions League soll ab 2024/25 reformiert werden

Dabei stellte "Unsere Kurve" drei konkrete Forderungen. Es dürfe durch die Reform keine zusätzlichen Spieltage in den Europapokal-Wettbewerben geben, dazu sollen Startplätze in der Champions League weiterhin "ausschließlich anhand der sportlichen Qualifikation in der Vorsaison" verteilt werden. Darüber hinaus verlangt das Bündnis eine gleichmäßigere Verteilung der Erlöse auf die drei Wettbewerbe sowie eine "sukzessive Anhebung" des Solidartopfs für nicht vertretene Klubs aus den nationalen Ligen.

Die Europäische Fußball-Union (UEFA) plant vor allem für die Champions League grundlegende Veränderungen ab der Saison 2024/25, sie will ihre Königsklasse angeblich von derzeit 32 auf 36 Teilnehmer aufstocken. Zudem soll der Wettbewerb künftig im sogenannten "Schweizer Modell" gespielt werden, wodurch die Mannschaften mindestens zehn statt bisher sechs Spiele in der Vorrunde absolvieren würden. Sollte ein Klub die Champions-League-Plätze in seiner nationalen Liga verpassen, wäre eine Teilnahme auch durch sportliche Erfolge der Vergangenheit möglich.

"Unsere Kurve" lehnt dies ab und erwartet, "dass alle Vertreter des deutschen Fußballs zum Wohl der nationalen Ligen und im Sinne der Integrität der Wettbewerbe handeln. Sie dürfen sich weder von der Profitgier einzelner Vereine oder Funktionäre, noch von Drohgebaren leiten lassen". Die "Drohkulisse einer Super-League" dürfe "nicht zu faulen Kompromissen führen".

Bereits am Mittwoch hatte Sig Zelt, Sprecher des Bündnisses ProFans, im Gespräch mit dem SID die geplante Reform der Champions League kategorisch abgelehnt und als "Zugeständnis an Investoren" bezeichnet.

 

SID