Nun ist es legitim, dass Fußballern auch eine dementsprechende Entschädigung zusteht. Dennoch ist es für viele Fußballlaien wie -experten im Vergleich zum Profibereich noch unverständlicher, welche Summen Amateurkicker regelmäßig einstreifen. Was ihr gutes Recht ist, immerhin ist niemand seines Geldes Feind. Warum aber zahlen die Klubs so viel? Weil sie es können (was nicht immer der Realität entspricht). Weil sie konkurrenzfähig bleiben wollen. Schlicht und einfach aber auch, weil sie Teil dieses Systems sind, dem sie sich unterworfen haben. Der erste, der einspart, wird sportlich untergehen. Zumal es immer wieder vereinzelte Klubs gibt, die mit exorbitanten Gagen das Gehaltsgefüge sprengen und die Preise nach oben treiben. Den Spielern kann´s recht sein, wenn sich ihre „Bewerber“ gegenseitig überbieten wollen. Die Frage ist: Hält das System auch der größten Kollapsgefährdung statt? Die Wirtschaftskrise wird vor dem Amateurfußball nicht Halt machen, wenn Sponsoren plötzlich gezwungen sind, ihre Beiträge drastisch zu kürzen.
Womit abseits vom sportlichen Überlebenskampf, den Traun und Rohrbach im OÖ-Liga-Kellerduell mit einem 1:1 eröffneten, die finanzielle Schmerzgrenze zwangsläufig weiter nach unten verschoben wird. Und die Personalkosten verschlingen nun einmal den Bärenanteil des Budgets. In der OÖ-Liga – so meinen Regionalliga-Funktionäre – zu viel. Die Dosis macht das Gift. Weshalb diese Funktionäre auch nicht verstehen können, wieso sich Vöcklamarkt, Gmunden, Sattledt, etc. allesamt aus finanziellen Gründen gegen einen Aufstieg in die Regionalliga aussprechen, wenn sich die Spielergagen doch auf demselben Niveau bewegen. Bezeichnend ist übrigens auch der Beleg dafür, wie sich die Zeiten geändert haben. Als sich der FC Wels 2007 mit ausgezeichneten Chancen auf den Regionalliga-Titel durch die Nichtbeantragung der Bundesliga-Lizenz aus wirtschaftlichen Gründen bewusst und freiwillig aus dem Aufstiegsrennen genommen hatte, wurde der Messestadt-Klub vielerorts kopfschüttelnd zur Rede gestellt. Zwei Jahre später wissen die OÖ-Ligisten bei ihrem Sturm gegen den vom Verband vorgeschriebenen Zwangsaufstieg jedoch eine breite Front hinter sich . . .
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