Im Duell der beiden Tabellennachbarn der Sky Go Erste Liga, dem Floridsdorfer AC und dem FC Lustenau gab es in 90 Minuten nur wenige hundertprozentige Chancen und noch weniger Tore. Eines um genau zu sein. Dieses erzielten die Gäste aus Oberösterreich. Damit gelang Lustenau nicht nur der Auswärtserfolg, sondern man tauschte zudem mit den Wienern die Tabellenplätze.

Gerade einmal zwei Punkte trennten die beiden Teams vor Beginn dieses Spiels, alles andere als ein Spiel auf Augenhöhe wäre daher eine Überraschung gewesen. Doch ballesterische Höhepunkte hatte die Begegnung nur selten zu bieten. Vor allem in der Anfangsphase lief bei den beiden Mannschaften nur wenig zusammen, Fehlpässe standen an der Tagesordnung. Ein Mittelfeldgeplänkel zeichnete sich ab. Nach zehn Minuten dann die erste große Chance für die Gäste aus Lustenau: Alexander Aschauer zog rechts in den Strafraum und ab, sein Schuss konnte aber zur Ecke geklärt werden. Es war ein wenig ein Weckruf für den Tabellensiebenten, der in dieser Phase des Spiels etwas mehr von der Partie hatte. Nichtsdestotrotz bekamen die anwesenden Zuschauer weiterhin nur wenige hochkarätige Chancen geboten. Teilweise war es mehr Krampf als Kampf.

Nach rund einer halben Stunde nahm die Begegnung dann aber doch etwas Fahrt auf. In Minute 26 leitete Aschauer einen Lustenauer Angriff von der rechten Seite ein, Thiago de Lima Silva brachte aber das Kunststück zusammen, den Ball aus kurzer Distanz nicht im Kasten unterbringen zu können. Wenige Minuten später hatte auch der FAC eine große Möglichkeit in Führung zu gehen: Nach einer Ecke landete der Ball über Umwege - Christian Haselberger hatte aus der Distanz abgezogen - bei Lukas Mössner, der sich zwar Zeit nahm, aber Goalie Christopher Knett direkt anschoss. Es war die mit Abstand größte Chance in dieser ersten Halbzeit, die zum Glück für die Lustenauer aber glimpflich ausging.

In Minute 40 dann erneut Lustenau, ein Schuss aus der Distanz von Eric Zachhuber wird aber von einem Flordisdorfer Verteidiger abgeblockt. Die letzte Möglichkeit vor der Pause hatten dann wieder die Gäste. Nach einem Foul an Oliver Mohr gibt es einen Freistoß knapp an der Strafraumgrenze, doch Mössner schießt die Kugel klar über den Kasten. So ging es mit einem leistungsgerechten 0:0-Remis in die Kabinen, das passend zum Wetter bislang eher dürftig verlaufen war.

Jokertor verhilft Lustenau zum Sieg

Die Seiten wurden gewechselt, spielerisch blieb zunächst aber alles beim Alten. Zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff war es dann wieder Mössner, der eine Möglichkeit vorfand, aber erneut scheiterte. In der Folge übernahmen dann die Lustenauer zwischenzeitlich das Kommando. Eine Sturm- und Drangphase der Gäste gipfelte in einer Eckenserie sowie einem Distanzschuss-Versuch, der allerdings am Tor vorbeiging. In Minute 66 war es dann aber soweit: Nach einem weiten Abstoß von Lustenau-Goalie Knett leistete sich die FAC-Abwehr einen Aussetzer, Philipp Steiner verschätzt sich und verliert den Ball an Marcel Schreter. Dieser zieht in den Strafraum und bringt das runde Leder im Floridsdorfer Tor unter. Es war das dritte Saisontor des erst in Minute 54 eingewechselten Lustenauers.

Für die Gastgeber war es ein mehr als unnötiger Gegentreffer, der vom FAC nun verlangte, mehr für das Spiel zu tun. Denn die Gäste waren mit dem 1:0 voll im Soll, hatte man doch noch vor der Partie gemeint, mit einem Punkt zufrieden zu sein. Einen Dreier würden die Oberösterreicher aber wohl auch dankend annehmen. Es wäre der erste Sieg gegen den FAC, nach einer Niederlage und zwei Punkteteilungen. Doch zurück zur Partie: Floridsdorf wollte den Ausgleich und bemühte sich, offensiv mehr Akzente setzen zu können. Das gelang mal mehr, mal weniger. Zwingende Torchancen blieben aber nach wie vor Mangelware. Der Gegner aus Lustenau lauerte derweil auf Konter und versuchte die Räume, die der FAC ihm bot, zu nutzen. 

Der Wille war den Wienern nicht abzusprechen, einzig an der Ausführung mangelte es. Die Zeit lief gegen den FAC. Nach etwas mehr als 90 Minuten Spielzeit war schließlich Schluss. Ohne ein Tor der Gastgeber, sprich mit einem Auswärtssieg Lustenaus. Für die Gäste ein mehr als wichtiger Schritt im Kampf gegen den Abstieg. Und: Als Zugabe gab es noch eine Verbesserung im Klassement. Lustenau tauschte mit dem FAC die Plätze und liegt nun auf Rang sechs.