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Die Zunge ist ein kleines Glied und kann sich
doch großer Dinge rühmen. Steht zumindest im Jakobusbrief. Trifft aber dennoch
nicht auf alle zu. Schon gar nicht auf Petar Skuletic. Dem die einfachsten
Benimmregeln auf dem Fußballplatz auf jeden Fall geläufiger sein sollten als
das neue Testament. Vor allem, wenn man als 19-Jähriger für positive
Schlagzeilen sorgen will. Als Profi ein Vorbild sein sollte. Und sein erstes
Pflichtspiel für seinen neuen Klub von Anfang bestreitet. Auch wenn es „nur“
bei den LASK/Amateuren in der Radio OÖ-Liga ist und er nicht an der Seite der
schwarz-weißen Tormaschinen Mayrleb, Wallner & Prager einläuft. Was
natürlich auch einen Grund hat. Und angesichts seiner roten Karte beim 1:2 in
Gmunden keinen uninteressanten.
Dass der Serbe über Potenzial verfügt, hat er
in mehreren Testspielen wenn auch nur kurz angedeutet. Dass es ihm gleichzeitig
(noch) an einer professionellen Einstellung mangelt, jedoch eindrucksvoll
unterstrichen. Bei seiner Ankunft in Linz erinnerte die Fitness des bulligen,
groß gewachsenen Stürmers an die eines deutschen Urlaubers, der gerade von
Mallorca zurückgekehrt ist. Der Grund, warum Skuletic nicht gleich der
erwartete Ballermann war? Er hatte ein ganzes Monat vor seinem Transfer nach Österreich
nicht trainiert, sich den Musen des Lebens hingegeben. Kann so etwas
tolerierbar sein? Für LASK-Cheftrainer Hamann jedenfalls schon, der seinem
Nachwuchs-Torero ein eigenes Fitnessprogramm basteln ließ und ihn behutsam
aufbaute.
Weshalb es der Deutsche wohl kaum witzig
gefunden hat, dass Skuletic ob seiner lockeren Zunge beim OÖ-Liga-Auftakt noch
vor dem Pausenpfiff unrühmlich ausgeschlossen wurde. Nachdem er den Schiedsrichter
beleidigt hatte. Ein Empfehlungsschreiben für höhere Ehren sieht wohl anders
aus. Überzeigender war da schon Weißkirchen beim 3:0-Sieg bei Donau Linz. „Wir
haben alles perfekt umgesetzt, haben wirklich gut gespielt“, jubelte Trainer
Bohensky. Aber Achtung: Eigenlob gehört sich nicht. Steht zumindest im
Jakobusbrief. Anders als bei Skuletic bleibt dieser kleine (verzeihbare)
Abrutscher auf den Irrweg der christlichen Lehre vom Fußballgott aber sicher
unbestraft. Vom Schiedsrichter sowieso.