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Herr Spiegel, Blau-Weiß überwintert als Dritter. Wie bewerten Sie die
Herbstsaison?
Man kann überall schauen, in jeder Liga, in der ganzen Welt:
Absteiger steigen sehr selten direkt wieder auf, einige sogar direkt noch einmal
ab. Faktum ist: Als ich gekommen bin, war der körperlichen Zustand, aber auch
der mentale Zustand der Mannschaf, logischerweise nach dem Abstieg, nicht gut.
Dann kam ich als neuer Trainer, ein neues System, sechs neue Spieler, das war
nicht so einfach, wie sich das viele erhofft haben. Aber es ist nicht so, dass
der Spiegel kommt, mit den Fingern schnippt, und plötzlich geht alles. Ich bin
auch kein Zauberer…
Wo sehen Sie die größten Probleme und wo die Stärken
in Ihrem Team und warum?
Wir sind eine spielstarke Mannschaft, ich liebe den
Offensivfußball. Wir haben uns viele Chancen erarbeitet, aber auch viele Chancen
vernebelt, wie gegen Donau. Das waren nicht Halbchancen, das waren Sitzer. Sonst
hätten wir noch weiter vorne sein können. Alleine in den zwei Spielen in
Vöcklamarkt und Mondsee haben wir acht Tore bekommen, aber insgesamt nur 20 –
sonst wäre die Defensivbilanz auch in Ordnung. Wir sind im Offensivspiel stark,
aber in der Chancenverwertung schwach. Aber ich bin nicht unzufrieden, es gab
spielerische Fortschritte.
Wie sieht die Zielsetzung für das Frühjahr
aus?
Mit einem guten Frühjahr ist es absolut noch möglich, die sechs Punkt
aufzuholen. Ich habe jetzt die Zeit und die Möglichkeit, mit der Mannschaft eine
komplette Vorbereitung zu machen. Wir werden gute Bedingungen haben auf der
Gugl, da brauchen wir auch kein Trainingslager.
Welche Kaderbewegungen
wird es in Ihrem Verein geben?
Eschlböck ist schon weg, Colic habe ich aus
disziplinären Gründen rasiert. Der eine oder andere ist unzufrieden, wird wohl
auch gehen. Im Gegenzug werden zwei oder drei Spieler dazukommen, aber der Kader
wird klein bleiben. Wir haben nur junge Spieler in der Hinterhand, aber von
denen bin ich überzeugt, dass sie sich durchsetzen werden.
Wer war für
Sie der überragende Spieler der Radio OÖ-Liga im Herbst und warum?
Wenn man
bedenkt, dass Micheldorf insgesamt 25 Tore geschossen hat, und Roidinger alleine
davon 14, braucht man gar nicht lange zu überlegen, wer der überragende Spieler
war.
Wer wird Meister und warum? Und wer steigt ab?
Wenn ich nicht
Blau-Weiß sage, dann bin ich natürlich Fehl am Platz. Was den Abstieg betrifft,
werde ich mich hüten, mich da festzulegen, aus Gründen der Fairness und der
Kollegialität. Ich weiß, wie schwer es einige Vereine haben. Es gibt aber einige
Mannschaften, die da hinten mehr wegen Pech stehen. So bin ich überzeugt, dass
Weißkirchen nicht absteigen wird.
Die EM im eigenen Land steht an: Wer
wird Europameister? Was ist für Österreich möglich?
Es wird Überraschungen
geben, ich denke da zum Beispiel an Rumänen. Die werden von allen unterschätzt,
aber dort geht wirklich etwas weiter. Für Österreicher wird womöglich nicht viel
drin sein, da kann man noch so ein großer Patriot sein. Aber dennoch, das hat
man auch beim England-Spiel gesehen: Mit dem 12. Mann im Rücken können auch wir
für Überraschungen gut sein. Wie es bei Deutschland war: Da schießt der Lahm im
ersten Spiel ein Zufallstor und schon geht’s dahin. Die sind nur von den
Zuschauern ins Halbfinale getragen worden. Ich bin auch für uns optimistisch –
denn schlechter kann es nicht mehr werden.
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Ich finde, dass es super gemacht worden ist. Das ist echt ein Traum. Es
besteht aber die Gefahr, dass sich die Spieler durch die Medienpräsenz nun schon
besser vorkommen, als sie sind. Aber dafür könnt ihr ja nichts…