In nicht einmal zwei Monaten beginnt die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. Das rückt dieses Turnier in direkte Nähe zu Österreich und gibt damit vielen Fans die Chance, zu den Spielen der Österreichischen Fußball-Nationalmannschaft anzureisen.

Das Olympiastadion in Berlin ist Schauplatz von zwei österreichischen Gruppenspielen. Bild von Christian B. auf Pixabay

Lange Zeit galten die Euro und der österreichische Fußball nicht gerade als Freunde. Lange Jahre scheiterte Österreich bereits an der Qualifikation für das Turnier. Es sollte bis zum Jahr 2008 dauern, bis die rot-weiß-rote Mannschaft erstmals an einer Fußball-Europameisterschaft teilnehmen konnte.

2008 erstmals mit dabei

Doch dabei handelte es sich genaugenommen nicht um eine erfolgreiche Qualifikation, schließlich war Österreich 2008 gemeinsam mit der Schweiz Gastgeber und damit automatisch qualifiziert. Doch dieses Turnier dürfte den Anstoß für mehr Ehrgeiz gegeben haben, denn ab diesem Zeitpunkt lief es deutlich besser als zuvor.

2016 und 2021 war die Mannschaft mit dabei, wobei es 2021 erstmals gelang, die Gruppenphase der Fußball-Europameisterschaft erfolgreich zu überstehen und sich für die K.-o.-Phase zu qualifizieren. Dort brachte man den späteren Europameister Italien an den Rand einer Niederlage. Italien konnte sich erst in der Verlängerung knapp mit 2:1 durchsetzen, Österreich verabschiedete sich erhobenen Hauptes aus England.

Diesen Sommer geht es also auch darum, die hervorragenden Leistungen von London zu bestätigen. Die Aussichten dafür stehen durchaus gut, schließlich konnte Österreich in der Qualifikation überzeugen. Das ist auch der Verdienst des neuen Trainers, dessen Bestellung einer Sensation gleichkam.

Ralf Rangnick gilt als zentraler Faktor für den Erfolg

Als ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel die Bestellung von Ralf Rangnick bekanntgab, staunte die Öffentlichkeit. Dieser hatte zuvor immerhin Manchester United trainiert und galt als ausgewiesener Fachmann mit hoher Kompetenz. Rangnick gilt als Vater des Salzburger Fußballwunders, dessen Fähigkeiten einst den Siegeszug von Red Bull Salzburg ermöglicht hatten.

Seine Bestellung zum neuen Teamchef der Österreichischen Fußball-Nationalmannschaft eröffnete nicht nur für die Mannschaft, sondern auch für ihn neue Perspektiven. Die Euro 2024 lag dabei von Beginn an im Fokus seiner Überlegungen. Rangnick wollte nicht nur die Qualifikation erreichen, sondern beim Turnier in seiner Heimat auch von seinen Qualitäten überzeugen.

Dass diese dem Team neue Flügel verliehen haben, steht mittlerweile außer Frage. Rangnick schweißte die Spieler zu einer Einheit zusammen und ließ seither begeisternden Fußball spielen. Das sorgt nicht nur in Österreich, sondern auch im benachbarten Ausland für Erstaunen.

Längst fragen sich deutsche Medien, ob Österreich nicht das Zeug dazu hat, bei der Euro zum Überraschungsteam zu werden. Derer gab es in der Vergangenheit zahlreiche. Schließlich erlebten die Fans bereits Überraschungssieger, wie Dänemark oder Griechenland. Vor 20 Jahren führte ebenfalls ein deutscher Trainer die Griechen zum Titel, kein Wunder also, dass die Erwartungen der Fans in Österreich groß sind.

Die Gruppe D bringt schwere Gegner

Doch diese erhielten mit der Gruppenauslosung für Deutschland einen ersten Dämpfer. Österreich fand sich plötzlich in der schwersten Gruppe der Fußball-Europameisterschaft wieder. Dort warten neben Ex-Weltmeister Frankreich auch noch der Mitfavorit Niederlande und der gefährliche Außenseiter aus Polen.

Das wird die Aufgabe der Österreichischen Fußball-Nationalmannschaft deutlich erschweren. Doch schon die Qualifikation und die Vorbereitungsspiele haben gezeigt, dass Österreich derzeit in der Lage ist, auch gegen übermächtige Gegner zu bestehen und diese zu bezwingen. Vor allem Trainer Ralf Rangnick brennt darauf, in seiner Heimat Großes zu erreichen. Was möglich ist, wird sich bereits beim ersten Spiel, am 17. Juni, in Düsseldorf, gegen Frankreich erweisen.

Die Experten sehen zwar die Außenseiterchancen, geben sich vorerst aber skeptisch. So sprechen die Buchmacher Österreich derzeit nur Chancen auf Platz 3 in der Gruppe D zu. Damit müsste das Team unter den vier besten Gruppendritten landen, sonst wäre vorzeitig ausgeschieden. Doch diese Spannung beflügelt nicht nur die Fans, sondern auch die Online-Casinos, die zumeist auch Sportwetten im Programm haben.

Deren Umsätze steigen mit dem Näherkommen der Euro 2024 sprunghaft an, das hat auch mit dem gestiegenen Interesse zu tun. Die Anbieter werben derzeit mit besonders attraktiven Konditionen und zahlreichen Boni, um neue Kunden für sich zu begeistern. Sie zu beanspruchen hilft den Spielern, die Spiele kennenzulernen, ohne zu viel eigenes Geld dafür einzusetzen. Kein Wunder also, dass Bonusangebote besonders beliebt sind, um Casino-Spiele zu testen oder um erste Sportwetten zu platzieren.    

Dort haben die Gruppengegner aus Frankreich und den Niederlanden derzeit die besten Quoten, um im Turnier weit zu kommen. Der Vize-Weltmeister gilt neben England als Topfavorit, die Niederlande gehören zum erweiterten Favoritenkreis.

Wird David Alaba rechtzeitig fit?

Ob es Österreich gelingt, die Gruppenphase zu überstehen, könnte auch von einem besonderen Knie abhängen. Teamkapitän David Alaba hat sich bei seinem Klub Real Madrid so schwer am Kreuzband verletzt, dass er seit Monaten nicht mehr einsatzbereit ist. Sein Antreten bei der Euro 2024 ist aktuell noch immer fraglich.

Doch auch ohne ihn spielte das Team bisher eine ausgezeichnete Vorbereitung. Die Siege über Deutschland und die Türkei erregten viel Aufsehen und demonstrierten, dass Ralf Rangnick mit der Situation ohne Alaba umgehen kann.

Angesichts der Erfahrung zahlreicher Stützen im Team sollte Österreich ausreichend spielerische Klasse aufweisen, um die K.-o.-Phase in Deutschland zu erreichen. Immerhin spielen im Team Fußballer aus den besten Ligen Europas und zählen dort zu den Stützen ihrer jeweiligen Vereine.

Der vorzeitige Abgang von Erfolgstrainer Ralf Rangnick scheint vorerst vom Tisch zu sein. Er hat die Avancen des FC Bayern München, die zuletzt immer wieder in den Medien kolportiert wurden, von sich gewiesen und betont, dass er seine Zukunft in Österreich sieht. Ein gutes Abschneiden in Deutschland wäre eine Krönung seiner noch kurzen Ära und würde die Rufe nach einer langfristigen Verlängerung seines Vertrags lauter werden lassen.