Man nehme das Beispiel Ried: Wie wäre es ohne diesem internen Zusammenhalt möglich, mit einem Mini-Budget Salzburg zu ärgern oder Rapid wie beim Aufstieg ins Cup-Viertelfinale vorzuführen? Der letzte Skandal beim Bundesligisten liegt Jahre zurück. Das Wort Liquiditätsproblem, das sich beispielsweise um Möchtegern-Großklubs aus der Wörthersee-Gegend wie ein Lindwurm rankt, kennen die Rieder selbst in Minimundus-Ausmaßen nur aus dem Fremdwörterbuch. Und eher verschwindet ein Innviertler Knödel von der Speisekarte als ein etablierter Kicker in einer Nacht- und Nebel-Aktion aus eigenen Stücken von der Kaderliste der Gludovatz-Elf. Warum? Weil man eben in puncto Charakter auf die richtigen Spieler gesetzt hat.
Etwas, das Mondsee laut der Meinung eines eigenen
Funktionärs offenbar in der Vergangenheit zumindest einmal nicht gemacht hat.
Als man mit Zarko Cavic jenen Stürmer holte, der in der letzten Saison seine
starken Leistungen zwar noch mit sechs Toren gekrönt, dann aber obwohl er der
Ledl-Elf für eine weitere Saison zugesagt hatte, plötzlich lieber das
Gmunden-Dress vorzog. In dem er derzeit dem Attribut Knipser nur gerecht wird,
wenn er den Lichtschalter betätigt. Nach dem 5:1 zwischen seinem Neo- und Ex-Klub
hält Cavic weiter bei zwei Saisontörchen. Und hatte sich schon vorab den Ärger von ganz Mondsee zugezogen. Sein
Wechsel sei eine unfeine und eigentlich traurige Sache gewesen, die
Abwerbungsmethoden der Gmundner ebenso, reklamiert der OÖ-Ligist. Der als gebranntes
Kind am besten weiß, dass man nach der Wahl (der Spieler) oft die Qual hat.
Allein, weil vor allem im Amateurbereich, wo hieb- und stichfeste
Spielerverträge die Ausnahme sind und das Paragraphenwerk solche „fliegende
Wechsel“ sehr einfach toleriert, eines besonders zählt – der Charakter . . .
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