Der langjährige Manager und Geschäftsführer des Bundesligisten Bayer Leverkusen, Reiner Calmund, ist skeptisch, ob der Profifußball tatsächlich die Lehren aus der Coronakrise ziehen wird. "In der derzeitigen Notsituation werden die Vereinsvertreter und Spieler natürlich nachdenklich. Aber man muss realistisch bleiben. Wenn irgendwann Normalität einkehrt, werden die guten Vorsätze vermutlich wieder über den Haufen geworfen. Dann gilt wieder: höher, schneller, weiter", betonte der 71-Jährige im Interview mit der Funke Mediengruppe.

Skepsis über "gute Vorsätze" im Fußball: Reiner Calmund

Calmund kann sich an die Pleite des Medienmoguls Leo Kirch im Jahr 2002 erinnern, als der gesamten Bundesliga die TV-Einnahmen wegzubrechen drohten. "Rein wirtschaftlich war der drohende Wegfall der gesamten TV-Einnahmen durch die Kirch-Insolvenz damals ein größeres Problem für die Bundesliga, als es die aktuelle Situation ist", äußerte Calmund: "Kurz vor dem Bundesliga-Start 2002/03 wurde die Krise durch eine optimale Kooperation der Liga, TV-Sender und Vertreter der Bundesregierung gelöst."

 

SID